So ziemlich jeder hier und auch sonstwo wird gegen die Massentierhaltung und ihre Auswüchse sein.
Nicht anders sieht es jedoch mit der industriellen Nahrungmittelproduktion im Nicht-Fleisch-Bereich aus:
- hat mal jemand die monotonen Weizen- oder Maisfelder im mittleren Westen der USA gesehen? Da wächst auf Millionen von Quadratkilometern nichts mehr, leben keine Tiere in ihrem natürlichen Habitat, alles verschwunden für das wohlmöglich noch gentechnisch aufgehübschte Industriezeug. Aber vegetarisch!
- Was ist mit gerodeten Urwäldern für den Sojaanbau? (Ja auch für (Massen-)tierhaltung werden Wälder gerodet)
- ich will sagen: die Gleichung pflanzlich=vegetarisch=umweltschonend geht nicht auf
Auf der anderen Seite:
- Es gibt/gab viele Flächen auf der Erde, zB die kaum noch vorhandene Prärie in Nordamerika, die Pampa in Argentinien, auch das Voralpenland/Allgäu in D, auf denen nichts wächst ausser Gras, das der Mensch nicht essen kann. Rinder aber können dies, was spricht dagegen dort für den menschlichen Verzehr Rinder zu halten? Wie in Nordamerika die Bisons auszurotten und den Boden mit massig Kunstdünger etc. zum Industrieackerbau umzuwidmen halte nicht nur ich für eine große Katastrophe.
Den gemüseziehenden Kleingärtner als Sinnbild für vegetarisch/vegan = im Einklang mit der Umwelt ist da reine Augenwischerei.
Wer seinen Standpunkt schon gefunden hat - fein. Wer noch sucht kann zB bei Lierre Keith "Ethisch essen mit Fleisch" interessante neue Einblicke gewinnen, die dem oft unterschwelligen "Fleischesser können nur gewissenlose Fieslinge sein" viel Substanz entgegenstellen und wichtige Fragen stellt. zum einen auf Ebene des einzelnen Menschen (wie funktioniert mein Körper), zum anderen auf Ebene unseres gemeinsamen Daseins auf dieses Erde: Wie können wir nachhaltig Leben, ohne Raubbau zu betreiben.
Beim
http://www.savoryinstitute.com/ wird das Modell der "Grasslands" weiter entwickelt und nachhaltige Perspektiven aufgezeigt.
Ich persönlich bin überzeugt, dass sich der menschliche Organismus in mehreren Mio Jahren zu dem entwickelt hat was er heute ist im wesentlichen auf Basis von tierischer Nahrung. Nur weil vor ca. 10-5.000 Jahren jemand den Ackerbau erfunden hat, hat sich an unserer genetischen Ausrichtung wenig bis nichts geändert. Aus dieser Sicht kann insbesondere eine vegane Ernährung niemals artgerecht (für den Menschen) sein:
- wo sollen Omega-3 Fettsäuren herkommen? (Im Verhältnis 1:1 zu Omega-6)
- Wie viel Kohlenhydrate willst du zu dir nehmen?
- Wo soll dein Eiweiss in nennenswerter Menge herkommen?
- Wie soll der Körper das Eiweis aus zB Hülsenfrüchten oder Getreide vollständig verdauen können, wenn es in diesen Quellen immer zusammen mit Kohlenhydraten vorliegt? Der menschliche Magen/Darm kann nur entweder Eiweiss ODER Kohlenhydrate richtig verdauen, nicht beides gleichzeitig. Das Immunsystem im Darm muss die halbverdauten Reste bei gemischter Aufnahme dann wieder aufräumen, was dieses unnötig belastet. (Seit ich das seit 5 Jahren in der Nahrungsaufnahme strikt trenne war ich nicht einen Tag krank, keine Erkältung, nichts. Das ist kein Zufall.)
- wo soll Vitamin D, B12, B6 bei v/v-Ernährung herkommen? Aus der Apotheke?
- in welchem Verhältnis stehen Kalium und Natrium in der Ernährung: v/v vs. omnivor?
- usw.
bzgl. MS: ich bin sicher dass die Wahrscheinlichkeit diese oder andere Autoimmunkrankheiten zu bekommen deutlich ansteigt mit dem Konsum von Lektinen, Phytaten und ähnlichen Stoffen, mit denen sich Pflanzen gegen Fressfeinde schützen. Diese sind in der Lage, die Darmwand des Menschen zu durchdringen und dauerhaft durchlässig zu machen und somit den Weg frei für Stoffen ins Blut, die dort nicht hingeghören. Diese kennt der Körper nicht und wert sich dagegen mit seinem Immunsystem, welches dann ggf. auch den eigenen Körper angreift (Autoimmunkrankheit). In dieser Gruppe Nahrungsmittel gehören insbesondere Getreidesorten wie Weizen und da insbesondere die ach so gesunden Vollkornvarianten.
Lange Rede kurzer Sinn: Meine Nahrung bitte pflanzlich und tierisch, aber beides auf keine Fall aus Industrieproduktion. Das ist für mich die Trennlinie, nicht v/v vs. Fleisch/Fisch. Auf Fliesch/Fisch verzichten? Niemals.