Für eine langfristige Entwicklung mit Hinblick auf die Leistungsfähigkeit ist ein Coach eine super Sache. In mein Leben hat das leider nicht gepasst. Mein Alltag und Beruf ist so unvorhersehbar, dass ich lieber spontan und nach Gefühl/Wetter/Verfügbarkeit trainiere. Das ist wie gesagt nicht optimal für eine Leistungsentwicklung. Nur meine Meinung.
ich schließe mich an bzgl. Flexibilität, wenn ich halbwegs weiss was ich tue kann ich das Training selber besser anpassen an alle Unwägbarkeiten als jemand der weit weg ist und auch nur Online sieht was gemacht wird. Dinge wie "komme erst spät aus dem Büro". "leichtes Halskratzen", "fühle mich Mitte Belastungswoche 2 schon platt" oder "Kind krank" sind oft ja auch erst in dem Moment bekannt wo das geplante Training schon ansteht.
Ich habe auch schon grandiosen Unsinn gesehen bei Leuten, die mit Trainern unterwegs waren:
- starres Schema 3+1 mit viel Volumen und Intensitäten, der Sportler war komplett fertig nach 3-4 Zyklen, es wurde aber starr an allem festgehalten, "du willst doch sub10 da muss das so"
- sehr viel Volumen über langen Zeitraum, massives Übertraining, ausbleibende Regel und letztlich sogar Knochenödem
- Kandidat "einmal im Leben Ironman", vom Trainer viel Volumen und vor allem auch viele Intensitäten bekommen, Spaß komplett verloren und das Ding irgendwie ins Ziel gewürgt
- lange Läufe bei 4:40 min/km, TDL 4:15, INT 3:20 aber im IM kam dann nur > 5min raus
Ganz sicher gibt es auch positive Beispiele, allein ich habe da sehr selten was gesehen. Wirklich individuelle Betreuung vom echten Experten ist sicher toll.
Leistungsdiagnostik: Mach ich alle paar Jahre mal, das alle paar Monate zu machen ... die paar Schläge um die sich da zB die IANS verschiebt, so genau auf 2-3 Pulsschläge trainiert eh niemand.
Grundsätzlich ist das ganze ja wesentlich weniger komplex als man gerne Glauben gemacht wird, easy (also wirklich easy) Grundlage 80-90% der Zeit und 1-2mal / Woche kurz ein bisschen (!) Intensität, fertig ist die Laube für 10 Monate. Die 2 Monate vor dem Hauptwettkampf dann Zieltempo einpendeln.
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Das sagt ja unser Klugschnacker auch: Der Trainer ist dazu da, das Ganze etwas abwechslungsreicher zu gestalten, damit es nicht zu langweilig wird.
Das trifft auf bestimmte Trainingsphasen zu, die inhaltlich simpel sind.
Wenn man Lust darauf hat, an die persönlichen Leistungsgrenzen zu stoßen und sie eventuell zu verschieben, wird es etwas komplexer. Es geht dann nicht um das Vertreiben von Langeweile – diese Athletinnen und Athleten sind ohnehin sehr motiviert und trainieren gerne.
Ich oute mich jetzt mal als lizenzierter Trainer - und das schon seit vielen Jahren.
Eigentlich ist der Grundgedanke, der sich aus dem Titel der Threads ergibt, in meinen Augen ein sehr interessanter Gedanke.
Was dann allerdings hier bisher geschrieben wurde, führt mit Sicherheit nicht dorthin, wo der Threadersteller gerne landen würde.
Zumindest wissen wir jetzt genau, was Arnes Trainingspläne kosten...
Ich bin Trainer für Triathlon und Leichtathletik. Daher kann ich auch einigermaßen einordnen, was es bedeutet, wenn man irgendwo von einer 40er Zeit über 10k sich auf eine mittige 37er gesteigert hat. Wenn man dann Richtung Sub35 möchte, dann ist das ein dickes Brett, welches gebohrt werden muss.
Und was die Sache mit der Leistungsdiagnostik angeht, so ist das ein Nice-to-have, aber bestimmt nicht der erste Schritt für die Erstellung eines Trainingsplans. Fragt mal, wieviele Athelten von Brett Sutton regelmäßig eine Leistungsdiagnostik machen. Und wieviele seiner Schützlinge (vor allem Frauen) holen Top-Platzierungen?
Außerdem stellt sich doch die Frage, was von einem Trainer erwartet wird. Für 100 Euro pro Monat einen Plan erstellen?
Mitnichten!!! Trainer sein bedeutet so viel mehr! Vor allem ist jeder Sportler anders - daher vorsicht vor allen Trainern, die mehr oder wenige unpersönliche Angebote machen.
Ich bin Trainer für Triathlon und Leichtathletik. Daher kann ich auch einigermaßen einordnen, was es bedeutet, wenn man irgendwo von einer 40er Zeit über 10k sich auf eine mittige 37er gesteigert hat. Wenn man dann Richtung Sub35 möchte, dann ist das ein dickes Brett, welches gebohrt werden muss.
40er Zeit von heute ist eine hohe 41er Zeit von vor 10Jahren.
Das gleiche gilt für 37 und 35.
Das Brett ist nicht immer dick sondern nur dann, wenn man kein Talent mitbringt und alles über viel Umfang erreicht werden kann.
Ansonsten sind sub40 für mittelmäßig talentierte Läufer in entsprechendem Alter locker zu schaffen (Bitte diesen Satz aufmerksam lesen und nicht die Hälfte weglassen ).
40er Zeit von heute ist eine hohe 41er Zeit von vor 10Jahren.
Das unterschreib ich so mal nicht, weil die Gleichung zu viele Unbekannte hat.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Das gleiche gilt für 37 und 35.
Wie oben
Zitat:
Zitat von sabine-g
Das Brett ist nicht immer dick sondern nur dann, wenn man kein Talent mitbringt und alles über viel Umfang erreicht werden kann.
Ist es nicht egal, ob es über Talent oder viel Umfang erreicht wird? Das Ergebnis ist gleich.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Ansonsten sind sub40 für mittelmäßig talentierte Läufer in entsprechendem Alter locker zu schaffen (Bitte diesen Satz aufmerksam lesen und nicht die Hälfte weglassen ).
Ich habe den Satz aufmerksam gelesen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob dein Gedanken mit meiner Interpretation übereinstimmet.
Das unterschreib ich so mal nicht, weil die Gleichung zu viele Unbekannte hat.
Heutige Schuhe machen schnell. Wenn ich mit Nike Alphafly laufe, bin 10sek /km schneller als mit "normalen" Tretern.
Zitat:
Zitat von Kasrwatzmuff
Ist es nicht egal, ob es über Talent oder viel Umfang erreicht wird? Das Ergebnis ist gleich.
Das Brett ist mit viel Talent dünner. Der Captain (hier bekannt) ist nach 3 Jahren Laufpause aus dem Stand 35:20 min auf 10km gelaufen
Zitat:
Zitat von Kasrwatzmuff
Ich habe den Satz aufmerksam gelesen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob dein Gedanken mit meiner Interpretation übereinstimmet.
Für deine Interpretation kann ich nichts. Ich fand meinen Gedanken sehr einfach zu verstehen.
PS: Das hier hat aber nichts mit Coaching zu tun, ebenso wenig die von dir erwähnte Steigerung von 40 auf 35min. Der eine schafft das mit Coaching, der andere ohne.
Die allermeisten Leute, die die nur laufen, sind ohne Coaching unterwegs, bei Triathleten mag das anders sein.
Laufen ist halt ein sehr simpler Sport für sich betrachtet. Geht überall und immer. Einen Fuß vor den anderen, je schneller, desto schnell.