Hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet dieses Thema mich zu meinem ersten Beitrag hier verleitet, aber nun denn, hat es doch ein Thema geschafft.
Zitat:
Zitat von dude
3. Sohnemann wird Papa spaeter dafuer hassen. Erst vernachlaessigt er ihn aufgrund des Trainings voellig, dann schleppt er ihn fuer 20 Sekunden stolz durch die Gegend.
Ich denke, das ist Erziehungssache und wie das Thema "Papa macht Sport und ist deshalb nicht da" in der Familie behandelt wird. Mein Sohn hasst mich ja auch nicht, wenn ich ihn auf die Firmenweihnachtsfeier mitnehme und dafür ein Jahr lang 40-50h die Woche arbeiten war...
Ausserdem: Kann es nicht auch umgekehrt sein? Die Kleinen laufen stolz wie Oskar mit Papa oder Mama rum? "Schau mal, was >mein< Papi tolles kann!"
@Kampa: Grundsätzlich ist es aber bestimmt davon abhängig, ob man eigene Kinder hat oder eben nicht, wie man zu dem Thema steht. Ist wie bei vielen anderen Dingen auch. Solange kein Kind da war, konnte man es ja auch kaum ertragen, wenn andere nur noch von den Kleinen, deren Equipment
und von ihrer Entwicklung gesprochen haben und kein anderes Thema kannten - wenn dann mal ein eigenes da ist, versteht man's plötzlich
Das mit der Behinderung anderer sehe ich ähnlich wie Hugo. Da sollte man es vielleicht doch besser bleiben lassen und hinterher lieber die Quengelei ertragen, als jemanden (zB auch das Kind) zu gefährden - aber wenn ich ohnehin mehr oder weniger solo in's Ziel komme, ist's in meinen Augen egal.
Und ab einem gewissen Alter wird sich das Thema eh' von selbst erledigen, denn ab dann wird's "uncool".
Jetzt gibt's gleich Haue, aber: Kinder heißt nicht automatisch Probleme mit der Figur - da spielen auch noch andere Faktoren rein.
Stimmt zuviel Essen und Trinken nein du hast recht es braucht keine Kinder um mit 48 eine ruinierte Figur zu haben vielleicht hätte ich es mal ausprobieren sollen
und noch ein Wort zu diesem Thema "keine Kinder keine Ahnung von Kindern(erziehung" ... wenn das hier wirklich streng gehandhabt würde, dass jeder nur darüber posten darf wovon er eine nachgewiesene Ahnung hat, dann gäbe es hier ein paar tausend postings weniger ... mindestens
War klar bei diesem Thema und der provokanten Threadüberschrift, dass das eine kontroverse Diskussion wird. Sowas braucht man ja im Forum, noch dazu bei diesem Wetter da draußen, sonst wird's langweilig!
Um das Für und Wider eines Zieleinlaufs in Begleitung von "Nicht-Athleten" richtig einzuordnen hilft vielleicht eine historische Betrachtungsweise (Ich bin ja fast seit den Anfängen beim Triathlon dabei und selber schon fast "Urgestein"):
Der erste derartige Zieleinlauf, an den ich mich erinnern kann war Anfang der 90er. Michi Heiligenthaler, ein fränkischer Lokalmatador, joggte Hand in Hand mit seiner (überaus sehenswerten) Freundin als ich glaube Siebtplazierter über die Rother Ziellinie. Dreimal dürft ihr raten, welches das häufigste Fotos dieser Veranstaltung anschließend in der Presse war. Nicht der (einsame) Einlauf der Sieger (ich glaube es waren Zäck und Sybesma), sondern das strahlende, fotogene Paar auf dem "hinteren" Topten-Rang. Es war ein frühes Lehrbeispiel für die Macht von Bildern und irgendwie auch ein Symbol, dass Triathleten nicht zwangsläufig beim Training vereinsammen und selbst bei guten Athleten auch noch nebenher sowas wie ein Privatleben möglich war.
Die positive Wirkung eines solchen Zieleinlaufes "in Gesellschaft" musste auch dem damaligen Macher Detlef Kühnel aufgefallen sein, denn kurze Zeit später wurde es beim Rother Ironman üblich, dass die jeweiligen Sieger (die ja meist noch keinen eigenen Nachwuchs und wohl auch nur höchst selten fotogene Partner hatten ) von einer Horde Kinder mit schön leuchtend bunten Luftballons eskortiert wurden. Das ergab einfach die besseren Finisherfotos für die Presse und die nächstjährige Hochglanzausschreibung(die Idee mit den Luftballonkindern ist übrigens vom Ironman-Nachfolger in Frankfurt 1:1 kopiert worden)!
Wer's aber nicht schaffte, als Erster über die Ziellinie zu stolpern (und das sind ja bei jedem Wettkampf ziemlich viele!) und trotzdem ein entsprechend fotogenes Finisherbild haben möchte, musste seine Eskorte selbst organisieren. Ich denke in dieser historischen Tradition hat sich das entwickelt.
Ich bin bekanntlich auch schon einige Male mit Kids ins Ziel eingelaufen. Subjektiv ist es einfach schön, in einem Augenblick höchster Emotionalität (denn das ist das Finish nach einem erfolgreichen Wettkampf und einer mehrmonatigen Vorbereitungsperiode mit Höhen und Tiefen zweifellos) die Menschen, die man liebt, bei sich zu haben.
Volksmund-->"Geteiltes Leid, halbes Leid, geteilte Freud, doppelte Freud!"
Wie gesagt. Ich bin bei dem Thema befangen. Bei Hundertmarck nervt's mich weil ich ihm gegenüber meine Vorurteile habe (aber seine beiden Mädels sind nichtsdestoweniger wirklich süß ), bei allen anderen gebe ich mich tolerant...
Ausserdem: Kann es nicht auch umgekehrt sein? Die Kleinen laufen stolz wie Oskar mit Papa oder Mama rum? "Schau mal, was >mein< Papi tolles kann!"
Genau, aber das können Leute ohne Kinder halt weniger gut wissen.
Zitat:
Zitat von Sulus
@Kampa: Grundsätzlich ist es aber bestimmt davon abhängig, ob man eigene Kinder hat oder eben nicht, wie man zu dem Thema steht. Ist wie bei vielen anderen Dingen auch. Solange kein Kind da war, konnte man es ja auch kaum ertragen, wenn andere nur noch von den Kleinen, deren Equipment
und von ihrer Entwicklung gesprochen haben und kein anderes Thema kannten - wenn dann mal ein eigenes da ist, versteht man's plötzlich
Geanu, siehe auch oben.
Zitat:
Zitat von Sulus
Das mit der Behinderung anderer sehe ich ähnlich wie Hugo. Da sollte man es vielleicht doch besser bleiben lassen und hinterher lieber die Quengelei ertragen, als jemanden (zB auch das Kind) zu gefährden - aber wenn ich ohnehin mehr oder weniger solo in's Ziel komme, ist's in meinen Augen egal.
Und ab einem gewissen Alter wird sich das Thema eh' von selbst erledigen, denn ab dann wird's "uncool".
Auch diesen zwei Punkten kann ich voll ztustimmen.
Zitat:
Zitat von submariner
Wieso dies jemand mit einem Kleinkind/Baby macht? - das habe ich leider auch noch nicht so ganz verstanden......
Weil ev der Ironman-Finish eines der ganz grossen Ziele des Jahres ist. Und die Familie einer der ganz wichtigen Sachen im Leben. Und wenn man so beides für eine schönes Erlebniss/Erinnerungsfoto verbinden kann ...
Zitat:
Zitat von Hafu
Ich bin bekanntlich auch schon einige Male mit Kids ins Ziel eingelaufen. Subjektiv ist es einfach schön, in einem Augenblick höchster Emotionalität (denn das ist das Finish nach einem erfolgreichen Wettkampf und einer mehrmonatigen Vorbereitungsperiode mit Höhen und Tiefen zweifellos) die Menschen, die man liebt, bei sich zu haben.
Volksmund-->"Geteiltes Leid, halbes Leid, geteilte Freud, doppelte Freud!"
Das ist sehr schön ausgedrückt. Danke. Bei mir kam es oben etwas 'holpriger' rüber.
Felix
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2019: 16.6.Zytturm Tri 23.6. Aletsch HM 6.7.Zermatt Ultra-Mara 11.8. Sierre-Zinal 17.8.Inferno HM ? 7.9.Gemmi Tri 14.9.MD Seeland 21.9. Double Vertical km Chando
Mei, ich fands bisher einfach immer rührend, wenn die Kiddies stolz wie Oskar neben ihrer/m frischgebackenen Eisenmann/frau-Vater/Mutter die letzten paar Meter ins Ziel laufen.
Mag sein, dass jemand, der drei Mal im Jahr mit <10 ne Langdistanz finished, seine Kinder Ruth oder Routine getauft hat und den verdienten Lohn langer Mühen mit niemandem teilen will, aber ich denke, das sollte jeder selbst entscheiden.
Wenn meine Kurze Lust hätte, würde ich sie jedenfalls das letzte Stück auch mitnehmen, ach, was sage ich: die ganze Strecke!
Die "Wettkämpfe", bei denen sie bisher dabei war, haben nicht nur ihr jede Menge Spass gemacht, aber da kommt auch die Grenze in Sicht: ich hab so weit wie es ging, darauf geachtet, dass das nicht ausartet: kurze "Volksläufe", wo die Gefahr besteht, dass über kurz oder lang die Hälfte vom Feld mitm Jogger rumrennt, sind weitgehend tabu. Ab Halbmarathon ist die Zahl der Vollkranken, die darüber überhaupt nachdenken würde, eher begrenzt und bei Crossläufen, wo unisono die Meinung vorherrscht "das geht doch gar nicht!" ebenso.
So schlagen denn zwo Herzen in meiner Brust: einerseits kann ichs gut verstehen und seh keinen Grund, sich aufzuregen, andererseits wirds irgendwann sicher mal eng, wenn nach Kinder-, Ehegatten-, Partner- oder generell Verwandschaftseinlauf auch die Zahl der (im Video vom 1. Beitrag bei 3:19.xx) Zieleinlaufheiratsantragsteller oder aber Benefiz- und Sammlungsläufer mit grossem Aufgebot die Zielzone okkupieren.
Wir sollten das gemeinsam im Auge behalten und zu gegebener Zeit einschreiten, wenn nötig... !
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
grundsätzlich bin ich da auch tolerant, solange keine anderen dadurch gestört werden.
aber irgendwie ist mir die ziellinie auch heilig. ich denke da darf auch nur jemand drüber laufen, der das 226km lang verdient hat. auf hawaii bin ich auch immer wöhrend des wettkampfes drumherum gelaufen und nicht wie viele touris einfach durch.
(für staffeln sollte man eh ein eigenes ziel haben)
aber mit meiner frau könnte ich mir evtl. ein finish vorstellen, da ich ohne ihre mithilfe niemals sowas machen könnte. meine kinder interessieren sich dagegen einen schei... was ich so mache.
3. Sohnemann wird Papa spaeter dafuer hassen. Erst vernachlaessigt er ihn aufgrund des Trainings voellig, dann schleppt er ihn fuer 20 Sekunden stolz durch die Gegend.
Es ist IMHO genau umgekehrt: die Kinder warten und warten und warten und freuen sich endlich mit dem Papa mitlaufen zu können. Unsere Kleine stand letztes Jahr mal irgendwo beim Schwimmausstieg und ist mit mir durch die Wechselzome geschoßen. Letzten Monat in Gérardmer haben mich Beide nach jeder Runde ein Stückchen begleitet.