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Zitat von nicolasb65
Trotzdem bleibt es interessant wie sich der Regenerationswert berechnet - scheint wohl keiner zu wissen und in den Artigel auf trainingpeaks.com habe ich (noch) nichts gefunden.
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Das liegt nicht daran das es keiner versteht, sondern das es nicht so einfach in einem Satz beschreibbar ist. Es geht nur mit Leistungsmesser und fürs Rad gut. Ohne Software geht es auch nicht, nachbauen in Excel kann man vergessen (meine Meinung).
Wie also funktionierts? Hier mal das Grundprinzip als Abriss, Details finden sich im bekannten Buch von Allen/Coggan.
Es gibt erst mal drei Kennzahlen die sich alle auf
eine Einheit beziehen.
- NP (Normalized Power) ist eine bessere Duchschnittsleistung
- IF (Intensity Factor) ist NP normiert auf die aktuelle Leistungsfähigkeit des Sportlers, also auf das letzte Testergebnis
- TSS (Training Stress Score) ist dann (endlich) die Belastung einer Einheit, im Grunde IF mal Dauer der Einheit; es werden aber auch Schwankungen der Intensität innerhalb einer Einheit berücksichtigt
Das mit den Schwankungen will ich noch erklären. Zwei Einheiten können unterschiedlich hart sein, obwohl sie die selbe Durchschnittsleistung ergeben. Beispiel: Einmal locker und gleichmäßig, einmal harte Intervalle mit langen Pausen, Durchschnittsleistung sei gleich; offensichtlich war die Intervall-Einheit härter; das wird berücksichtigt, der TSS der beiden Einheiten wäre nicht gleich. Dazu wird die Einheit in 30-Sekundensegmente zerlegt und die Kennzahlen für diese Segmente berechnet, anschließend werden die Einzelergebnisse aufsummiert.
Das sind die Basics. Was haben wir jetzt? Für Radfahrten mit Leistungsmesser können wir uns den TSS ausrechnen lassen. Diese "Belastung einer Einheit" als Zahl ausgedrückt lässt sich jetzt zwischen verschiedenen Sportlern vergleichen! Insbesondere geht das auch mit uns selbst im Verlauf der Zeit, was spannend ist, den Training verändert ja unsere Leistungsfähigkeit.
Zu den Form- und Regenerationskurven, da gibt es jetzt weitere Kennzahlen die aus dem TSS der (täglichen :-) Trainings im Zeitverlauf abgeleitet werden.
- CTL (Chronic Training Load) ist ein geglätteter Durchschnitt des täglichen TSS der letzten drei Monate (genauer: exponentieller, gewichteter Durchschnitt mit Zeitkonstante 42 Tage)
- ATL (Acute Training Load) ist dasselbe für die letzten zwei Wochen (... 7 Tage)
- TSB (Training Stress Balance) ist die Differenz zwischen CTL und ATL, es gilt TSB := CTL - ATL
Nochmal mit anderen Worten: Wie hart das tägliche Training war sagt uns der TSS. Da der Wert ständig schwankt (one day easy, one day hard) brauchen wir einen Durchschnitt. Den berechnen wir einmal für die letzten drei Monate, und noch für die letzten zwei Wochen, so erhalten wir Aussagen darüber wie hart unser Training in diesen Zeiträumen war. Jetzt setzen wir die beiden Durchschnitts-Werte in Bezug zueinander: Wie hart war unser Training in den letzten zwei Wochen im Vergleich zu den letzten drei Monaten.Ergebnis: Wie gut sind wir gerade erholt.
Das alles sind erst mal harte, objektive Daten (wir können gerne noch über die Limitierungen reden). Durch die Normierung auf den aktuellen Leistungsstand (regelmäßige Tests sind Pflicht, sonst haut alles nicht hin!) sind die Werte zwischen verschiedenen Sportlern vergleichbar, insbesondere auch zwischen dem gleichen Sportler und verschiedenen Jahren.
Klar ist aber auch, jeder ist anders was die Regenerationsfähigkeit angeht. Was bedeuten die Werte für mich? Bei welchem Wert soll TSB vor einer Kurzdistanz stehen, und bei welchem vor einer Langdistanz? Da gibt es Erfahrungswerte, Bereiche in denen sich TSB bewegen soll, aber was da für einen selbst gut funktioniert muss man herausfinden. Dazu muss man über Jahre hinweg Daten sammeln, und deshalb kauft lieber heute als morgen nen Leistungsmesser.