Ist der Zoubek nach diesem Rennen noch mal woanders gestartet?
Der von Stadler zitierte Vorgang ist zwei Jahre her. Danach ist Zoubek erst richtig durchgestartet, hat sich zweimal für Hawaii qualifiziert und seine Bestzeit als Ironman auf unter 9:30 gesteigert, obwohl er nach wie vor faktisch Nichtschwimmer ist mit Schwimmsplits langsamer als 1:20 auf 3,8.
Zitat:
Zitat von Strandläufer
Wenn er Stadler ein Angebot gemacht hat - wem hat er denn noch ein Angebot gemacht? Haben andere Veranstalter die Teilnahme an ihren Wettkämpfen diesem "Athleten" verwehrt? ...
Zoubek hat ähnliche Angebote wohl noch zahlreichen anderen Athleten gemacht. Mehrere andere (die auch abgelehnt haben) haben die NADA darüber informiert, die den vorgang an die österreichische Kripo weitergegeben hat, die aber wegen eines fehlenden Ermittlungsauftrags durch die österreichische Staatsanwaltschaft nicht von sich aus weiter ermitteln durfte.
Ein Athlet hat schließlich allen Mut zusammengenommen und ist mit seiner per eidessstaatlichen Erklärung untermauerten Aussage über ein Dopingangebot Zoubeks an die Presse (Kurier) gegangen, was den Skandal schließlich erst ins Rollen gebracht hat.
Diejenigen Athleten, die das Angebot angenommen haben werden sich natürlich nirgendwo melden. Die Lebenserfahrung lehrt, dass mit Sicherheit nicht alle Athleten, die derart in Versuchung geführt wurden (Zitat: "Ich kann dich innerhalb von einer Woche um 10 Minuten auf einer Mittledistanz schneller machen!") charakterfest genug waren, abzulehnen!
Zoubek selbst ist in Österreich bestens vernetzt, war bis Montag Vorsitzender eines renommierten Triathlonvereins (99er Mödling, im Leistungszentrum in Mödling trainieren auch Österreichs beste Schwimmer z. B. Markus Rogan), hat Österreichs absoluten Shootingstar der Triathlonszene Michi Weiß seit Jahren persönlich betreut, engen Kontakt zum Manager vom mittlerweile mit Cera erwischten Bernhard Kohl, zur mittlerweile mit DynEpo erwischten Lisa Hütthaler sowie auch zu Mario Huys gepflegt. Auch der vor zwei Jahren in Podersdorf positiv getestete Svoboda, der mittlerweile wieder starten darf und in Florida in den Profi-Topten gefinisht hat stand wohl in engem Kontakt zu Zoubek.
Ich liste die ganzen Namen und Verbindungen hier nur noch mal auf engem Platz auf, um zu verdeutlichen, dass bei Zugrundelegung des gesunden Menschenverstandes es hier nicht um den auch in diesem Forum gern ironisch verbrämten "Einzelfall", sondern höchstwahrscheinlich um die Aufdeckung eines regelrechten Dopingnetzwerkes geht!
Ich liste die ganzen Namen und Verbindungen hier nur noch mal auf engem Platz auf, um zu verdeutlichen, dass bei Zugrundelegung des gesunden Menschenverstandes es hier nicht um den auch in diesem Forum gern ironisch verbrämten "Einzelfall", sondern höchstwahrscheinlich um die Aufdeckung eines regelrechten Dopingnetzwerkes geht!
Deshalb ja meine Ironie weiter oben: bisher wurde es immer vehement verneint, dass im Triathlon sowas existieren könnte.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Stadler hat mehr getan, als von vielleicht anderen Sportlern zu erwarten wäre.
Stadler ist meiner Meinung nach notgedrungen in die Offensive gegangen, denn ein Nachweis einer Verbindung mit dem Arzt hätte ihn in Erklärungsnöte gebracht. Das er die Situation sehr ernst nimmt, zeigt schon die Unterstützung seitens des Betreibers eines Triathlon-Portals.
Auch als Nicht-Stadler-Fan finde ich es klasse, dass er damals schon den Veranstalter informiert hatte und heute nochmal auf den Vorgang hinweist.
Ich habe in einer Wechselzone dieses Jahr selbst mal einen zweideutigen Hinweis von einem gemeinhin als überehrgeizig bekannten "Herrn Doktor" bekommen, hätte mich aber nie getraut, diesen aufgrund einer "irgendwie interpretierbaren Äußerung" beim Veranstalter anzuprangern.
Auch als Nicht-Stadler-Fan finde ich es klasse, dass er damals schon den Veranstalter informiert hatte und heute nochmal auf den Vorgang hinweist.
Ich habe in einer Wechselzone dieses Jahr selbst mal einen zweideutigen Hinweis von einem gemeinhin als überehrgeizig bekannten "Herrn Doktor" bekommen, hätte mich aber nie getraut, diesen aufgrund einer "irgendwie interpretierbaren Äußerung" beim Veranstalter anzuprangern.
Hut ab + Respekt!
Aber du hättest es wahrscheinlich/hoffentlich auch gemacht, wenn der Fall so wie jetzt in die Presse kommt.
Zoubek selbst ist in Österreich bestens vernetzt, war bis Montag Vorsitzender eines renommierten Triathlonvereins (99er Mödling, im Leistungszentrum in Mödling trainieren auch Österreichs beste Schwimmer z. B. Markus Rogan)
bei allem respekt vor deiner mission (ich bin eigentlich immer mit fast allem einverstanden, was du zu diesem thema schreibst), aber jetzt einfach den markus rogan in denselben topf zu schmeissen, ist doch hoffentlich ein fehlwurf, weil der ist doch so symphatisch und intelligent, der kann doch nicht gedopt haben.
dazu auszüge aus einem interview vom 31.10. im tages-anzeiger (der grössten schweizer qualitätszeitung)
Da lässt sich natürlich die Dopingfrage nicht vermeiden.
Nein, natürlich nicht. Das Doping ist auch eine Frage der Perspektive: Je weniger ein Athlet neben oder nach dem Sport hat, je weniger sich ein Athlet andere Dinge zutraut und je weniger Perspektiven erhat, desto niedriger ist die Hemmschwelle, sich zu dopen. Wenn ich mich zum Erfolg verdamme und sage, ich kann nicht anders, als erfolgreich zu sein, meine Selbstdefinition nur über den Erfolg führt, dann dope ich gerne. Weil ich dann muss. Dann ist der Preis, den ich dafür bezahle, die Gesundheit oder die Schmach, erwischt zu werden, niedrig im Vergleich zu meiner Identifikation. Wenn ich aber sage, so entscheidend ist der Erfolg nun auch wieder nicht, wenn er nur ein Genuss ist, dann ist Doping kein Thema.
Das würde heissen, dass viele der Radprofis, die in diesem Sommer erwischt wurden, ohne Perspektiven sind, so auch Ihr öster- reichischer Landsmann Bernhard Kohl, der an der Tour Dritter war?
Da muss man ehrlich sein: Der Bernhard ist ein netter Junge, ein cooler Typ, aber er war in einer schwachen Verfassung, er war nicht gut in Form. Es ist natürlich auch ein bisschen pervers, was Doping bewirkt. Er hat selber gesagt, er sei nicht in Form, und dann nimmt er Doping und wird Dritter. Die Frage ist doch, was ist sein anderer Lebensplan neben dem Radsport? Er war Kaminfeger in seiner Heimat, es gibt dort schon einige Kamine, aber der Preis für Nichterfolg war für ihn so hoch, dass er praktisch dopen musste.
Es gibt Dopingfälle im Radsport, in der Leichtathletik, im Langlauf, ist Schwimmen frei von diesem Problem?
Nein, es wird auch im Schwimmen Fälle geben, wenn noch mehr Geld drin ist.
Der Schwimmsport hat also nicht dieselben Probleme wie der Radsport?
Nein, absolut nicht. Wenn so viel Geld ins Schwimmen kommt, wie in der Leichtathletik ist, wird der Schwimmsport die gleichen Probleme bekommen. Dann ist der Sieg mehr wert.
Dann ist die Leistung von Michael Phelps, der in Peking achtmal Gold gewann, einfach die Leistung eines wahnsinnig talentierten Schwimmers?
Das Interessante an Phelps ist ja, dass er keine besondere Stärke hat, er kann sozusagen nichts besser als der Nächstbeste. Entscheidend aber: Er kann halt nichts schlecht. Wenn man Schwimmen in zehn Komponenten aufteilen würde, hätte ich zwei, drei, in denen ich ganz vorne dabei wäre, vier, fünf, bei denen ich im Mittelfeld und zwei, drei, bei denen ich ganz hinten wäre. Phelps ist in allen zehn Komponenten zwar nicht vor der Weltspitze, aber ganz an ihr dran. Er hat keine Schwäche und ist dadurch stärker.
Können Sie uns erklären, wie es in Phelps’ Fall möglich ist, in einer Woche rund 20 Rennen auf Spitzenniveau zu schwimmen?
Spitzenniveau hatte er nur in den acht Finals, Vorläufe sind ja nicht anstrengend.
Dennoch . . .
Komisch ist schon, wie schnell er sich erholen kann. Wenn er sich aber weniger anstrengt, erholt er sich auch schneller. Allerdings . . . es gibt manche Mediziner, die sagen, das sei unmöglich.
Welche Gefühle wecken solche Einschätzungen denn?
Ich bin der Meinung, langfristig erwischt es jeden Doper. Spätestens bei der Obduktion (lacht). Einen solchen Fall gab es, eine Bronzegewinnerin von 1936 starb 1978, und bei der Obduktion stellte man fest, dass sie damals gedopt war. Die Vierte erhielt dann die Medaille.
... der ist doch so symphatisch und intelligent, der kann doch nicht gedopt haben.
Das ist aber blanke Ironie von Dir oder?
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
ups, schon wieder den smily vergessen.
(aber trotzdem, nur weil er österreicher ist, und irgendwo trainiert, wo andere auch trainieren, heisst das noch nicht unbedingt, dass er usw. usf.)