Kurzfristig geht nur Obergrenze. Und ja, dann bleibt Flüchtling Nr. x+1 draußen. Ist dann halt so.
Das klingt sehr einfach. Wenn das alle Länder in Europa so machen würden, dann bliebe Griechenland am Anfang der Balkanroute übrig. Dort kommen die Menschen an den Stränden an. Was sollen die Griechen tun? Die Boote wieder auf’s offene Meer schleppen?
Grenzen zu und "ist dann halt so" ist keine akzeptable Lösung. Wir müssen zu einer europäischen Lösung kommen.
In Anerkennung unserer endlichen Ressourcen kann jedoch versucht werden, die Zahl der Schutz suchenden Mensch zu verringern. Zum Beispiel durch Maßnahmen direkt in Syrien, oder durch eine verbesserte Aufnahmebereitschaft unserer europäischen Partner und so weiter.
Das wird nicht funktionieren. Erstens weil es zu lange dauert. Zweitens weil das Problem nicht allein in Syrien liegt. Wollen wir die Verhältnisse in allen relevanten Ländern verbessern? Syrien, Balkan, Maghreb, Afghanistan etc. .... Bis wann? Wie? Und ab wann kommen dann keine Flüchtlinge mehr? Und was genau sollen wir z.B. in den Maghreb Staaten verbessern? Mit welchem Mandat? Alleine? Wie lange brauchen wir, bis wir andere zum Mitmachen überzeugt haben?
Das Argument ist daher mindestens genau so realitätsfern wie die pauschalen "Grenzen zu"-Parolen.
Mir kommt es so vor, als wenn man sich schlicht um die Realität drücken möchte. Um bloß ja zu den "Guten" zu gehören. Bloß keine Nähe zu AfD oder gar Pegida suggerieren! Realitäten interessieren da kaum noch. Und Verstöße gegen geltende Gesetze werden nur im Zusammenhang mit dem Begriff Obergrenzen aufgezählt. Und wenn von der CSU Gesetzesverstöße im Zusammenhang mit dem aktuellen Verhalten benannt werden, dann ist das gleich Populismus ...
Was ich bei der ganzen Diskussion nicht verstehe: Warum wird nicht viel mehr über effektive Grenzkontrollen gesprochen. Wie kann man effizienter als bisher Flüchtlinge aus Kriegsgebieten von solchen aus z.B. den Maghreb-Staaten unterscheiden. Zumindest das ist doch im Interesse aller Beteiligten in Europa. Weil die ihre Papiere alle wegwerfen? Und dagegen gibt es keine Handhabe? Z.B. ohne Papiere einfach nicht durchlassen.
Das wird nicht funktionieren. Erstens weil es zu lange dauert. Zweitens weil das Problem nicht allein in Syrien liegt. Wollen wir die Verhältnisse in allen relevanten Ländern verbessern? Syrien, Balkan, Maghreb, Afghanistan etc. .... Bis wann? Wie? Und ab wann kommen dann keine Flüchtlinge mehr? Und was genau sollen wir z.B. in den Maghreb Staaten verbessern? Mit welchem Mandat? Alleine? Wie lange brauchen wir, bis wir andere zum Mitmachen überzeugt haben?
Das Argument ist daher mindestens genau so realitätsfern wie die pauschalen "Grenzen zu"-Parolen.
Wir müssen nicht die ganze Welt verbessern. Das haben wir bisher auch nicht getan, und die Zahl der hier Asyl suchenden Menschen hielt sich seit den Neunziger Jahren sehr in Grenzen. Im Moment herrscht in Syrien eine besondere Situation, deshalb die vielen syrischen Flüchtlinge. Es ist nicht so, dass die ganze Welt an unseren Grenzen Schlange stünde.
Zitat:
Zitat von Jog
Z.B. ohne Papiere einfach nicht durchlassen.
Das widerspricht der Genfer Flüchtlingskonvention.
Was sollen die Griechen tun? Die Boote wieder auf’s offene Meer schleppen?
Grenzen zu und "ist dann halt so" ist keine akzeptable Lösung. Wir müssen zu einer europäischen Lösung kommen.
Es wird keine europäische Lösung geben, die nur annähernd dem entspricht, was man in Deutschland unter einem menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen versteht. Schau dir die aktuelle Entwicklung in Dänemark an. Wir sind mittlerweile komplett isoliert in der EU.
Nein, die Boote werden nicht zurück aufs Meer geschickt werden. Große Flüchtlingslager in Europa ohne Ausgang nach Europa sind ein mögliches Szenario, um das Problem in den Griff zu bekommen. Vom Integrationswillen wird man sich vermutlich komplett verabschieden, wenn die Flüchtlingsströme anhalten sollten.
Im Moment herrscht in Syrien eine besondere Situation, deshalb die vielen syrischen Flüchtlinge. Es ist nicht so, dass die ganze Welt an unseren Grenzen Schlange stünde.
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Arne, bitte. Lediglich ein Drittel der Flüchtlinge kommt aus Syrien.
Es wird keine europäische Lösung geben, die nur annähernd dem entspricht, was man in Deutschland unter einem menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen versteht. Schau dir die aktuelle Entwicklung in Dänemark an. Wir sind mittlerweile komplett isoliert in der EU.
Nein, die Boote werden nicht zurück aufs Meer geschickt werden. Große Flüchtlingslager in Europa ohne Ausgang nach Europa sind ein mögliches Szenario, um das Problem in den Griff zu bekommen. Vom Integrationswillen wird man sich vermutlich komplett verabschieden, wenn die Flüchtlingsströme anhalten sollten.
Damit könntest Du leider recht haben. Angela Merkel wird Ende Februar nach der EU-Konferenz eventuell ihre Bemühungen um eine europäische Lösung aufgeben müssen. Ich traue ihr jedoch zu, dass sie zumindest mit einigen Ländern bestimmte Arrangements trifft, die zu einer Entlastung Deutschlands führen können. We’ll see.
Grenzen zu und "ist dann halt so" ist keine akzeptable Lösung. Wir müssen zu einer europäischen Lösung kommen.
Eine europäische Lösung zeichnet sich aber nicht ab. Sehr wohl aber die zunehmende Isolation Deutschlands ...
Leider schon wieder unrealistisch ...
Es ist nicht zielführend, wenn wir abwechselnd so tun, als ob der eine unrealistische Vorschlag durch einen anderen unrealistischen Vorschlag ersetzt werden könnte. Aber am Ende darf sich dann zumindest einer moralisch überlegen fühlen, weil er ja deutlich humanitärer argumentiert hat...