Stimmt, hast Recht. Hatte ich durcheinander bekommen! Allerdings finde ich Daniels auch dort etwas komisch, da belegt ist, dass insbesondere 3000m Läufer ohne die von Daniels empfohlenen Intervallvorgaben sehr gute Ergebnisse erzielt haben. Und das 3000m-Tempo ist das Tempo, bei dem bekanntlich die VO2max am ehesten ausgeschöpft wird. Beispielsweise über 800er, 400er und 200er Intervalle, also Intervalldauer, bei der man nach Daniels gar nicht in den Bereich der VO2max kommt.
Sorry, ich kann dir gerade nicht folgen. Welche Intervalle werden nach Daniels nicht gelaufen?
Da würde ich widersprechen.
Beim Schwellentraining ist zwar der Geschwindigkeitsbereich, bei dem gerade so noch kein permanenter Laktatanstieg zu verzeichnen ist, aber die Geschwindigkeit bei der die Sauerstoffaufnahme maximal läuft, ist noch ein gutes Stück höher.
Anders ausgedrückt: Wenn man so schnell läuft, dass die aerobe Kapazität maximal ausgeschöpft wird übersäuert man automatisch.
Bei Jack Daniels ist "I" VO2max Training (z.B. 1000er) und "S" Schwellentraining (z.B. 5km TDL etwas langsamer als 10km-WK-Tempo)
Ja stimmt , hast absolut recht. Oft wird ja in der Trainingslehre Treshold Training ( max. Geschwindigkeit über eine h ) als VO2max Training bezeichnet, was oft zu Missverständnissen führt
Auf die VO2max zielt ja z.B. Bilats 30/30 ab indem am tatsächlichen VO2max 30 s gelaufen wird und in den 30s "Regenerationsphase" noch eine gewisse Zeit die maximale Sauerstoffkapazität gehalten wird. Dadurch kann man sich relativ lange in diesem Bereich aufhalten.
@ Johnny: Meinst du damit, dass 3000m Läufer eine sehr hohe VO2max haben ? Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die VO2max kaum trainierbar ist, wäre das doch auch so zu deuten, dass man als guter 3000m Läufer eine sehr gute VO2 max als Voraussetzung benötigt währen man als Marathonläufer auch über die Ökonomisierung dieses Manko ausgleichen kann, oder?
Sorry, ich kann dir gerade nicht folgen. Welche Intervalle werden nach Daniels nicht gelaufen?
Daniels sagt, dass VO2max im Intervalltraining erst nach 2min. erreicht werden. Nun ist das bei 800ern kaum, bei 400 gar nicht und bei 200ern erst Recht nicht der Fall. Man benötigt für 3000m - bakanntlich die Strecke, bei der es zur Ausschöpfung der VO2max kommt - keine Einheiten, die auf die Steigerung der VO2max abzielen, das zeigt die Trainingspraxis der 3000m-Läufer. Ergo wird m.E. die Bedeutung der VO2max-Trainingseinheiten (das I-Training bei Daniels) auch von JD überschätzt bzw. ihr Nutzen liegt an ganz anderer Stelle. Ich glaube aber, das bringt uns OFFtopic...
Zitat:
Zitat von Teuto Boy
@ Johnny: Meinst du damit, dass 3000m Läufer eine sehr hohe VO2max haben ? Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die VO2max kaum trainierbar ist, wäre das doch auch so zu deuten, dass man als guter 3000m Läufer eine sehr gute VO2 max als Voraussetzung benötigt währen man als Marathonläufer auch über die Ökonomisierung dieses Manko ausgleichen kann, oder?
Genau! Das ist eben an dem Radcliff-Beispiel sehr schön veranschaulicht! Ein gutes Andersherum-Beispiel ist m. E. Galen Rupp. Er hämmert über die Unterdistanzen nahezu Weltklassezeiten raus, während er über die 10km noch nicht in der Spitze unterwegs ist (es kann natürlich auch noch weitere Gründe dafür geben). Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass er sehr gute VO2max-Werte hat, während die Ökonomie nicht Top ist.
Daniels sagt, dass VO2max im Intervalltraining erst nach 2min. erreicht werden. Nun ist das bei 800ern kaum, bei 400 gar nicht und bei 200ern erst Recht nicht der Fall. Man benötigt für 3000m - bakanntlich die Strecke, bei der es zur Ausschöpfung der VO2max kommt - keine Einheiten, die auf die Steigerung der VO2max abzielen, das zeigt die Trainingspraxis der 3000m-Läufer. Ergo wird m.E. die Bedeutung der VO2max-Trainingseinheiten (das I-Training bei Daniels) auch von JD überschätzt bzw. ihr Nutzen liegt an ganz anderer Stelle. Ich glaube aber, das bringt uns OFFtopic...
Dass VO2max im Intervalltraining erst nach 2 Min erreicht wird, da stimme ich mit dir überein - so habe ich das auch gelesen.
Aber woher hast du die Aussage, dass bei einem 3000m WK es zur Ausschöpfung der VO2max kommt?
Die Bedeutung fürs Training lassen wir mal außen vor.
JD sagt aber auch in der Laufformel das I-Tempo Intervalle auch kürzer sein dürfen, aber seiner Meinung nach idealerweise 3-5min dauern. Je kürzer das Intervall, desto kürzer die Pause.
I-Tempo Intervalle machen halt I-Tempo auch erträglicher. Ich kenne kein Triathlet der seinen Lauf am Ende in dieser Intensität bewältigt. 3000m Spezis kloppen da Zeiten Jenseits von 8min raus, was nochmal nen ganz anderer Bereich ist, als zB jmd der 12min für 3000m. VO2max wird meines Wissens nach im Bereich 5-8min All out erreicht. Da liegen wir alle deutlich drüber.
Das heißt jetzt nicht, das wir das nicht trainieren sollten, aber Schwerpunktmäßig ist wohl eher nicht der richtige Ansatz. Simpel gesagt lässt Daniels viel im gefordertem WK-Tempo laufen und schwankt mit knapp drüber und knapp drunter. Je weiter weg vom Wettkampf gehts eher um Tempoentwicklung und Grundlagenausdauer.
Eine weiterer Anmerkung zu kurzen Intervallen.
Kurze Intervalle wie 30/30 lassen ein VIEL höheres Tempo als VO2max zu.
Zum Vergleich Coggan teilt seine Bereiche in ähnliche Abschnitte wie
L1 (Jogging), L2(L-Tempo), L3(M-Tempo),L4(S-Tempo),L5(I-Tempo),L6(W-Tempo), L7 (wären Sprints)
Wenn ich nun bei meinen 30/30 schneller Laufe als I-Tempo spreche ich den VO2max Bereich weniger an als den Anaerobe Bereich, was schnell dazu führt, das man sich mit so kurzen Einheiten abschießt oder seine Form zuspitzt. Wer wirklich kurze Intervalle läuft, sollte diese wirklich nach exakten Vorgaben laufen und nicht wild drauf los hämmern.
Bahnläufer bekommen exakte Vorgaben vom Trainier und laufen dann halt ihre 200m in 38sek oder 400m in 76sek, obwohl sie auch durchaus mal 32sek über 200m ballern könnten und die Einheit ebenfalls schaffen.
Durch die länge der Intervalle 3-5min passiert das eher nicht, da man zB 1000m Intervalle üblicherweise nicht 20sek schneller laufen möchte :-D