Täglich würde ich es nehmen, es sei denn Du isst sehr regelmäßig fetten Fisch (3-4 mal die Woche). Pflanzliche Omega-3-Quellen sind ne Ergänzung zu den tierischen, sind aber alleine nicht ausreichend, da die Alpha-Linolensäure nicht in ausreichendem Maß in DHA/EPA umgewandelt werden kann. Nur diese beiden verwertbaren Omega-3-Fettsäuren tragen zur Entzündungsbekämpfung bei und gleichen eine ggfls. hohe Zufuhr von Omega 6 aus. Wenn Du also regelmäßig fetten Fisch isst und/oder Fischölkapseln nehmen solltest, dann ist Leinöl eher entbehrlich. Falls Du Vegetarier bist, dann in jedem Fall täglich um die schlimmsten Folgen einer zu reichlichen Omega-6-Versorgung zu vermeiden.
Gruß Robert
Zwei Fragen:
(1) Welche fetten Fische eignen sichbesonders gut zum rohen Verzehr?
(2) Welches sind die schlimmsten Folgen der Omega6-Überversorgung? Gilt das für die absolute Menge an Omega6 oder mehr für das Verhältnis zu Omega3? (also ist O6 in einer Menge von 200 (fiktive Zahl ohne Maßeinheit) das Problem und man sollte O6 auf 100 reduzieren ODER sind die 200 ok wenn man O3 im Verhältnis 4:1 bis 1:1, also 50-200 zusätzlich aufnimmt?)
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Grüße
Tri-K
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Zwei Fragen:
(1) Welche fetten Fische eignen sichbesonders gut zum rohen Verzehr?
(2) Welches sind die schlimmsten Folgen der Omega6-Überversorgung? Gilt das für die absolute Menge an Omega6 oder mehr für das Verhältnis zu Omega3? (also ist O6 in einer Menge von 200 (fiktive Zahl ohne Maßeinheit) das Problem und man sollte O6 auf 100 reduzieren ODER sind die 200 ok wenn man O3 im Verhältnis 4:1 bis 1:1, also 50-200 zusätzlich aufnimmt?)
Hi tridinski,
1) Vor allem muss er frisch sein (die ominöse "Sushi-Qualität") haben und natürlich muss er Dir schmecken und am besten nachhaltiger Wildfang oder Bio-Zucht. Lachs, Makrele und Heilbutt mag ich geschmacklich besonders gern (auch roh).
2) Es kommt nach herrschender Meinung vor allem auf das Verhältnis von n6:n3 an, das maximal 4:1 betragen sollte. In einer Western Standard Diet klettert das Verhältnis locker auf 20:1 bis 40:1. das hat zur Folge, dass der Eicosanoidhaushalt in Ungleichgewicjt gerät und überwiegend entzündungsfördernde Substanzen gebildet werden bzw die entzündungshemmenden Substanzen nicht gebildet werden können. Dies führt im schlimmsten Fall zu einer systemischen Entzündung (low-level inflammation), die sich - je nach genetischer Prädisposition - in ganz unterschiedlicher Form symptomatisch ausdrücken kann. Reicht von Arteriosklerose und andere Calzifizierungen (zb des Bindegewebes, der Muskulatur, der Nerven, der Gelenke), chronische Atemwegserkrankungen, Paradontitis bis hin zu Demenz. Generell scheint sich der Verdacht zu verdichten, dass auch Autoimmunkrankheiten mit Entzündungsgeschehen zu tun haben.
Was die Dosis von DHA/EPA angeht, so scheiden sich die Geister und Studienergebnisse je nach untersuchtem Zusammenhang, aber mindesten 1g DHA/EPA (also n3) sollten es wohl sein, aber viel hilft nicht unbedingt immer viel. Ich selbst würde nicht regelmäßig mehr als 3g zu mir nehmen, es sei denn, dass es therapeutisch eingesetzt werden soll. Daraus ergibt sich dann auch automatisch die anzustrebende maximale Menge an n6, wobei es nicht schaden kann, 1:1 anzustreben (dies entspricht am ehesten der Quote, die für die meisten J&S-Ernährungen angenommen werden kann. Aber auch n6 sind essentiell und man darf nicht versuchen, sie komplett zu vermeiden. Schließlich haben Entzündungen als physiologische Reaktion ihren Sinn - aber eben nicht, wenn Entzündungen zum Dauerzustand werden.
Die mehrfach ungesättigen FS sollten also eher in geringen Mengen konsumiert werden und in der Menge vor allem auf einfach ungesättigte Fette (Fleisch/Fisch, Olivenöl zb) und gesättigte Fette (Fleisch/Fisch, Butterschmalz/Ghee, Kokosöl zb) gesetzt werden.
Für das Müsli würde ich geschrotete Leinsamen bevorzugen, sollte sich geschmacklich auch besser ausgehen
Aber unbedingt frisch geschroteten Leinsamen verwenden (zur Not mit einem Pürrierstab selbst frisch schroten), denn die mehrfach ungesättigten FS oxidieren recht schnell und verlieren nicht nur ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften, sondern können sich in sehr ungesunde Trans-Fettsäuren verwandeln. Ungeschrotet wird der Leinsamen mehr oder weniger unverändert ausgeschieden - bringt also nicht viel liefert aber dafür dann keine Kalorien ;-)
1) Vor allem muss er frisch sein (die ominöse "Sushi-Qualität") haben und natürlich muss er Dir schmecken und am besten nachhaltiger Wildfang oder Bio-Zucht. Lachs, Makrele und Heilbutt mag ich geschmacklich besonders gern (auch roh).
2) ...
Die mehrfach ungesättigen FS sollten also eher in geringen Mengen konsumiert werden und in der Menge vor allem auf einfach ungesättigte Fette (Fleisch/Fisch, Olivenöl zb) und gesättigte Fette (Fleisch/Fisch, Butterschmalz/Ghee, Kokosöl zb) gesetzt werden.
Danke erstmal, aber da kommen mir gleich noch ein paar weitere Punkte in den Sinn:
- Ist zB Lachs aus Bio-Zucht nicht "minderwertig" ggü "wild", da weitgehend mit Getreide gefüttert, was aber trotz Bio-Herkunft nicht die Bildung der guten Fette zulässt?
- ist wilder Lachs zB aus dem Pazifik, nach Fukushima noch bedenkenlos verzehrbar?
- Sushiqualität bekomme ich ja eigentlich nur, wenn der Fisch 24h nach dem Fang bei mir auf dem Teller liegt. Das funktioniert vielleicht in Tokio, aber nicht bei mir in Hessen. Ergo ist jeder Fisch den ich kaufe irgendwannmal tiefgekühlt gewesen, selbst wenn er in der 'Frischetheke' liegt. Dann ist er halt wieder aufgetaut worden.
- Ist Tiefkühlware für den rohen Verzehr geeignet?
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Grüße
Tri-K
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Danke erstmal, aber da kommen mir gleich noch ein paar weitere Punkte in den Sinn:
- Ist zB Lachs aus Bio-Zucht nicht "minderwertig" ggü "wild", da weitgehend mit Getreide gefüttert, was aber trotz Bio-Herkunft nicht die Bildung der guten Fette zulässt?
- ist wilder Lachs zB aus dem Pazifik, nach Fukushima noch bedenkenlos verzehrbar?
- Sushiqualität bekomme ich ja eigentlich nur, wenn der Fisch 24h nach dem Fang bei mir auf dem Teller liegt. Das funktioniert vielleicht in Tokio, aber nicht bei mir in Hessen. Ergo ist jeder Fisch den ich kaufe irgendwannmal tiefgekühlt gewesen, selbst wenn er in der 'Frischetheke' liegt. Dann ist er halt wieder aufgetaut worden.
- Ist Tiefkühlware für den rohen Verzehr geeignet?
Ob Bio oder Wild - da gibt es für beide Varianten Pro und Contra. Klar, kommt es beim Zuchtlachs auf artgerechtes Futter an.
Fukushima: Weiß ich nicht.
Selbst in Tokio kommen die Thunfische hartgefroren im Hafen an. Stört sich niemand dran. Gegen TK ist m.E. nicht viel einzuwenden. Das Risiko, dass ein Fisch verdirbt, wenn er nicht unmittelbar auf dem Fangschiff gefroren wird, ist m.E. zu hoch, als dass ich solchen Fisch essen wollen würde.
Ich meine aber, einen gewaltigen Unterschied in der Qualität des Lachs erkennen zu können, ob ich ihn an der Theke ("frisch") kaufe oder TK-Portionen aus dem Supermarkt. Dieser Lachs schmeckt meist recht laff und hat eine fragwürdige Konsistenz. Woran auch immer das liegen mag.
Solltest Du ein wirklich gutes Sushi-Lokal in Deiner Umgebung haben, wo der "Meister" Wert auf die Tradition legt, frag einfach mal dort nach, wo die ihren Fisch beziehen. Möglicherweise bestellen sie ja auch für Dich was mit, wenn Du drum bittest.
Eine Alternative sind natürlich auch heimische Fische, die Du beim "Züchter Deines Vertrauens" fangfrisch kaufen kannst. Gibts vermutlich auch in Deiner Nähe welche, die Forellen, Saiblinge, Karpfen anbieten. Der n3-Gehalt heimischer Fische ist aber leider nicht vergleichbar mit dem der Kaltwassermeerarten - schmecken tun sie aber trotzdem sehr gut - auch roh und über die Proteinqualität brauchen wir nicht reden.
Tatar vom Saibling mag ich sehr gern - die Karkassen lassen sich wunderbar mit ein wenig Weißwein, Suppengemüse und Fenchel zu einer Fischsuppe auskochen- ein wenig Safran dran und ein Stück rohes Filet, so wie es ist, beim Servieren in den Teller legen - zieht in zwei Minuten schonend gar und bleibt im Kern wunderbar glasig... geile Sache.
Danke für die Informationen und die Rezeptideen!
Kann ich beim Zuchtlachs irgendwie erkennen, womit die gefüttert wurden? Beim Wildlachs wie viel Plastikpartikel er gefressen hat?
Habe letztens auf dem Demeter-Biobauernhof bei mir um die Ecke mit dem Fleischer gesprochen, er meinte die dortigen Rinder würden nur Gras und Heu fressen, dazu auch mal Rübenschnitze und Karotten, und wenn sie von der Weide in den Stall sollen werden sie mit Getreide gelockt. Also selbst bei den Bio-Rindviechern ist es nicht 100% artgerecht. Jedenfalls wird nächste woche wieder ein Rind geschlachtet und dann gibts frische Leber und andere Innereien, auf die ich mich schon freue. Werde ich aber nicht roh verzehren ...
Freudig überrascht bin ich dass die Fleischpreise dort zwar sehr hoch sind für die stark nachgefragten Sachen wie extrem magere Hühnerbrustfilets oder Rinderfilet etc., aber für schön durchwachsene Stücke, Innereien etc. eigentlich recht günstig. Hatte letzten Samstag Steak vom Wildschweinrücken frisch aus dem Wald, 300gr mit schönem Fettrand für unter 4 Euro. Gut wenn man ein wenig antizyklisch bzw. ausserhalb des Mainstreams unterwegs ist...
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Danke für die Informationen und die Rezeptideen!
Kann ich beim Zuchtlachs irgendwie erkennen, womit die gefüttert wurden? Beim Wildlachs wie viel Plastikpartikel er gefressen hat?
Habe letztens auf dem Demeter-Biobauernhof bei mir um die Ecke mit dem Fleischer gesprochen, er meinte die dortigen Rinder würden nur Gras und Heu fressen, dazu auch mal Rübenschnitze und Karotten, und wenn sie von der Weide in den Stall sollen werden sie mit Getreide gelockt. Also selbst bei den Bio-Rindviechern ist es nicht 100% artgerecht. Jedenfalls wird nächste woche wieder ein Rind geschlachtet und dann gibts frische Leber und andere Innereien, auf die ich mich schon freue. Werde ich aber nicht roh verzehren ...
Freudig überrascht bin ich dass die Fleischpreise dort zwar sehr hoch sind für die stark nachgefragten Sachen wie extrem magere Hühnerbrustfilets oder Rinderfilet etc., aber für schön durchwachsene Stücke, Innereien etc. eigentlich recht günstig. Hatte letzten Samstag Steak vom Wildschweinrücken frisch aus dem Wald, 300gr mit schönem Fettrand für unter 4 Euro. Gut wenn man ein wenig antizyklisch bzw. ausserhalb des Mainstreams unterwegs ist...
Was den Fisch angeht: Das kann man wohl als Konsument wohl kaum erkennen. Ich würde meinen, dass ein qualitätsbewußter Fischhändler vielleicht (!) diesbezüglich Infos geben könnte. Die Dae an der Nordsee-Theke vermutlich eher nicht.... . Ist halt wie beim Fleisch auch Vertrauenssache.
Ich verhalte mich beim Fleischkauf ähnlich wie Du - die mageren, sauteuren Teile interessieren mich eher weniger, weil ich eher die Innereien und fetteren Teile mag, so dass der Kauf vom Bauern gar nicht sooo exorbitant ins Geld geht. Wenn man gleich ne halbe TK-Truhe ordert, dann gibts oft auch noch Rabatt.
Was ich Dir auch empfehlen kann, wäre Lamm/Hammel aus heimischer Zucht, weil die Tiere i.d.R. Gras futtern und irgendwelches Kraftfutter verschmähen. Kann man alo eher nicht danebengreifen.
Wildschwein esse ich eher selten, da die Wildschweine in unseren Breiten noch immer hohe Strahlenwerte aufweisen (Tschernobyl). Sie mögen hlat die Pilze so gerne...
Hab am Samstag meinen ersten Karpfen gegessen, dass Teil war sooo LECKER!! Richtig schön fett und saftig und ein genialer Eigengeschmack, den hätte man nicht mal würzen müssen, ein Traum!
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.