Er ist gleichzeitig Betrüger und Betrogener. Für seine Dopingvergehen wurde er zurecht bestraft. Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass der Radsport inklusive aller Dopingkontrolleure nicht in der Lage war, ihn vor randvoll gedopten Gegner zu schützen. Ich gehe davon aus, dass es Jan Ullrich ganz recht gewesen wäre, wenn alle sauber gefahren wären. Das ganze System hat versagt.
Grüße,
Arne
In diesem Post schwingt der Fan aber schon ein bisschen stark durch?!
Er war auch damals schon ein Mündiger Sportler und Mensch, wenn ihm so viel daran gelegen wäre dass alle sauber fahren hätte er ja einfach mal aufstehen können und sagen was Sache ist oder für sich entscheiden können das Radprofi unter diesen Voraussetzungen nicht sein Beruf ist.
Hat er aber nicht, stattdessen hat er mitgemacht und das System gedeckt und bis jetzt noch nie reinen Tisch gemacht.
Dass das System hier ebenfalls versagt hat stimmt. Aber legen wir das mal auf alle anderen in unserer Gesellschaft geltenden Gesetzte und Regeln um würde das ja bedeuten das mann so lange man nicht erwischt wurde nichts verbotenes getan hat! Ein gefährlicher Weg!
Mein Beileid für den armen Uli hält sich in Grenzen.
[quote=Klugschnacker;1043416]... Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass der Radsport inklusive aller Dopingkontrolleure nicht in der Lage war, ihn vor randvoll gedopten Gegner zu schützen. .../QUOTE]
Der unverbesserliche Jan Ullrich-Fan und Anti-Doping-Kämpfer wird hoffentlich auch zugeben, dass man die gleiche wirre These auch für Lance Armstrong anwenden kann. Überhaupt, warum ist es lächerlich einen Jan Ullrich zumindest für den Ötztaler zu sperren (was ihm und seinen Jüngern offensichtlich nicht passt), wobei eine lebenslange Sperre für Armstrong scheinbar mehr als angebracht ist? Ach so, ich vergaß, Herr Ullrich hat ja viel weniger schlimm gedopt, war immer anständig, immer nett, hat nur aufgrund seiner "schlechten Berater" kritische Journalisten verklagt usw, der Armstrong war ja ein Schweinehund...Ullrich ein Betrüger, nein, nun wirklich nicht...
Aber du wolltest ihn ohnehin einladen, über "die gute alte Zeit" reden...
... Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass der Radsport inklusive aller Dopingkontrolleure nicht in der Lage war, ihn vor randvoll gedopten Gegner zu schützen. .../QUOTE]
Der unverbesserliche Jan Ullrich-Fan und Anti-Doping-Kämpfer wird hoffentlich auch zugeben, dass man die gleiche wirre These auch für Lance Armstrong anwenden kann. Überhaupt, warum ist es lächerlich einen Jan Ullrich zumindest für den Ötztaler zu sperren (was ihm und seinen Jüngern offensichtlich nicht passt), wobei eine lebenslange Sperre für Armstrong scheinbar mehr als angebracht ist? Ach so, ich vergaß, Herr Ullrich hat ja viel weniger schlimm gedopt, war immer anständig, immer nett, hat nur aufgrund seiner "schlechten Berater" kritische Journalisten verklagt usw, der Armstrong war ja ein Schweinehund...Ullrich ein Betrüger, nein, nun wirklich nicht...
Aber du wolltest ihn ohnehin einladen, über "die gute alte Zeit" reden...
Jetzt warte ich nur noch auf die Ulle- Fans, die behaupten, dass er wahrscheinlich nur deshalb säuft (und Auto fährt)weil die bösen Kritiker ihn nicht in Ruhe lassen.
Außerdem zeigt der Promillespiegel, dass es wohl ein Gewohnheitstrinker ist, ein nicht an Alkohol Gewohnter schafft es schwerlich über 1 Promille.
Zitat:
Zitat von DasOe
Mit 3 Weißbier ist auch ein erwachsener Mann bei über 1 Promille, das hat nix mit "Gewohnheitstrinker" zu tun.
Woher nehmt ihr eure Erkenntnisse?
Ich hab früher in regelmäßigen Selbstversuchen, dass der subjektive Grad der Alkoholisierung wenig bis gar nichts mit dem objektiven zu tun hat. Ich war subjektiv mehrmals bei unter 0.5 Promille nicht in der Lage ein Auto zu fahren, wobei ich mich einmal bei 0.9 Promille durchaus noch in der Lage gefühlt habe am Steuer zu sitzen. Die Verwertung des Nervengifts Ethanol scheint im menschlichen Körper von sehr verschiedenen Faktoren selbst im selben Organismus abhängig zu sein, so dass man kaum eine verwertbare Stellungnahme über den subjektiven und objektiven Grad der Alkoholisierung machen kann.
Nichtsdestotrotz ist es scheiße, dass es Menschen gibt, die nach Konsum von Stoffen, die sich negativ auf die Fahrtauglichkeit auswirken, ans Steuer setzen. Unfälle die daraus resultieren führen nur immer wieder vor wie Gefährlich es ist.
In der Schweiz wird dies aber sicherlich drakonischer bestraft wie hier.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Mir zeigt diese Ullrich-Aktion besonders, wie unfassbar hohl der Kerl ist. Erinnert mich sehr an die Sache damals im "Kagan" bei uns in Freiburg, als im jemand Pillen vertickt hat und er danach mit seinem Porsche samt Vino und zwei Tussies an Bord in einen Radständer gesemmelt ist...
In diesem Post schwingt der Fan aber schon ein bisschen stark durch?!
Er war auch damals schon ein Mündiger Sportler und Mensch, wenn ihm so viel daran gelegen wäre dass alle sauber fahren hätte er ja einfach mal aufstehen können und sagen was Sache ist oder für sich entscheiden können das Radprofi unter diesen Voraussetzungen nicht sein Beruf ist.
Ja, das stimmt, das hätte er tun können. Trotzdem hat man damit meiner unmaßgeblichen Meinung nach noch nicht die ganze Situation erfasst, sofern es um den Radsport geht.
Einen sauberen Radsport hat es noch nie gegeben. In seiner Geschichte war der Radsport immer vorrangig Broterwerb und Spektakel, ähnlich wie das Boxen. Die olympischen Ideale spielten eine untergeordnete oder gar keine Rolle; mehr oder weniger wurden sie erst nachträglich dem Radsport übergestülpt.
Weil in den zurückliegenden hundert Jahren Radsport gedopte Radsportler zum Beispiel bei der Tour de France, aber auch bei vielen Eintagesrennen, die erheblich länger und schwerer waren als die Rennen unserer Zeit, unmenschliche Leistungen vollbrachten, war ihnen das Interesse der Zuschauer sicher. Ohne Doping währen die Grubenarbeiter auf ihren Drahteseln niemals als Helden auf die Titelseiten der Tageszeitungen gekommen.
Hier kommen wir als Rezipienten ins Spiel. Wir haben stets und zu allen Zeiten gedopten Radsportlern zugejubelt. Nur der Sieger zählt, nur die härtesten Rennen wie die Tour de France zählen, und selbst hier nur die härtesten Etappen in den steilsten Bergen.
Als Jan Ullrich in den Radsport kam, war das Doping in allen seinen Facetten längst dort. Und ebenso wir Zuschauer, mit ihren auf Doping basierenden Erwartungen unmenschlicher sportlicher Leistungen. Es ist wohlfeil und billig, Jan Ullrich oder seine Kollegen einfach als Betrüger hinzustellen, die einen vermeintlich sauberen Radsport übertölpelt und ruiniert hätten. Einen sauberen Radsport hat es nie gegeben. Und es gab auch nie Zuschauer und Applaus für saubere Radprofis, geschweige denn Arbeitsverträge.
Also ist der Fall beim Radsport komplexer, als er mitunter in einer Schwarzweiß-Malerei dargestellt wird, die die Realitäten des Radspots ignoriert. Auch die Rolle des betrogenen Zuschauers sehe ich nicht als gerechtfertigt an: Hier der betrügende Radprofi und dort der betrogene Zuschauer? Stattdessen spielt auch der Zuschauer in seiner Gier nach Siegern und unmenschlichen Leistungen einen Doppelrolle, in der er teils Betrogener, teils Mittäter ist. Wir Zuschauer haben nicht das Recht, Jan Ullrich allein als Betrüger und uns selbst ohne Schuld und Verantwortung zu sehen. Das ist selbstgerecht und falsch.
Ich denke, wir sind alle gegen Doping. Um es zu bekämpfen, darf man es sich aber nicht zu leicht machen und mit dem Finger auf einzelne Radprofis zeigen. Man muss sich den wahren Ursachen stellen, sonst kann man sie nicht beseitigen.
Mir zeigt diese Ullrich-Aktion besonders, wie unfassbar hohl der Kerl ist. Erinnert mich sehr an die Sache damals im "Kagan" bei uns in Freiburg, als im jemand Pillen vertickt hat und er danach mit seinem Porsche samt Vino und zwei Tussies an Bord in einen Radständer gesemmelt ist...
Du wirfst da zwei verschiedene Ereignisse zusammen...