Sodele, wie verlangt, hier der Erfahrungsbericht zu meiner Triathlon-Entjungferung
Die Vorzeichen zum ersten Wettkampf waren eigentlich nicht sehr langfristig geplant. Vor zwei Monaten begann ich mit dem Training, vor neun Tagen kaufte ich mein erstes Nicht-MTB-Rad, und vor drei Tagen entschloss ich mich aufgrund einer wetterbedingten Absage einer Motorradtour, dass die Zeit für einen ersten Erfahrungswert reif wäre

(besten Dank nochmals für die tolle Unterstützung zu meinem Vorhaben, hier im Thread!)
Ich ergatterte also gestern Abend beim Nachmelden noch einen Startplatz und fuhr nach Hause: Pasta kochen und Birchermüesli für das heutige Frühstück bereit mixen.
Schnell noch den Umwerfer am Rad richtig eingestellt, Reparaturutensilien mit Klebeband untern Sattel gepappt, und mir Gedanken über die möglichst effizienten Wechsel gemacht. Ok, das müsste hinhauen....
Als dann alles erledigt war und ich ganz ruhig auf dem Sofa lag, übermannte mich dieses "was-machst-du-da-eigentlich-Gefühl"... Kennst du??...
Die etwas säuerlich-schweren Oberschenkel vom offenbar zu optimistisch genommenem letzten Lauftraining vom Freitag trugen ihren Part dazu bei...
Heute morgen war das Gefühl in den Beinen noch nicht weg, im Gegenteil. Da die einzig gute Methode, Muskelkater zu vertreiben, Muskeln bewegen ist, kam der heutige Wettkampf ja gerade richtig.
Nach dem Einchecken in die Wechselzone dann das Gefühl, irgend etwas vergessen zu haben... Nö.... eigentlich alles für die Bikestrecke bereitgelegt, der Umziehprozess beschäftigte mich die halbe Nacht und würde schon irgendwie funktionieren. Auf halbem Weg zum Start kam mir dann in den Sinn, was fehlte: Schwimmbrille und Badekappe wäre für Wasser nicht verkehrt. Also rechtsumkehrt und mich auch für die erste Disziplin vervollständigt.
Den Schwimmstart hatte ich mir dann kampfbetonter vorgestellt. Vielleicht lags auch daran, dass ich niemandem im Weg stehen resp. schwimmen wollte und mich somit nicht allzu weit nach vorne wagte. Das Rennen wird ja nicht in den ersten 2min im Wasser entschieden...
Nach ca. 15min kam ich dann auch wie terminlich erwartet als einer der vermutlich letzten aus dem Wasser, jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass mir alle davongeschwommen sind. Mein steter Mix aus Brust und Crawl machten mich halt nicht gerade zum Torpedo...
Die 200m vom Ausstieg bis zu meinem Wechselplatz auf einer Wiese bescherte mir dann irgendwie einen kleinen Schnitt im Fuss, welchen ich aber erst nach dem Rennen bemerkte.
Entweder war dann meine Wechselzeit vorbildlich, oder aber ich war doch nicht der letzte nach dem Schwimmen, denn mich überholten auf der Radstrecke noch so einige
Aber auch ich konnte ein paar Plätze gutmachen und brachte es auf den ebenen 20km trotz Muskelkater und ziemlich beissenden Oberschenkeln auf einen 34.4er Schnitt.
Hat man eigentlich immer das Gefühl, es hätte Gegenwind??....
Angefeuert von ein paar spontan anwesenden Freuden und Verwandten lief dann auch der Wechsel vom Rad zum laufen sehr gut, und ich lief die 5km ohne Laufsensor aber mit meinem stimmigen ~170HR relativ flüssig ins Ziel.
Rückwirkend betrachtet habe ich mich zu keiner Zeit ausgekotzt oder überansprucht. Entweder hatte ich zuwenig Biss auf eine möglichst tiefe Zeit, oder aber der Rythmus hat einfach so gestimmt und das war gut so.
Die mir vorgänig gesetzte Wunschzeit von <1:30 unterbot ich klar und beendete das Rennen mit 1:17:06.
Für meinen ersten Wettkampf bin ich auf jedenfall zufrieden
Und der Muskelkater ist auch beinahe vergessen
Abschliessend die drei wichtigsten Erkenntnisse:
1. Mini-Snickers für Zuckerschub und Isodrink sind Mist. Das Zeug verklebt die ganze Fresse
2. Beim zweiten Wechsel die Startnummer am Bändel von hinten nach vorne ziehen, nicht an der Startnummer selber...
3. Mit einem Einteiler würde man vor dem Start viel weniger frieren, als mit nacktem Oberkörper. Näxtes Mal Helfer organisieren, der kurz vor dem Start Flip-Flopps und Shirt entgegen nehmen kann...