Genau DAS ist die Gefahr bei Trainingsplänen. Ein Trainingsplan hat halt leider keine Ahnung, wie ich mich zu welchem Zeitpunkt fühle. Drum mag ich mich mit Plänen nicht anfreunden.
abe deshalb sind pläne und trainer trotzdem nicht in jedem fall schlecht.
wie powermanpapa schon schrieb, haut man freiwillig selten alles raus was drinn ist. aber zu manchen zeitpunkten im training muss man halt auch mal übers limit. gute trainer und gute pläne schaffen es dich über deine grenzen zu bringen, ohne dich zu zerstören.
ich hab schon sachen trainiert, die hät ich nach eigener einschätzung noch nichtmal versucht. am ende war ich froh durchgezogen zu haben.
grade im leistungssport gibt es schon auch manchmal einheiten/kombinationen, die müssen sein. und dann ist es nicht wie viel zu oft in unserer gesellschaft heute... "dir gehts nicht gut? dann mach halt lieber ein bischen weniger. du hast schmerzen? dann mach lieber langsamer." da gibt es dann: willst du, oder willst du nicht. und wenn du willst: hau rein!
heute ist mein eigener anspruch niedriger, da fühl ich in mich rein und setz den nächsten reiz, wenn mir danach ist. dabei hol ich sicher nicht da raus, was theoretisch möglich wäre, aber welche rolle spielt das auch noch?!
Man kann ja auch einfach mal loslaufen und sich dann was ausdenken...
Warum ist das so? Ich habe zugegebenermaßen von anderen Sportarten mehr Ahnung als von Triathlon. Im Schiclub gingen wir schon als Jugendliche jedes mal mit einem Konzept auf die Piste. Das hieß natürlich nicht, stur 100x den Berg runter in xy min. Aber wenn Slalomtraining anstand war Slalomtraining und nicht Tiefschneefahren. Wenn freies Fahren anstand war freies Fahren, konsequent ohne Stangen.
Im Turnierreitsport geht das in der Saisonvorbereitung schon gar nicht. Klar werden da Tage mit regenerativem Programm eingeplant, wo ich spontan entscheiden kann, reite ich durch den Wald oder über die Felder. Aber Schlüsseleinheiten bleiben Schlüsseleinheiten. Da kann ich nicht über die Felder heizen wenn ich Dressurlektionen erarbeiten und zu einem sinnvollen Ergebnis kommen will. So viel Struktur muß da einfach sein.
Und die mir bekannten Kampf- und Ballsportler berichten ähnliches.
Allerdings gibt es in diesen Sportarten in aller Regel einen Trainer vor Ort, der seine Sportler regelmäßig sieht und deren Leistungsstand kennt. Das scheint mir im Hobby-Ausdauersport im Vergleich dazu selten zu sein. Vielleicht, weil es die gängige Meinung ist, dass man relativ untechnische Sportarten wie Laufen oder Rennrad fahren aus Büchern lernen kann? Und so dann in Situationen gerät, wo Pläne aus Buch xy stur abgearbeitet werden?
Philosophische Grüße
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[leaving] extending the comfort zone
nicht wissentlich
vielleicht trainiere ich ja nicht so hart?
als ich allerdings von Null ~~6h Wellnesssport auf 3x20h die Woche gesprungen bin, war ich am Ende der 3. Woche müde
war das Übertraining?
Wohl je nachdem, wie man ÜT definiert. Aber was hast Du gelernt und was daraus gemacht? Du könntest sagen, gut, war zuviel muss weniger und das wars dann. Du könntest aber auch sagen, ok ja, war müde, aber geht müder, mal probieren. Und so kommst Du umfangsmäßig irgendwann näher an deine Grenze. Beim Tempotraining ists dann ähnlich. (Wieder der Verweis auf Dr. Noakes "decreased test design")
Problem ist nur, dass einem die Leute dauernd sagen, dass 100k/W rennen extrem viel ist und voll gefährlich wegen Verletzung und ÜT. Diese Info spielt dann in deine Entscheidung ob das Training hart war mit rein und die Gedanken verwaschen Dein Gefühl.
Zitat:
Zitat von powermanpapa
größter Irrtum
ich kaufe mir ein Buch von nem Trainingsguru
arbeite minutiös ab was dort für Ergebnis -X- angeben ist
und dann ist fertig
Es gibt halt sehr unterschiedliche Charaktere. Der eine braucht das, der andere kann ohne seiner persönlichen Entscheidungsfreiheit nicht leben. Ich persönlich suche die größtmögliche Selbstbestimmtheit und ich glaube, da bin ich hier nicht alleine
Erfahrungen sammeln heißt aber auch, mal den Greifplan abzutrainieren, um dann zu sehen, was der macht. Und da geb ich Captain Hook auch wieder recht:
Zitat:
Zitat von captain hook
abe deshalb sind pläne und trainer trotzdem nicht in jedem fall schlecht.
wie powermanpapa schon schrieb, haut man freiwillig selten alles raus was drinn ist. aber zu manchen zeitpunkten im training muss man halt auch mal übers limit. gute trainer und gute pläne schaffen es dich über deine grenzen zu bringen, ohne dich zu zerstören.
ich hab schon sachen trainiert, die hät ich nach eigener einschätzung noch nichtmal versucht. am ende war ich froh durchgezogen zu haben.
grade im leistungssport gibt es schon auch manchmal einheiten/kombinationen, die müssen sein. und dann ist es nicht wie viel zu oft in unserer gesellschaft heute... "dir gehts nicht gut? dann mach halt lieber ein bischen weniger. du hast schmerzen? dann mach lieber langsamer." da gibt es dann: willst du, oder willst du nicht. und wenn du willst: hau rein!
[...]
Ich denke (weiß das aber nicht), dass die besten Athleten diejenigen sind, die beides vereinigen können: Trainer und eigenes Gefühl.
Zitat:
Zitat von 3-rad
Ich kenn da welche bei denen das zu 100% zutrifft.
bei mir ist das Sportart-abhängig.
Beim Laufen hab ich das Problem nicht, beim Radfahren teilweise, beim Schwimmen massiv.
Ich konnte mich beim Laufen nie wirklich quälen, dann hab ichs beim vielen Radfahren in den Bergen mit meinen MTB-Freunden gelernt (eigtl. lernen müssen) und jetzt gehts auch beim Laufen besser. Aber ich vermute, dass die meisten am Rad ein Quälproblem haben, bei dem Gesprudel was teilweise betrieben und von Trainern sanktifiziert wird. Über diese meine Einstellung will ich jetzt aber nicht diskutieren.
Lg Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
richtige knallharte intervalle gehen nur, wenn man "einigermassen" erholt ist...
oft oder eigentlich fast immer wird im mittleren bereich trainiert...
das "rumgeschlurpe" bringt aber nix fuer die schnelligkeit - also:
die langen/normalen trainings eher langsam...damit die power vorhanden bleibt fuer die intervalle, ABER DANN wirklich volle, volle kanne.
trainiere zurzeit mit einer gruppe, die sich fuer einen frühlingsmara vorbereitet - der eine wird dort eine zeit sub 2.50 laufen - ein weiterer hat eine 2.37 bestzeit....
die gehen jeden freitag auf die bahn - gestern haben wir einen sehr lockeren 90 minueter gemacht - jetzt kannst einmal raten, was heute auf der bahn loss sein wird (hehe..ohne mich, denn ich möchte dann erst im juni so richtig fit sein...)