ob ihr's glaubt oder nicht, genau das war mein Gedanke gestern, als mir gegen Ende etwas frisch wurde im Wasser: Es war das erste Mal seit langem, dass ich mit meinen Körpermaßen ganz zufrieden war und dachte, dass das mit den paar Kilos zu viel ganz gut ist für das große Schwimmen.
Das war schön, sich mal wieder richtig im Körper zu fühlen.
Mal sehen, wie lange das so bleibt. Spätestens nach dem Wettkampf werde ich es vermutlich wieder anders sehen.
Nach dem WK kannst ja auch wieder abnehmen (wenn nicht haben wir Dich trotzdem lieb).
Wir fahren ausgerechnet am Samstag in den tropischen Pott.
Ich glühe jetzt schon
__________________
Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
ob ihr's glaubt oder nicht, genau das war mein Gedanke gestern, als mir gegen Ende etwas frisch wurde im Wasser: Es war das erste Mal seit langem, dass ich mit meinen Körpermaßen ganz zufrieden war und dachte, dass das mit den paar Kilos zu viel ganz gut ist für das große Schwimmen.
Zum Glück hast du diese Fasterei abgebrochen, was vor ein paar Wochen mal rumspuckte. Momentan kannst du wirklich hemungslos schlemmen
So, diese Woche habe ich (vermutlich) die 30 Wochenkilometer voll gemacht:
Montag 5 km
Dienstag 5,1 km
Mittwoch 12 km (geschätzt, weil im See, aber ich denke, dass es eher mehr als weniger waren)
Donnerstag 0.9 km (nur für die gerade Zahl, es war zu voll am Abend im Freibad, es war nur baden)
Freitag 4 km
Samstag 3 km (im See)
Gleich kommt mich eine Freundin abholen, deren Bruder in morgen in Frankfurt startet und wir reisen dorthin.
Aber das bemerkenswerteste an dem heutigen Tag ist, dass ich "mein halbes Leben" weg geschmissen habe. Denn als ich vorhin kurz im Keller war, habe ich kurzerhand die Kiste mit den Briefen mit hoch genommen, bzw. eine von zweien. Darin Briefe, die ich ab meinem ca. 8. Lebensjahr erhalten habe. Angefangen mit Ponyhof-Brieffreundschaften (stapelweise Briefe von Britta, Miriam, Nicola, Cathy...) Unzählige Briefe meines erstens Freundes. Liebesbriefe von diversen Männern, an die ich mich kaum oder gar nicht mehr erinnere. Briefe von engen (Brief- und "Real-")Freunden und Freundinnen. Lange Briefe, seitenlange Briefe. Schöne Briefe, traurige Briefe, wütende Briefe. Briefe an meine Adresse bei meinen Eltern. Briefe nach Berlin. Briefe wieder nach Essen. Briefe von dem ersten Mann, mit dem ich Sex hatte (und der nicht wusste, dass es mein erstes Mal ist), den ich gerade im Internet gesucht und gefunden habe. Unzählige Postkarten.
Wahnsinn!
Ich habe fast alles weg geschmissen. Ich habe das schon mehrfach versucht, aber jetzt ziehe ich es durch, ohne zu wissen, ob ich es bereue. Ich will aber Ballast loswerden. Deshalb habe ich Konsumstopp und sortiere weiter täglich eine Sache aus. (Jetzt habe ich natürlich nicht einen Brief pro Tag gezählt, aber alle Briefe für einen Monat gelten lassen.) Ich lese die Briefe nur alle paar Jahre. Manche sind bedeutungslos. Andere albern. Andere peinlich. Andere beschämend. Manche wunderschön.
Ich freue mich über viele von ihnen, aber manche haben mich sehr beschämt, z.B. die mit heißen, innigen Liebesschwüren, denen ich nicht gerecht geworden bin oder deren Autor ich (fast oder ganz) vergessen habe.
Ich wüsste so gerne, was aus all diesen Menschen geworden ist, die die Brandung des Lebens an meine Strände gespült und die dann wieder von dessen Sog davon getragen wurden, an andere Strände... Bei ein oder zweien werde ich es vielleicht mal versuchen herauszubekommen, mal sehen...
Aber ich hoffe jetzt erst einmal, dass die Entscheidung zur Trennung von den meisten Briefen dieser Kiste die richtige ist. Und werde die Sachen jetzt gleich noch zum Altpapier bringen, damit ich es später zwar bereuen, aber nicht rückgängig machen kann.
Manche Stapel habe ich aussortiert und auf die Seite gelegt: Briefe von meinem Bruder. Briefe von meiner besten Freundin Annika. Briefe von Matthias, die ich noch mal lesen will, bevor ich sie weg tue. (Er ist einer von den beiden, die ich vielleicht kontaktieren möchte.)
Es war ein guter Zeitpunkt, diese Arbeit zu tun: Der kleine Trip nach Frankfurt mit der fröhlichen Annette wird die Melancholie verscheuchen, die sich meiner beim Lesen und Aussortieren bemächtigt hat und die Trauer um die längst vergangene Jugend. Und die vergebenen Chancen. Und den Schmerz, den ich anderen Menschen angetan habe. Puh. Aber ich habe auch Menschen glücklich gemacht und sie haben Freundschaft oder die Liebe erfahren, immerhin auch das.
Vielleicht bis morgen in Frankfurt, sonst bis bald!
dpa
Essen - Aufwendiger Feldversuch im Bereich der Ernährungswissenschaften bringt aufregende und erstaunliche Ergebnisse. Wissenschafter völlig aus dem Häuschen.
Wissenschafter scheuen weder Kosten noch Mühe, um eine Studie mit einem aussagekräftigen Ergebnis zu haben. So auch heute in Frankfurt am Main.
Die Wahl der Forscher fiel auf die 44 jährige J., die für die Studie aus dem Zentrum der Welt in die hessische Bankenmetropole reiste.
Der Studienaufbau sah ein nicht alltägliches Setting mit zahlreichen Förder- und Barrierefaktoren (siehe ICF, internationale Klassifikation der Funktionsstörungen).
Wichtig war den Forschern, dass J. ohne Vorinformationen in die Testsituation ging und so zeigte sich diese sehr überrascht, dass die Forscher an diesem ungewöhnlich heißen Tag mehrere Tausend Sportler eingeladen hatten, um eine Art Dreisportwettkampf, bestehend aus 3,8 km Schwimmen im Langener Waldsee, 180 km Radeln in der weiteren Umgebung von Frankfurt sowie einem abschließenden Marathon an den Gestaden des Mains.
J. erfuhr am Vorabend der Feldstudie, dass sie um 4:45 Uhr aufzustehen habe, um sich nach einer durchschwitzten Nacht in einer privaten Dachgeschosswohnung im Zentrum Frankfurts auf das mitgebrachte Fahrrad zu setzen, um pünktlich zum Start der extra einberufenen Sportveranstaltung am Waldsee einzutreffen. Die ca. 16 km auf dem Rad legte J. in Begleitung einer Freundin zügig zurück. Am See zeigte sie sich interessiert an dem munteren Treiben der Ausdauersportler, aber noch nicht durstig oder besonders verschwitzt, was den Start des Tests noch etwas verzögerte.
Nachdem die Sportler mit dem Schwimmen fertig waren und sich auf die Radstrecke begeben hatten, radelten J. und ihre nun drei Begleiterinnen zurück nach Frankfurt, von wo aus sie sich in Richtung Bad Vilbel durchkämpfen wollten. Die Forscher nahmen eine einsetzende leichte Erschöpfung bei J., die steigenden Temperaturen und eine Radpanne einer Begleiterin wohlwollend zur Kenntnis, vor allem, da die Panne erhebliche Zeit in Anspruch nahm, da die Damen keine passende Pumpe hatten, zahlreiche vorbeiradelnden Menschen, die angehalten wurden, auch nicht und - als sie endlich einen mit passender Pumpe gefunden hatten - der Flicken auf dem kaputten Schlauch nicht hielt, nachdem der Ersatzschlauch sich als total kaputt erwiesen hatte. Der angehaltene Retter in der Not hatte dann aber einen selbstklebenden Flicken, der hielt, so dass das munteres Trüppchen eine schlappe dreiviertel Stunde nach der Panne schon weiter in die Gluthitze der Frankfurter Innenstadt fahren konnte.
Die Wissenschaftler richteten es dann so ein, dass der Bruder einer Mitfahrerin just in diesem Moment die Stelle passierte, wo J. und ihre Begleiterinnen am Streckenrand pausierten.
Damit war die Entscheidung klar, nicht mehr hinaus nach Bad Vilbel zu fahren und der Feldtest konnte in der Mittagshitze endlich beginnen:
Die Fragestellung der weltweit forschenden Ernährungswissenschaftler lautete: Wie viele "Dolomiti" Eis kann eine durchschnittliche Mitteleuropäerin innerhalb von 12 Stunden essen und welche Auswirkungen hat es auf ihre Physis und ihre Psyche?
J. kam glücklicherweise ganz von selbst auf die Idee, dass jetzt ein Wassereis mal dringend nötig wäre. Das war wichtig, um die Studie vom Vorwurf der Absprachen oder mangelnden Objektivität freizusprechen. J. hatte keine Ahnung davon, dass das alles für sie inszeniert worden war und dass sie die Hauptperson einer Studie war, auf deren Ergebnisse die Menschen weltweit warteten und dabei zwischen Hoffnung und Bangen schwanken.
Wie erhofft machte sich J. also um kurz nach 13 Uhr mit dem Rad auf die Suche nach Wassereis, ursprünglich "Capri". Der Lieferant, der mittels Motorroller und Kühltasche gerade die in der Hitze leidenden Polizisten versorgten, hätte J. ein Wassereis verkauft, hatte auch Capri dabei, wollte aber keine 4 Stück herausrücken, da er noch zahlreiche Polizisten zu beliefern hätte.
Er konnte aber den Weg zu einer Bude (in Frankfurt eher als Kiosk bekannt) erklären, wo sie hoffentlich Wassereis finden könnte.
So war es und völlig spontan fiel ihre Wahl darauf, neben zwei Capri Eis zwei der Sorte Dolomiti zu nehmen, die sie seit ca. 30 Jahren nicht mehr gegessen hatte. Ob diese Entscheidung von den durchaus aparten Italienern am See mit beeinflusst worden war (auf einer unbewussten Ebene), bleibt offen.
Das Dolomiti jedenfalls hatte genau die von den Wissenschaftlern erhoffte Wirkung: Es flashte J. völlig, vor allem der Geschmacksorgasmus des Waldmeister-Anteils.
J. tönte sogleich, dass sie noch mehr Eis holen wolle, bevor andere es ihr vor der Nase wegkauften, netterweise erklärte sich aber A. bereit, diesmal zu fahren. Gute 5 Minuten später verleibte sich J. also das nächste Dolomiti ein. Die Wissenschaftler waren froher Hoffnung, als J. auch hiernach noch keinerlei Befriedigung zeigte.
Die Gruppe um J. beschloss, sich an die Laufstrecke zu begeben, wo der eigens für J. eingekaufte J. Frodeno bereits unterwegs war (dessen Engagement für die Studie übrigens einen erheblichen Teil der Kosten des Experiments verschlang. Andere Profi Sportler hatten sich zum Glück bereit erklärt, auf ein Antrittsgeld zu verzichten...).
--------- ------------ -------------- --------- -----
Fortsetzung des Science-Beitrages in der morgigen Ausgabe dieses Blattes!
Geändert von bellamartha (06.07.2015 um 08:09 Uhr).
aufgrund eines Autorenstreiks müssen wir die Fortsetzung des Artikels über die Dolomiti-Studie, der bei Ihnen auf großes Interesse gestoßen ist, leider auf morgen verschieben.
Wir bitten, diese Unannehmlichkeit zu entschuldigen.
aufgrund eines Autorenstreiks müssen wir die Fortsetzung des Artikels über die Dolomiti-Studie, der bei Ihnen auf großes Interesse gestoßen ist, leider auf morgen verschieben.
Wir bitten, diese Unannehmlichkeit zu entschuldigen.
Ich denke eher die Studie wurde verlängert.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M