So klar ist das keineswegs. Die Empfehlung beruht auf einem idealisierten Modell, das in der Realität nur eingeschränkt funktioniert. Zum Beispiel, wenn ein Hügel zu überfahren ist. Eine konstante Leistung würde dann nicht zum geringstmöglichen Energieverbrauch führen. Als Langstreckler hätte man zudem noch die beteiligten Energiesysteme (Fett/Kohlenhydrate) zu berücksichtigen. Ich empfehle Langstrecklern daher, an Hügeln bergauf 5% mehr Leistung zu investieren, und bergab 10% weniger.
.......
Grüße,
Arne
Was bezeichnest du denn als Hügel? Also gilt das auch für richtig Anstiege?
Und wo liegt denn der Unterschied zur MD? Klar kann man hier (MD) auch mal mehr investieren, aber das Gesamtniveau liegt ja bereits höher als auf der LD.
Ich selbst fahre dieses Jahr das erste mal mit Powermeter und die Fragen zielen auf Kurse wie z.B in Zell am See oder St. Pölten mit längeren Steigungen ab. 230Watt x1,05 = 240Watt. Bei 5% Steigung, 90kg Körpergewicht und 240Watt fall ich doch fast um. Auch wenn dies (Umfallen) in der Abfahrt viel mehr Auswirkung hätte will ich dennoch vermeiden. ;-)
Ich selbst fahre dieses Jahr das erste mal mit Powermeter und die Fragen zielen auf Kurse wie z.B in Zell am See oder St. Pölten mit längeren Steigungen ab. 230Watt x1,05 = 240Watt. Bei 5% Steigung, 90kg Körpergewicht und 240Watt fall ich doch fast um. Auch wenn dies (Umfallen) in der Abfahrt viel mehr Auswirkung hätte will ich dennoch vermeiden. ;-)
Habe kein Powermeter, glaube aber, dass ich bergauf weitaus mehr als 5% Mehrleistung investiere. Genauer gesagt, so viel wie geht, ohne mich zu töten. Und ich glaube, damit gut zu fahren.
Soviel wie geht könnte ich wohl nicht ohne dafür auf der Laufstrecke bezahlen zu müssen. Aber die 5% funktionieren wohl auch nur auf Hügeln oder Wellen auf welchen man noch "vom Schwung leben kann".
Selbst mittleres (also nicht voller Anschlagg) Bergauftempo liegt wohl bei ca. 40-50% mehr. Aber wie ist das dnn für die weitere Strecke zu verrechnen. Klar Bergab gibts ERholung aber ein Pacing nach NP ist dann wohl dahin oder eben nur in den flachen Passagen , wohl mit entsprechendem Abzug (den ich nicht kenne), möglich.
40-50% kann man am Berg nicht Überschuss fahren ohne zu platzen oder anschließend deutlich rauszunehmen zur Erholung.
Ich hab mal Powerdaten von Pros aus Wettkämpfen angeschaut, bin jetzt aber zu faul zu suchen, die guten lagen alle im Bereich bis 1,05 oder so. Ganz leichte Tendenzen nach oben oder unten vielleicht. Da waren auch welche bei 1,01. Also real gefahren nicht als Denkmodell.
40-50% kann man am Berg nicht Überschuss fahren ohne zu platzen oder anschließend deutlich rauszunehmen zur Erholung.
Ich hab mal Powerdaten von Pros aus Wettkämpfen angeschaut, bin jetzt aber zu faul zu suchen, die guten lagen alle im Bereich bis 1,05 oder so. Ganz leichte Tendenzen nach oben oder unten vielleicht. Da waren auch welche bei 1,01. Also real gefahren nicht als Denkmodell.
Hast recht. Hab grad nochmal überschlagen und selbst 40% mehr bedeuten bei mir Anschlag und somit entweder Platzen oder anschließend ist ausgiebiges Erholen angesagt.
1,01 bzw. 1,05 über die gesamte Strecke, mit Berg? Das kann dann ja auch mit entsprechend weniger Watt in den flachen teilen erreicht werden. 1,01 mit Berg bedeuten dann wohl für mich das ich meine FTP einfach noch weiter anheben muss um mit den entsprechenden Zielwatt auch bergauf flüssig voran zu kommen. Daran scheitert es momentan einfach.
1,01 bzw. 1,05 über die gesamte Strecke, mit Berg? Das kann dann ja auch mit entsprechend weniger Watt in den flachen teilen erreicht werden. 1,01 mit Berg bedeuten dann wohl für mich das ich meine FTP einfach noch weiter anheben muss um mit den entsprechenden Zielwatt auch bergauf flüssig voran zu kommen. Daran scheitert es momentan einfach.
Mfg
Toto
Bei diesem Werten geht es um VI, also den Variablitäts Index der ausdrückt, wie weit NP und FTP auseinanderliegen.
Erläuterung: VI- Variability index is normalized power divided by average power.
Wir meinen schon das gleiche und ich hab das auch schon soweit verstanden!
Und doch hat es etwas mit der FTP zu tun. Wenn ich (meine aktuelle Situation mit wenig Training diese Jahr) ne FTP von 285W hab liegt das Pacing-Ziel bei 80% also 230W. Mit meinen 90kg auf 5% Steigung fall ich mit 230W fast (oder ganz?) um. Einfach zu wenig W/kg um die Höhe zu überwinden. Also muss ich Bergauf einfach mehr % tretten und der VI ist dahin (alles über AVG hat eine Gewichtung hoch 4 - soviel kann ich mich gar nicht erholen danach das das wieder auf 1,0x zurückgeht).
Wenn du mit einer deutlich höheren FTP (319W stehen im FTP Threat) mit 80% unterwegs bist sind das schon 250W (bei mehr als 25kg weniger). Vermute jetzt das du mit 250W und deinem Gewicht eine Steigung rund hochfahren kannst. Und somit über die ganze Strecke den VI (besser als ich) halten kannst. Wahrscheinlich treffen da Arnes 5% mehr hoch und 10% weniger runter am Schluss wieder ziemlich die 1,00 im VI.
Klar kann ich jetzt anstatt der FTP auch am Gewicht arbeiten aber das klappt schon 2 Jahre nicht wirklich und die FTP wandert aktuell spürbar. Also bleibt meine Baustelle vorerst die FTP.
Also ab einem gewissen Leistungslevel und im flachen gebe ich dir recht. Da ist es nur eine Sache von gleichmäßiger Fahrt. Wenn aber schlechte Beine (und/oder Gewicht) und ein Berg zusammentreffen klappt das nicht mehr. Andersrum hat man sich dann vielleicht auch den falschen Kurs ausgewählt. Also heißt es für mich FTP trainieren bis ich auch Steigungen mit 80% hochkomme!
MFG
Toto
P.s. Herzlichen Dank für eure Einwände. Der oben geschriebene Text beinhaltet glaub ich alle Fragen welche ich weiter vorne gestellt hab. Glaub jetzt hab ichs verstanden. - Machmal braucht es nur einen anderen Blickwinkel.
Noch nicht ganz: Beim Variabilitätsindex VI werden die Abweichungen Deiner Leistungsabgabe sowohl nach oben als auch nach unten erfasst. Du kannst also nicht eine überdurchschnittlich hohe Leistung durch eine überdurchschnittlich geringe Leistung kompensieren, um den VI auf 1 zu bringen.
Anders formuliert: Jede Abweichung von der durchschnittlichen Leistung, egal ob nach unten oder oben, treibt den VI nach oben.