Da Blut im wesentlichen aus Proteinen aufgebaut wird, würde ein niedriger Gesamteiweißwert ein weites Indiz (!) für eine Anämie bedeuten und ebenso aussagen, dass, was das sportliche Leistungspotenzial angeht, noch Luft nach oben durch die richtige Ernährung besteht.
Der Normbereich für "Normalos) liegt ca. bei 6,6 bis 8,7 g/dl, ein Sportler sollte den Bereich von 8-8,5 als Normbereich betrachten. Die meisten liegen mehr oder weniger deutlich darunter und verschenken so Potenzial.
Aha, wo wir wieder bei der adäquaten Ernährung wären....interessant, interessant.
Edith fragt: Sollte ein Ausdauersportler dann lieber mal auf Blutspenden verzichten?
Im heutigen Greif-Newsletter sagt Dr. Ulrich Strunz zum Thema Ferritin nachfolgendes.
Ob das wiederum nicht etwas übertrieben ist? Aber das mit der Übertreibung ist man von ihm ja gewohnt (meine persönliche Meinung).
Der Eisenspeicher Ferritin
Wenn ich einen Sportler oder sportlichen Menschen vor mir habe und mir nur einen einzigen Blutwert wünschen darf, würde ich nach dem Ferritin fragen. Dem Eisenspeicher. In meinen Augen der wichtigste Wert des bewegten Menschen.
Weil man mit dem Ferritin eine Aussage treffen kann über das Myoglobin. Über den roten Muskelfarbstoff. Der wiederum ein Maß ist für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur. Und das ist die entscheidende Maßzahl für einen Sportler, besonders beim Ausdauersport.
Ein tiefes Ferritin heißt also in meiner Welt nicht nur (Zitat nach Dr. Brühlmann von der Sportklinik Zürich): "generelle Müdigkeit, Leistungsminderung, fehlende Erholung, Schlafstörungen, hoher Puls bei geringer Belastung, Kopfschmerzen, generelle Unlust bis zur Depression"
sondern ganz einfach fehlende Ausdauer. Wenn man den Marathon nach 25 km abbricht. Einfach nicht mehr kann. Gilt auch für den Lebens-marathon.
Jetzt kommt's: Über den richtigen Ferritinwert gibt es atemberaubende Fehlinformationen. Besser gesagt: Typische Labormissverständnisse. Großlabors messen einfach die deutsche Bevölkerung durch und errechnen dann einen Durchschnitts-Normalbereich. Wenn man weiß, dass mindestens jeder zweite deutsche Erwachsene Eisenmangel hat, dass "jeder 14-jähriger Eisenmangel" hat, ahnt man, was in Labors als "noch normal" durchgeht: Der Mittelwert der Deutschen muss nun einmal krankhaft tief sein. So zitiere ich noch einmal Frau Dr. Brühlmann aus Zürich:
"Heute spricht man bei Werten unter 30 von einem Eisenmangel, zwischen 30 und 50 von einem latenten Eisenmangel und Werte über 50 gelten als normal. Bis vor wenigen Jahren gab man sich noch mit einem Ferritin von 20 zufrieden. Rückblickend muss man davon ausgehen, dass die Mehrzahl der Läuferinnen mit einem Eisenmangel als Dauerzustand lebte".
Völlig richtig. Und selbst Frau Dr. Brühlmann ist noch sehr optimistisch. Weiblichen Sportlern erlaube ich als Tiefstwert 60, männlichen 120. Ich persönliche würde einen Wettkampf unter 300 nicht antreten.
Wie gerufen kommt mir da der Kardiologenkongress in Orlando/Florida. In der erlesenen Medizinprofessorenwelt wurde soeben als Minimalwert für Ferritin festgelegt: 100 ng/ml. Nicht 20 wie in Deutschland. Deckt sich mit meiner Erfahrung aus tausenden Messungen mit anschließendem Leistungstest ...!.
Sind Sie Läufer? Läuferin? Lassen Sie doch einmal Ihr Ferritin messen und lesen Sie dann den obigen Artikel noch einmal. 100 sollten's schon sein.
.... : Sollte ein Ausdauersportler dann lieber mal auf Blutspenden verzichten?
Direkt vorm Wettkampf: Ja.
Ansonsten: Nein. Durch das Abgeben des Blutes wird der Körper animiert neue Blutzellen zu bilden und diese erneuerten können viel besser Sauerstoff transportieren als "alte" Blutzellen.
Das hat mir mein Heilpraktiker erzählt, der deswegen mir zum regelmäßigen Blutspenden rät.
grüßle!
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Leidenschaft ist stärker als jede Krise.
Edith fragt: Sollte ein Ausdauersportler dann lieber mal auf Blutspenden verzichten?
Das würde ich primär unter persönlichen ethischen Maßstäben sehen.
Meine (unmaßgebliche) persönliche Meinung: Wenn die eigenen Werte im unteren Bereich liegen oder sogar einen Eisenmangel/Anämie anzeigen, dann meine ich, sollte man zunächst einmal an seine eigene Gesundheit denken. Bewegt man sich in den oberen Bereichen, dann sollte gelegentliches Blutspenden einem meine Sorgen machen, es sei denn man will in Hawaii gewinnen.
Ansonsten: Nein. Durch das Abgeben des Blutes wird der Körper animiert neue Blutzellen zu bilden und diese erneuerten können viel besser Sauerstoff transportieren als "alte" Blutzellen.
Das hat mir mein Heilpraktiker erzählt, der deswegen mir zum regelmäßigen Blutspenden rät.
grüßle!
Täglich werden normalerweise 1% der roten Blutkörperchen durch neue ersetzt. Die Lebensdauer eines roten Blutkörperchens beträgt etwa 120 Tage. Nach dem Blutspenden kann die Produktion auf das 8-10-fache vom Körper hochgefahren werden. Das tut er nach Blutungen, Aufenthalt in großer Höhe und wenn man EPO extern verabreicht, funktioniert aber nur dann, wenn genügend Baustoffe (Eiweiß, Eisen, Vitamin C, B-Vitamine) vorhanden sind. Wenn jemand ohnehin schon eine Eisenmangelanämie hat, wird der Effekt so einfach also nicht umsetzbar sein, den dein Heilpraktiker da angeschnitten hat. Liegen die Werte im oberen Normbereich, dann dürfte es unproblematisch sein. Aber unabhängig vom Blutwertestatus zum Blutspenden zu raten, würde ich für einen fahrlässigen Rat halten.
Ein Ferritinwert unter 32-35 ng/ml ist für einen ausdauersportler nicht hinnehmbar! da muss die ursache gesucht werden (wenig fleisch, innere blutungen, gestörte eisenaufnahme, hartes schuhwerk...)
der eisenwert ist auch relativ niedrig, was die vermutung nahelegt, dass die speicher bald leer sind.
da die gesamtblutmenge beim ausdauersportler zunimmt, befinden sich andere normwerte (Hkt...) eher am unteren rand des R-bereiches. die absolute zahl hat damit eher zugenommen. das ist also u.U. normal...
P.S.: ne eisen substitution zieht sich über monate. der wirkstoff wird am besten mit vitamin c auf nüchternen magen (das kann magen/dram probleme verursachen) aufgenommen