Die Impfgegner mit denen ich zu tun haben, haben keins dieser Quatsch-Argumente gebracht. Sie hatten einfach besser verstanden wie ein Virus sich entwickelt als ich.
Wenn ich das richtig überblicke, dann hatten bisher ausnahmslos alle Geimpften hier einen milden Verlauf (gemessen daran, was passieren könnte).
Dass man sich trotz Impfung infiziert und auch mal ne Weile spürbar krank ist, mag ärgerlich sein, aber soo dramatisch ist das nun auch wieder nicht.
„Ärgerlich“ kannst du mal denen sagen, die trotz Infektion in der ersten Welle und dreier Impfungen jetzt wieder in Quarantäne sind und das ohne Symptome, bei meiner Tochter (Krankenschwester) die vierte Quarantäne in den zwei Jahren. Die auf ihrer geriatrischen Station ungeimpfte Über80 jährige hat mit einem derart milden Verlauf, dass ohne die ständigen Testungen es gar nicht aufgefallen wäre. Da dankt doch die 25jährige, die wieder einmal in ihrem WG-Zimmer die Wände anstarren darf, um andere zu schützen.
Ich hatte unter meinen Patienten in den letzten Wochen (bevor es mich selbst erwischt hat) drei Omicron-Fälle von Ungeimpften (zwei davon über 80 also eigentlich klassische "vulnerable Personen" und auch zwei Omicron-Fälle bei ungeimpftem Personal unserer Klinik. Die waren genauso harmlos und mit Minimalsymptomatik innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder fit und gesund, wie die vielen Omicronfälle bei geimpften Patienten und geimpften Mitarbeitern.
Aus meiner zugegeben beschränkten, persönlichen Sicht gibt es bei BA.1 keinen alltagsrelevanten Unterschied in der Krankheitsschwere und Krankheitsdauer zwischen Ungeimpften und Geimpften. Und mir ist auch keine Studie bekannt, die Gegenteiliges belegt.
Omicron in der BA1-Variante ist einfach ein sehr harmloses Erkältungsvirus, das in keinem Land, das damit bisher zu tun hatte die Intensivstation in relevantem Ausmaß gefüllt hat.
Ich bin ja bekanntlich auch ein klarer Impfbefürworter und bereue meine drei Impfungen auch nicht, aber ich denke dass sie nur hilfreich waren, keine Infektion mit der Delta- oder Alphavariante zu bekommen.
Mir ist keine gut gemachte Studie bekannt, die den Nutzen der Impfung für BA.1 belegt hätte und erst recht keine, die dies für BA.2 im real life tut. Es gab für die BA1-Variante ein paar Petrischalen-Versuche mit Neutralisationstest, bei denen man Serum von Geimpften in Abhängigkeit von der Zeit, die seit der Impfung verstrichen war untersucht hatte, wie gut es noch Viren inaktivieren (=neutralisieren) konnte und hier war das Serum von frisch geboosterten wesentlich effektiver, als das Serum von Menschen bei denen die Impfung schon länger als drei Monate her war. Mit dem echten Leben, also dem echten Immunschutz haben solche künstlichen Tests aber sehr wenig zu tun.
Das schließt aber natürlich nicht aus, dass es solche Studien in der Zukunft noch geben wird und vielleicht trügt mich mein augenblickliches Bauchgefühl und es lässt sich auch für BA.2 noch ein gravierender Vorteil für Geimpfte aus den zukünftig gewonnen Daten belegen. Am ehesten wäre Dänemark zu solchen Studien in der Lage, denn dort macht BA.2 jetzt schon über 80% der Covid-19-Fälle aus und darüberhinaus sequenziert Dänemark generell viel mehr als Deutschland und kann auch wegen höherem Digitalisierungsgrad des Gesundheitswesens leichter ermitteln, wer von den hospitalisierten Patienten geimpft ist und wer nicht.
Dann wäre ja die Einrichtungsbezogene Impfpflicht mit diesem Impfstoff und dem momentan vorherrschenden Typ reiner Irrsinn.
Ein Impfstoff gegen laut Hafu harmloses erkaltungsvirus (nur ba1) der nicht wirkt aber wenn auch seeeeehr selten Nebenwirkungen hat die vereinzelt auch tödlich sein können.
Dann wäre ja die Einrichtungsbezogene Impfpflicht mit diesem Impfstoff und dem momentan vorherrschenden Typ reiner Irrsinn.
Ein Impfstoff gegen laut Hafu harmloses erkaltungsvirus (nur ba1) der nicht wirkt aber wenn auch seeeeehr selten Nebenwirkungen hat die vereinzelt auch tödlich sein können.
Die einrichtungsbezogene Impfpflicht wurde im Dezember beschlossen, als die Deltawelle die Intensivstationen gefüllt (und in vielen Regionen hoffnungslos überlastet hat). Das war eine ganz andere Situation, denn bezogen auf die Deltavariante gibt es keinen Zweifel an der Wirksamkeit der Impfung.
Dass man das Gesetz handwerklich in den Durchführungsbestimmungen schlecht und realitätsfern formuliert hat und darüberhinaus das Datum, an dem die impfpflicht gilt fast vier Monate in die Zukunft verlagert hat, ist davon unabhängig zu sehen und wird logischerweise weiterhin zu Verwerfungen führen.
Wegen der juristischen Spitzfindigkeiten sowie den ungeklärten arbeitsrechtlichen Fragen wird die einrichtungsbezogene Impfpflicht ohnehin nicht so kommen, wie es sich die Abgeordneten im Dezember vorgestellt haben, so dass es sich nicht lohnt, darüber viel zu diskutieren.
Die FDP spielt bei der allgemeinen Impfpflicht ohnehin jetzt auf Zeit und will erst Ende März abstimmen lassen (wie ich gestern in den Nachrichten von ihrem Fraktionsvorsitzenden vernommen habe), wohlwissend, dass bis dahin erstmal der Druck aus dem Pandemiekessel (bis zum Herbst) entwichen ist. Da kann man sich ausmalen, wie die Abstimmung mutmaßlich ausgehen wird.
Die Impfgegner mit denen ich zu tun haben, haben keins dieser Quatsch-Argumente gebracht. Sie hatten einfach besser verstanden wie ein Virus sich entwickelt als ich.
Okay, dann missverstehe ich Dich offenbar.
Oben hattest Du gesagt, dass Du Dich erneut impfen lassen würdest, wenn es virusmäßig etwas Neues gäbe und ein gesellschaftlicher Nutzen aus der Impfung entstünde. Andererseits sagst Du, Deine Bekannten wüssten besser als Du, wie sich ein Virus entwickelt und lassen sich deswegen nicht impfen.
Wie passt das zusammen? Wenn Deine Bekannten die Entwicklung des Virus besser verstehen als Du, warum schließt Du Dich nicht ihrer Haltung an?
Ich wüsste außerdem gerne, wie Du die Welle der Delta-Variante beurteilst. Sie liegt erst wenige Monate zurück und kostete täglich vielen hundert Menschen das Leben. Ein konkreter Nutzen der Impfung in dieser Welle für große Bevölkerungsteile lässt sich nur schwer bestreiten. Würdest Du auch bezüglich dieser Welle sagen, Deine Bekannten hätten die Entwicklung des Virus besser verstanden als Du?
Ich will Dich mit diesen Fragen nicht nerven. Falls Du Dich davon irgendwie provoziert fühlst, lasse sie bitte unbeantwortet.
Ohne Impfung ständen wir jetzt ganz woanders.
Egal ob sie bei omicron hilft oder nicht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich wüsste außerdem gerne, wie Du die Welle der Delta-Variante beurteilst. Sie liegt erst wenige Monate zurück und kostete täglich vielen hundert Menschen das Leben.
Ich hab es ja auch schon geschrieben.
Ohne Impfung hätten wir vermutlich eine erheblich höhere Anzahl von Toten zu beklagen, überfüllte ITS und was weiß ich noch alles.
Es war also gut und richtig die Leute zu impfen.
Und es war/ist blöd von denen, die sich nicht impfen ließen.