Weil ich gerade am Rechner bin, möchte ich noch auf das zentrale Thema der Motivation zu sprechen kommen (Drullse ...

).
Wie man schon in der Vorgeschichte zum ersten IM in 2002 sehen konnte, bin ich von der Natur mit einem erstaunlichen Radtalent beschenkt geworden, schwimmen konnte ich auch halbwegs und beim Laufen war noch "room for improvement", aber generell galt:
Ich musste quasi nicht viel tun und war für meinen Background trotzdem schnell.
Auf dieser Grundlage ging ich auch in die WKs rein:
Wenn' lief, wunderbar, wenn's nicht lief, machte ich halt langsamer - aber das Bewusstsein, dass vor allem Langdistanz-Triathlon GERADE darin besteht, wenn es nicht läuft, NICHT langsamer zu werden (größere körperliche Probleme natürlich ausgenommen), sondern sich durchzubeissen - dieses Bewusstsein hatte ich anfangs gar nicht und später eher nur theoretisch.
Das hat sich erst in den letzten Jahren (auch aufgrund persönlicher Erfahrungen) verändert - und stellt einen wichtigen Unterschied zu den Rennen 2004-2006 dar.
Und noch etwas ist diesmal anders:
Nach der relativ guten Platzierung beim Elbaman 70.3 letztes Jahr hatte ich nach zwei Jahren LD-Pause wieder große Lust auf eine LD.
Also kaufte ich mir eine Wintersaisonkarte fürs Bregenzer Hallenbad und ging das erste Mal seit 2006 im Winter zum Schwimmtraining - und zwar im Schnitt knapp 2x/Woche!
Mein sonstiges Training bis Januar war, wie üblich, kurz & knackig mit Gesamttrainingszeiten von ca. 2-7h/Woche.
Im Januar kribbelte es immer mehr und ich sagte meiner Frau, ich glaube, ich muss noch mal Lanza machen - und ein paar Tage später knickte ich auf der verschneiten Bahn beim letzten 200er-Intervall mit dem rechten Fuß um - der rechte Fuß, den mir 2013 ein Junge beim Fußball "zertreten" hatte.
Das Sprunggelenk wurde sofort dick, ich konnte mich vier Wochen nur mit der aircast-Schiene bewegen (die erste Woche nur mit Krücken) - an Laufen war nicht zu denken.
Ich war in diesen Wochen wirklich frustriert, denn krank zu werden = Erkältung, ist, wie gesagt, eine einfache Sache für mich, aber davor schütze ich mich inzwischen recht gut, indem ich meinem Drang, mir die Kleider vom Leib zu reissen, einfach widerstehe und im Gegenteil noch drei Lagen zusätzlich anziehe.
Aber Verletzungen hatte ich bis dahin nicht gehabt (Ausnahme eben diese schwere, nicht von mir verursachte in 2013) und so war ich "really pissed off".
In der vorletzten Februarwoche versuchte ich es vorsichtig mit dem Laufen - es ging. Und in der letzten Februarwoche habe ich den Schalter umgedreht und gesagt: "Ja. Ich will das jetzt. Definitiv."
Ganz ehrlich: ich kann mich nicht erinnern, wann ich so spürbar "determined" auf ein Ziel war - warum das so war und ist, wird evtl. im Lauf der nächsten Tage bei meinen weiteren Jahresrückblicken klar.
Gruß: Michel