Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Man findet nach meiner Wahrnehmung kaum Postings von Dir, welche das Recht auf Asyl verteidigen, oder einen positiven Aspekt an der Flüchtlingshilfe Deutschlands zeigen.
|
Ich habe keine Veranlassung gesehen, etwas zu verteidigen, das nicht angegriffen wird. Das Recht auf Asyl steht für mich überhaupt nicht zur Disposition. Wenn ich mich umhöre, geht es den allermeisten genauso. Und die positiven Aspekte der Flüchtlingshilfe wurden doch von so vielen so plakativ und heuchlerisch - in der der Form, dass man vorhersehbare negative Aspekte komplett ausgeblendet hat - dargestellt, dass ich in diesen Chorus weder einstimmen musste noch wollte.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Geht es jedoch um die Vergehen der geflüchteten Menschen oder um Missstände in der Flüchtlingspolitik, bist Du stets auf Deinem Posten.
|
Ich meine halt, dass die Menge tatsächlich geflüchteter Menschen signifikant geringer ist als die, die sich dafür ausgeben. Es gibt ein grundsätzliches Recht auf Asyl aber kein grundsätzliches Recht auf Einwanderung. Diese Differenzierung wurde komplett über Bord geworfen; plötzlich waren alle "Flüchtlinge", vom syrischen Kriegsopfer bis zum albanischen Taschendieb oder marokkanischen Lüstling.
Es kam mir surreal vor, dass Kritiker dieser Situation pauschal dem rechten Spektrum zugeordnet wurden, was sich in den letzten Monaten etwas relativiert hat. Ich halte mich in den meisten Belangen für einen gemäßigten Menschen, mit dem man vernünftig reden kann, der Argumenten zugänglich ist und der mit den meisten anderen Menschen wunderbar auskommt. Ich bevorzuge es, die Leute danach zu beurteilen wie rechtschaffen, freundlich und kultiviert sie sind und nicht danach, woher sie kommen.
Wenn man mir nun quasi über Nacht rechte Positionen andichtet, weil ich mir wünsche, dass Gesetze eingehalten werden und ich möchte, dass man möglichst alle rechtsstaatlich verfügbaren Mittel einsetzt, damit wir unversehrt leben können, finde ich das sehr ungerecht.
Ich freue mich, dass wir in der Lage sind, so vielen Menschen zu helfen und auch darüber, dass wir es tun. Ich finde es gut, dass die generelle Akzeptanz dafür so hoch ist. Und das ist so, weil es enorm viele Erfolgsgeschichten und viele, viele positive Beispiele aus den letzten Jahrzehnten gibt. Aber wenn wir nicht aufpassen, geht uns die Akzeptanz verloren und wir lassen Kräfte ans Ruder, die ich mir dort nicht wünsche.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Deshalb bin ich Dir dankbar für Deine Klarstellung. Ich habe Dich als sympathischen Menschen kennengelernt, und ich lese seit Jahren interessiert Deine Postings. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind mir jedoch ausgesprochen unsympathisch; irgendwie hat das nicht zusammengepasst. Das hat sich nun etwas gerade gerückt – danke dafür!

|
Danke, dass zumindest Du mich aus dieser Ecke heraus lässt.
Mal ganz nebenbei: Wäre es nicht etwas schizophren, wenn ich, als jemand, der nicht in Deutschland geboren wurde, fremdenfeindlich wäre?
