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Lanzarote 2012 - Seite 383 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 24.05.2012, 13:36   #3057
Rubberduck
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Zitat:
Zitat von daflow Beitrag anzeigen
Schöner Bericht und Glückwunsch zur tollen Zeit und Quali
Aber sach mal haste dir denn vorher so gar keine Chancen auf 'ne Quali ausgerechnet? Zumal du ja spätetens beim Laufen wohl sogar noch ordentlich Zeit gegenüber einem "perfekten" Wettkampf liegenlassen musstest?
Und last but not least, als alter Statistikfan... seit wann/was/wieviel haste denn ins Training reingesteckt?
Also ehrlich gesagt hatte ich das Ziel ne Quali zu holen. Aber da meine Vorbereitungsphase durch 2x 10 Tag krankenhalber total weg viel und auch noch private Probleme mein Training stark beeinflussten, hatte ich nicht wirklich damit gerechnet. Und nach dem Schwimmen hatte ich das ganze eh abgeschrieben. Gefühlt habe ich mich aber immer sehr gut, auch im Training. Von da her hätte es eigentlich klappen müssen. Auf dem Rad wusste ich ja nicht wo ich war bzw. wie viele vor mir waren. Wie auch
Aber als dann etwa 1/3 der Strecke einer am Strassenrad zugerufen hat "35ster" (der hatte mich übrigens überholt ) wurde mir langsam klar, dass ich doch recht ansehnlich unterwegs war. Und als ich dann noch ein Profi auf dem Rad überholte (der hatte notabene wohl einen Schlechten Tag, war so ein Holänder, der mich dann natürlich beim Lauf wieder überholte) dachte ich mir schon, so schlecht kanns nicht werden. Aber ich war mir immer bewusst, dass ich nicht überdrehen darf, sonst hätte es mich "hingestellt". Nun, so bin ich dann halt immer wieder mal mit etwas weniger Gas gefahren, und vorallem in den Aufstiegen versuchte ich Körner zu sparen. In den Abfahrten erholte ich mich rasch wieder und konnte weiter "donnern".
Das Laufen war meine grosse Unbekannte. Denn im Training bin ich nie länger als 1h40min gelaufen. Das heisst, die ersten 20km sind gut geflutscht, dann aber begann das Leiden, vorallem der Füsse wegen.
Aber eben, es hat haarscharf gereicht. Der Veranstalter sagte ja noch, dass sie die Qualipätze anpassen müssten, offiziel waren es erst 9 Stück. Ich erfuhr dann erst im Ziel welchen Rang ich belegte, wusste ich nicht in meiner AK, und vorallem wusste ich nicht wie viele Slots es nun waren. Tja, schwein gehabt, 4. Rang, 4 Slots
Zum Training: Das sind meine Wochenumfänge. Schwimmen beträgt in der Regel 1-3 Stunden pro Woche, Laufen in etwa 1-4 Stunden. Der Rest ist radeln.
__________________
Gruss
RUBBERDUCK, die stählerne Gummiente
Rubberduck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2012, 13:38   #3058
Kona1248
Szenekenner
 
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Registriert seit: 16.06.2009
Beiträge: 688
Hier also mein Rennbericht,

diesmal nur Platz 4 in der AK, aber ich gelobe Bessserung.


Nachdem für mich 2011 die Saison wegen Rückenproblemen nicht wirklich stattgefunden hat, stand ich nun am 19.05.2012 zum vierten Mal wieder an der Startlinie des Ironman Lanzarote.

Leider rannte mir in der Boxengasse etwas die Zeit weg und ich stand beim Schwimmstart viel zu weit hinten. Ich erwischte daher eine ziemlich langsame Gruppe und war mitten drin im Getümmel. Als ich nach der ersten Runde auf die Uhr geschaut habe, bekam ich schon einen Schrecken. So langsam, naja ab in Runde zwei. Ergebnis: 1:15, knapp 10 Minuten langsamer als gewöhnlich und wie geplant. Der Sog auf dem Weg zurück war unverkennbar gewesen. Den Wechsel habe ich im Gegensatz zu den Jahren davor optimal erwischt, mit ca. 6 Minuten ist der schon richtig flott.

Auf dem Rad bin ich sehr konservativ gefahren, die Berge in nem kleinen Gang hoch gekurbelt und die Abfahrten so schnell runter wie möglich, was man mit guter Streckenkenntnis problemlos machen konnte. Leider hat mein Magen auf dem Schwimmkurs wohl etwas gelitten, es gab leichtes Grummeln, daher habe ich auf dem Rad auch nur einen Powerbar verputzt und 2,5 Flaschen geleert.

Als ich nach 6:53h Fahrzeit von Rad gestiegen bin, rauschte ich erst einmal Richtung WC, aber nix passierte, also daher ab auf die Laufstrecke, mit der Hoffnung, dass sich der Magen beruhigt. Als ich loslief, hatte ich kein Tempogefühl, ich dachte ich wäre mit 7 Minuten Tempo unterwegs, aber weit gefehlt. In der ersten Runde dachte ich noch, ich würde mindestens eine Runde wandern, da ich nicht zum WC konnte.
Trotzdem nahm ich jede Verpflegung in Anspruch und stellte sehr früh auf Cola um. Dies erwies sich als gut. Ich konnte den abschließenden Lauf komplett durchlaufen ohne Ansatz von Krämpfen oder ähnlichem. Als ich dann auf meinem Splittzettel im Ziel meine Laufzeit sah, war ich doch überrascht 4:03h, OK..

Fazit: das Rennen ist gut gelaufen, obwohl ich nicht den optimalen Tag erwischt habe und ich eigentlich in 11:55 h finishen wollte, aber viel wichtiger ist, das der Rücken hat sich nicht einmal gemeldet hat. Die Endzeit liegt bei 12:25,29h. eine gute Zeit nach einem Jahr WK-Pause.


Meine Trainingsleitung von Anfang Januar bis Ende April:

Schwimmen: 50,8 km
Rad: ca. 4000 km
Laufen: 533 km
Kona1248 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2012, 13:51   #3059
daflow
Szenekenner
 
Registriert seit: 07.10.2010
Ort: Königsbrunn
Beiträge: 807
Zitat:
Zitat von Rubberduck Beitrag anzeigen
Also ehrlich gesagt hatte ich das Ziel ne Quali zu holen. Aber da meine Vorbereitungsphase durch 2x 10 Tag krankenhalber total weg viel und auch noch private Probleme mein Training stark beeinflussten, hatte ich nicht wirklich damit gerechnet. [...]
Na wenn das mal kein anständiges Tapering war

Zitat:
Zitat von Rubberduck Beitrag anzeigen
Aber eben, es hat haarscharf gereicht. Der Veranstalter sagte ja noch, dass sie die Qualipätze anpassen müssten, offiziel waren es erst 9 Stück. Ich erfuhr dann erst im Ziel welchen Rang ich belegte, wusste ich nicht in meiner AK, und vorallem wusste ich nicht wie viele Slots es nun waren. Tja, schwein gehabt, 4. Rang, 4 Slots [...]
Ah, ok, na besser so als andersrum

Thx auch für die Statistik Ergebnis/Zeitaufwand kann sich da wohl durchaus sehen lassen

Edit Auch an Kona Glückwunsch und thx für Bericht und Stats, hoffe da fühlen sich noch ein paar mehr zum Berichten animiert
daflow ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2012, 15:26   #3060
Cruiser
 
Beiträge: n/a
Rennbericht IronMan Lanzarote

Für die, die nicht so lange lesen mögen, das Fazit und die puren Zeiten vorweg

Fazit:
Der Ironman auf Lanzarote ist ein sehr harter, emotionaler und landschaftlich wunderschöner Wettkampf, den ich nur jedem an´s Herz legen kann.
Die Organisation war hervorragend, die vielen Helfer sehr herzlich und hilfsbereit.
Trotz aller Ernsthaftigkeit bei den üblichen Prozeduren wie Bike Checkin gelang es den Helfern, Offiziellen und Kampfrichtern, eine durchaus relaxte Stimmung zu verbreiten.
Ich habe diese Insel lieben gelernt, mich begeistern die Kontraste von Lava und dem blauen Meer, ich mag die Kargheit der Natur, die Winde, die Hitze und die freundlichen Manschen.
Ich werde wiederkommen, KEINE Frage. Wohl nicht in 2013, aber für 2014 ist die Wahrscheinlichkeit SEHR hoch!
Wir haben in den 10 Tagen sehr viel Spaß gehabt, viele nette Leute aus dem Forum kennengelernt, mit denen wir zusammen die Prerace Nervosität geteilt und danach zusammen gefeiert haben.
Nach meinem Aus letztes Jahr in der Vorbereitung auf Zofingen aufgrund einer langwierigen Knieschleimbeutelentzündung, ist dieses Jahr also bereits gerettet.

Für mich persönlich war es in jeder Beziehung mein bestes Langdistanzrennen.

Zahlen
Swim: 01:20
T1: 00:07
Bike: 05:58
T2: 00:05
Run: 03:56
Gesamt: 11:28
Rank: 376

Prerace:
Traumhaftes Wetter nach Ankunft aus dem grauen Germany. 7 Tage noch bis zum Rennen. Bis zu 40 Grad beim Radfahren, das Getränk, eben noch eiskalt in die Flasche gefüllt, verwandelte sich in wenigen Minuten in warme Brühe. Unglaublich.
Je näher es zum Rennen ging, umso hitziger und nervöser wurde die Atmosphäre. Zu jeder Tageszeit sah man Trias auf den Stercken, speziell beim Laufen meisst mit sehr hohem Speed.
Das Einschwimmen auf der Rennstrecke verlief zäh, meine Schwimmbrille beschlug dauernd, das Wassergefühl war leidlich.
Das Radgefühl auf der Rennstrecke war deutlich besser als im Trainingslager im Frühjahr. Wir hatten Spaß am Radeln und fuhren nochmal einige Passagen locker ab.
Je weniger Tage bis zum Rennen, umso nervöser wurden auch wir.

Raceday:
Morgens noch im Dunkeln in der Wechselzone angekommen, lag diese typisch nervöse, adrenalingeschwängerte Prerace Atmosphäre in der Luft.
Wir prägten uns nochmals die Position von Beuteln und Rad ein und trafen letzte Vorbereitungen.
Man hörte das Geräusch von Pumpen und auch mal einen zerplatzenden Reifen ;-)
Kurz ins Wasser einschwimmen und schon fanden wir uns inmittem einer angespannten Meute in Neoanzügen dicht gedrängt am Strand wieder.
Da war es wieder, dieses Gefühl von "Gang zum Schaffot".

Swim:
Merke: Das Schwimmtraining ausfallen lassen, kann man immer so lange gut argumentieren, bis man morgens in der Neopelle bereuend am Start steht :-)
Das erste Rennen mit Schwimmen im Meer und einem Landstart, flösste mir durchaus Respekt ein.
Startschuss und ab ging es in die Waschmaschine. Keine Schläge, keine Tritte, aber es war supereng.
Dauernd Körperkontakt, ich mag das überhaupt nicht. Der Wellengang war höher als in den Tagen zuvor, und als bekennender Rechtsatmer gab es so kräftig Salzwasser zu trinken.
Die Brille, die in den Tagen zuvor beim Testschwimmen auf der Strecke immer beschlagen war, war nun ganz klar. Das war mein größtes Bedenken gewesen und ich schickte einen Dank gen Himmel :-)
Irgendwie entzerrte sich das Feld aber nicht, speziell an den Bojen blieb es immer eng und unangenehm.
Am Ende der ersten Schwimmrunde stand eine 00:39 auf der Uhr. Ist OK für mich, mehr Sorgen bereiteten mir die Krampfansätze beim Landgang.
So orientierte ich mich wieder mehr nach außen in ruhigeres Schwimmwasser, um ja keinen Krampf mehr zu bekommen. Das funktionierte auch und nach einer gefühlen Ewigkeit erreichte ich nach 01:20 das Ufer.
Im Ranking ergab das Platz 1024, so dass ich mir die Position meines Rades in der Wechselzone gar nicht hätte so gut einprägen müssen, es war sehr übersichlich, selbst im Laufschritt :-)

Bike:
Nichts wurde in den Tagen vor dem Rennen so häufig diskutiert, wie die Radtaktik. Die beliebte Stutzer Taktik "Hammer the bike" fiel für Lanza als erste raus.
Unser Fazit war: Man gewinnt auf der Strecke nicht durch (zu) schnelles Tempo in den Bergstücken. Es braucht Geduld, die 2700 HM kontrolliert zu fahren, um dann in den Roll- und Drückerstücken,
sowie auf den Abfahrten den Schnitt wieder nach oben zu ziehen. Ab Mirador sollte dann Gas gegeben werden.
Trotz hohem Tempos, das man am Anfang fahren konnte, war mein Puls eine ganze Ecke unter dem, was ich mir vorgestellt hatte. Verwirrte mich das zuerst, kam ich doch irgendwann darauf,
dass das daran lag, dass die Temperaturen auf dem Rad in der Woche vor dem Rennen noch bei 40 Grad gelegen haben und der Puls daher sehr viel höher war, wärend es am Renntag nicht so heiß war.
Nachdem das gedanklich geklärt war, machte ich mich daran, in meinen Rhythmus zu finden und die angedachten Ernährungsintervalle einzuhalten.
Apropos Ernährung: Mein erstes Rennen, in dem ich mich durchgehend verpflegen konnte, ohne Magenschmerzen zu bekommen. Viel hatte ich schon probiert, nix hatte bisher funktioniert.
Dieses mal wollte ich komplett auf Iso verzichten, nur Wasser trinken, für die Energieversorgung hatte ich eine Flasche mit Liquid Gel, 2 Riegel und Salz. Bingo, endlich Energie für das Rennen.
An diesem Tag hatte ich "gute Beine" und fand sehr gut in die Radstrecke. Ich fuhr zu jeder Zeit kontrolliert, fühlte mich locker, hatte aber Bedenken noch an den 30er Schnitt zu kommen,
als ich am Mirador del Rio so um die 27,5 auf dem Tacho hatte.
Aber die Beinen blieben gut und ich konnte bis ins Ziel weiter kräftig einsammeln. Mit 05:58 blieb ich knapp über dem 30er Schnitt und das bescherte mir Platz 271 auf dem Rad. Perfekt für mich.

Run:
Im Wechselzelt beim Anziehen der Ceps gescheitert. 2 mal angesetzt, keine Chance. Also in die kurzen Socken, die ich ebenfalls eingepackt hatte. Käppsche auf, los ging es.
Ich wollte maximal im 5er Schnitt anlaufen, eher 05:10. Blick auf die Uhr, zu schnell - 04:40. Spanier fliegen an mir vorbei. Wieder Blick auf die Uhr, immer noch zu schnell. Uhr defekt? Dann ging die Geschwindigkeit über 5,
wobei ich mich fragte, ob die Spanier überzocken oder das so durchziehen können. Egal, ich weiß, das ich es nicht kann, also slow down! :-)

Auch beim Laufen profitierte ich von der funktionierenden Verpflegung, ich hatte immer "Saft" und fühlte mich gut. Natürlich ist man am Ende groggy, aber es ist kein Vergleich zu den anderen Rennen,
in denen ich gegen Ende einfach "leerlief".

Die Laufstrecke führte an der Küste entlang und ist eine Wendepunktstrecke. 10 raus, Wende, 10 rein, dasselbe noch 2 mal kürzer. Das ist schon klasse, da man hier auch seine Mitstreiter trifft.
Der erste, den ich von unseren Buben erkannte, war Christian. Christian hatte aus diversen privaten Gründen eigentlich zu wenig triathlonspezifisches Training gehabt.
Er lieferte zu meiner Überraschung ein sehr konstantes Rennen ab und brach hinten raus nicht ein. Chapeau Christian!

Dann kam mir meine Frau entgegen und mir fiel ein Stein vom Herzen. Gerade hier, aufgrund der durchaus gefährlichen Radstrecke ist es super zu wissen, das der Andere unbeschadet vom Rad gekommen ist.

Mein Rennen lief durchaus flüssig weiter und ich war weiter auf Kurs unter 12. Unter 12 war das Ziel, gerne auch weniger, je nach Tagesform.
Die ersten 20 Kilometer waren vorbei, ich hatte mein erstes Bändchen und lag weiter gut in der Zeit. Es war jetzt sehr heiß und ich tankte in jeder Form Nass - Wasser, Eis, Schwämme, später auch Cola und Orangen.
Alles, was kühlte war willkommen, ich nahm an jeder Verpflegungsstelle und hätte sogar noch eine mehr vertragen können, obwohl ich die Anzahl an Verpflegungstellen im Vorfeld sehr hoch fand.

Nach 09:00 Stunden Rennen verkündete mein vollgeladener Garmin "Low battery" und nach 09:35 schaltete er sich grußlos aus. Ärgerlich bei angekündigten 20 Stunden Akkuleistung.
Jetzt musste ich nach Gefühl laufen und immer mal nach der Racezeit schauen, ungewohnt für einen Technikjunkie, ging aber auch so ganz gut.

15 Kilometer vor Schluss wurde ich dann doch noch etwas ausgebremst. Beide Oberschenkel gingen langsam im oberen Bereich vorne zu und ich bekam dadurch zunehmend auch Probleme mit meiner Lieblingssehne rechts neben dem rechten Knie.
Irgendeinen Limiter hat man eben immer :-) Woher das kam, weiß ich nicht. Das einzige, was ich diese Jahr recht konsequent verweigert hatte, war Rumpfstabi. Gedehnt habe ich aber viel. Trotzdem war das wohl die Quittung.

Die letzte Runde zog sich aber jetzt sehr und ohne Uhr und in gefühltem Entenschritt verlor ich "etwas" das Zeitgefühl. Als ich an Uwe und Uli - ihr seid die BESTEN, danke!!!!! - vorbei kam, fragte ich Uwe hektisch,
ob ich es denn wohl noch unter 12 schaffen können würde.
Locker, rief er mir entgegen, aber ich war mir weiterhin unsicher. Kurz vor dem Ziel lunzte ich bei einem Spanier neben mir auf die Uhr und sah, das wir bei 11:25 lagen. DAS motiviert natürlich und bedeutete: Gas geben, um die Sub 11:30 noch zu schaffen.
Ich sah also zu, das er mir nicht mehr weglief und huschte nach einer Marathonzeit von 3:56 (Rang 396) mit einer Gesamtzeit von 11:28 und Rang 376 glücklich über die Ziellinie.
  Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2012, 16:05   #3061
taunuspaula
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Registriert seit: 16.07.2008
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Beiträge: 238
Zitat:
Zitat von Cruiser Beitrag anzeigen
Rennbericht IronMan Lanzarote


Der Ironman auf Lanzarote ist ein sehr harter, emotionaler und landschaftlich wunderschöner Wettkampf, den ich nur jedem an´s Herz legen kann.


...glücklich über die Ziellinie.
Ach wie schöööööön
taunuspaula ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2012, 16:33   #3062
tandem65
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Beiträge: 9.818
Hi Cruiser,

Zitat:
Zitat von Cruiser Beitrag anzeigen
Ich werde wiederkommen, KEINE Frage. Wohl nicht in 2013, aber für 2014 ist die Wahrscheinlichkeit SEHR hoch!
+1

Ich hoffe ich darf daß dann auch.

Sehr schöner Bericht. Danke Dir!
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M


2022
08.05. 1:40:09 St. Wendel HM
31.07 Dresden MD cancelled
21.08 5:16:59 Breisgau Triathlon MD
02.10 12:57:47 Elbaman LD
tandem65 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2012, 17:29   #3063
mermaid
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Benutzerbild von mermaid
 
Registriert seit: 15.10.2006
Beiträge: 297
Ich hab mir dann auch mal meine Eindrücke von der Seele geschrieben, ist etwas länger geworden
(aber ich war ja auch lange unterwegs )


Swim:

Wie oft hatte ich gehört, das das Schwimmen auf Lanza eine üble Klopperei sei und außerdem war ich noch nie zuvor 3.8 km im Meer geschwommen, davor hatte ich zugegeben doch einigen Respekt.
Also, ziemlich weit hinten aufgestellt und als es dann endlich losging, dauerte es gefühlt erst einmal ewig, bis ich im Wasser war und losschwimmen konnte.
So war auch schon 1.20 Minute verstrichen, bevor ich überhaupt den ersten Kraulzug gemacht habe.
Jetzt möglichst in großem Bogen um die erste Wendeboje, die schon nach 160 Metern kam.
Alles easy, kaum Kontakt zu anderen Schwimmern.
Weshalb hatte ich mich jetzt so verrückt gemacht ? Harmlos, da habe ich schon deutlich Schlimmeres erlebt.
Kaum zu Ende gedacht, werde ich schon von zwei Schwimmern eingekeilt, die es nicht schaffen, halbwegs geradeaus zu schwimmen, dazu noch einige um mich herum,die jetzt anfangen zwischendurch Brust zu schwimmen.
Wohl doch etwas zu weit hinten gestartet, egal - ausweichen und weiter, ab und an gibt’s einen auf die Mütze, aber nichts Wildes.
Irgendwann kommt dann der Ausstieg, was für ein Geschubse und Gedränge hier- raus aus dem Wasser, die Uhr zeigt 39irgendwas und wieder rein in die Fluten.
Auf der zweiten Runde wird es irgendwie deutlich welliger, hier und da schlucke ich auch Salzwasser,vermischt mit dem Dieselgestank von den Begleitbooten ziemlich unangenehm.
Auf dem letzten Stück Richtung Ausstieg wird es mir etwas komisch von dem Geschaukel und Salzgeschmack, ich will jetzt endlich hier raus !
Endlich, letzte Wendeboje Richtung Strand, wieder festen Boden unter den Füßen- die Uhr zeigt 1.22.05 -Ups, da habe ich aber nochmal einiges an Zeit verloren.
Egal, weiter geht’s, denn jetzt kommt das Kernstück und Highlight dieses Rennens:

Bike:

180 km Radfahren über die Insel, gespickt mit 2600 Höhenmetern.
Ich fühle mich frisch und freue mich auf diese Herausforderung.
Noch im Februar im Trainingslager auf der Insel, habe ich mir jeden Meter der Radstrecke gut
eingeprägt und weiß nun genau, wo mich was erwartet.
Ich fahre bewußt konservativ, Puls ist im grünen Bereich.
Habe mir vorgenommen, bis zum Mirador del Rio möglichst „locker“ zu fahren und danach zu schauen, was noch geht.
Im ersten Anstieg aus Puerto Calero Richtung Yaiza spürt man, das es der Wind heute gnädig mit uns meint. Im Februar hatte es hier schon oft heftig gestürmt. Es ist natürlich nicht windstill, bei uns in Deutschland würde man wohl schon von schweren Bedingungen sprechen, aber das hier ist nun mal Lanzarote.
OK, noch ist es auch früh am Morgen, mal sehen was der Tag noch bringt.
Die El Golfo Schleife, ist wie immer, atemberaubend schön.
Der Anstieg in die Feuerberge, ich liebe diese Mondlandschaft ! Runter nach La Santa, ich muß dringend pullern !
Hm ,wohin ? Weit und breit kein Dixi, Büsche sind auf der Vulkaninsel auch Mangelware.
Kurz vor dem kurzen Zieher Richtung Soo, ein kleines Erdhügelchen, das nehm ich doch !
Ziemlich erleichtert geht’s dann weiter, runter nach Famara, hier spürt man dann schon etwas mehr den Wind, aber immer noch für Lanza-Verhältnisse eher zahm.
Hoch Richtung Teguise hat man ihn dann im Rücken und spürt, das es doch schon ganz gut warm ist.
Kurz hinter Teguise ist die Hälfte der Radstrecke geschafft und jetzt geht es richtig ins Eingemachte.
Los Valles, der fiese Stich am Windpark, bin heilfroh über mein 28-er Ritzel.
Dann die Haarnadelkurven runter nach Haria, als schlechte Abfahrerin immer ein kleines Angststück für mich, geht aber besser als erwartet, da die Straße für den Autoverkehr gesperrt ist und man die Kurven dadurch weiter außen nehmen kann.
Und weiter geht es, steil bergauf und wieder rasant runter und wieder ganz steil rauf, dem Mirador del Rio entgegen. Ganz schön frisch ist es hier oben, Wolken und blauer Himmel im Wechsel, dazu der grandiose Ausblick auf das türkisfarbene Meer und die kleine Insel La Graciosa, unglaublich schön. Anstrengend ist es natürlich, aber auch gut zu wissen, das Steilste ist gleich geschafft.
Auf dem ersten, ruckeligen Teilstück der langen Abfahrt, liegen etliche Radflaschen und anderes Zeugs auf der Straße, einige Teilnehmer stehen mit einem Platten am Rand.
Natürlich werde ich jetzt wieder von einigen überholt, die nicht so ein Schisser sind wie ich.
Traue mich auch nicht, auf dem Auflieger da runter, da jetzt doch mal so einige seitliche Böen aufkommen, also lasse ich mich einfach runterrollen.
Unten, auf dem geraden Stück traue ich mich dann auch wieder in die Aeropositon.
In Arietta ist es wieder richtig warm und mir geht es immer noch bestens. Jetzt haben wir Rückenwind und ich überhole fast nur noch.
Viele die sich müde über den Highway Richtung Tahiche quälen.
An der Verpflegung in Nazareth muß ich dann nochmal in die „Büsche“,
ein netter Junge von der Aidstation hält solange mein Rad und füllt mir sogar nochmal Wasser in die Aerobottle.
Auf mein „Muchas Gracias“ folgt ein aufmunterndes „Vamos“ und ab geht’s über
das schlechteste Teilstück der Strecke. Zum Glück dürfen wir die gesamte Straße, also auch die Gegenfahrbahn nutzen, so das man die Schlaglöcher einigermaßen gut umfahren kann.
Der Rest der Strecke vergeht wie im Flug, ein letzter kurzer Anstieg nach Asomada und ab geht die wilde Fahrt über Conil mit tollem Meerblick zurück Richtung Puerto del Carmen. Erst hier werfe ich mal einen genauen Blick auf meinen Tacho, bzw. die Radzeit und stelle fest, ich könnte es glatt noch unter 7 Stunden schaffen !
In der Wechselzone angekommen zeigt der Tacho dann 7.02 h an, im Endeffekt waren es aber doch nochmal 5 Minuten mehr, „dank“ der beiden Pinkelpausen.
Vielleicht sollte ich ja doch mal das „Laufen lassen“ trainieren ?...

Run bzw. Walk

Jetzt „nur“ noch der Marathon. Dafür hatte ich gut trainiert und war nun voller Zuversicht,
endlich mal, für meine Verhältnisse, passabel zu laufen.
In der Wechselzone steht plötzlich Daniel und ruft mir zu „Ich bin beim Radfahren raus“
Oh je, was war da los ?
Im Wechselzelt ist der Teufel los, es ist stickig und heiß, es liegen auch einige Athleten auf Liegen, die das Rennen wohl aufgegeben haben.
Ich muß mir erst mal einen freien Platz ergattern,
Daniel kommt dazu und erzählt mir während ich mich umziehe, das er beim Radfahren völlig entkräftet mit Magenproblemen aufgeben musste. Mist ! Da haben wir uns gemeinsam so akribisch über den Winter vorbereitet und nun das !
Also muß ich jetzt die „Familienehre“ retten.
Das Loslaufen fällt mir irgendwie schwerer als sonst, naja kein Wunder nach dem Radkurs und die Wärme steht jetzt gerade hier in Puerto del Carmen. Die Beine sind eigentlich OK, aber es ist irgendwie so stickig warm und das macht mir doch etwas zu schaffen.
Ich schnecke also erstmal gemütlich los, wird schon noch werden, so ein Marathon ist ja lang.
Habe ich jetzt die erste Verpflegungsstelle verpasst ? Könnte eine Abkühlung vertragen.
Nein in der Wechselzone war keine, erst nach ca. 2 km kommt endlich die erste.
Schwämme ? Fehlanzeige, also Wasserbecher über den Kopf giessen und ja keine nassen Füße kriegen, das gibt sonst böse Blasen.
Ich greife einen Becher Cola, igitt schmeckt nicht, irgendwie ist mir jetzt leicht schlecht.
Ich muß schon wieder, das gibt es doch nicht- ab ins nächste Dixi. Wieder pullern ohne Ende, aber kann man denn zuviel trinken ? Schwerfällig geht es weiter, erst nach dem Flughafen wird es endlich etwas besser und fühlt sich nun halbwegs nach laufen an.
Selbstgespräche folgen, wie:
„Keine Panik, die erste Runde machste erstmal ganz locker, danach wird’s garantiert besser.“
Aber an den Verpflegungstellen bekomme ich kaum Flüssigkeit oder Gels runter, versuche mal ein Stück Banane.

Ich muß jedesmal anhalten um in Ruhe zu trinken, aber wenn ich wieder anlaufe wird mir schlecht.
Von Cola oder Iso wird mir übel, Wasser geht noch, aber ich brauche ja auch Energie. 2 Gels schaffe ich, das 3. kommt wieder hoch. Ich schleppe mich weiter, immer wieder mit Gehpausen, weil mir durch die Laufbewegung einfach nur schlecht wird. Ich versuche dann wenigstens schnell zu gehen, was anfangs auch noch funktioniert. Zu Beginn der letzten Runde wird mir dann extrem übel und ich muß mich heftig übergeben. Zum Glück war ein Mülleimer am Streckenrand in der Nähe. Im dichten Zuschauerspalier weiter vorne, wäre mir das dann doch etwas peinlich gewesen.
Danach fühle ich mich besser, kann aber nur noch Wasser trinken und habe natürlich keinen „Sprit“ mehr im Tank, also wird weiter gewalkt und gejoggt im Wechsel. Mittlerweile wird es schon richtig dämmerig und ich bin gut durchgereicht worden. Egal, Finishen ist alles !
Im etwas ruhigeren Teil der Strecke sind nicht mehr allzu viele Zuschauer an der Strecke, aber die, die da sind, feuern an und muntern auf. Der Rest hat sich jetzt in die Kneipen verzogen um Fußball zu schauen, Pokalendspiel Bayern-Chelsea, nicht zu überhören.
Endlich die letzten beiden Kilometer, die Zuschauer werden wieder deutlich mehr, die Anfeuerungen auf englisch, spanisch und deutsch tun einfach nur gut. Zielkanal, tolle Stimmung, pure Erleichterung und Freude ! Nach 5.34 Stunden hat die Quälerei endlich ein Ende. Die Uhr zeigt 14.22 Std. und ich bin ein Lanzarote Finisher !
Begrüßung vom Renndirektor Kenneth Gasque inklusive Wangenküßchen und netten Worten.
Ich bin einfach nur platt, aber überglücklich das ich es geschafft habe.

Fazit: Lanzarote muss man echt mal gemacht haben.
2013 bin ich wieder da (als Support, um meinen Mann finishen zu sehen !)
Jetzt erstmal wieder runterkommen, noch paar Kurzdistanzen machen und nebenbei in die nächste IM Vorbereitung fallen- Penticton ist in 13 Wochen, Ich freu mich schon total !!!
mermaid ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2012, 17:34   #3064
Cruiser
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von mermaid Beitrag anzeigen
Penticton ist in 13 Wochen, Ich freu mich schon total !!!
Ihr rockt das!

Schöner Bericht.

Schade für Daniel, nächstes Jahr wird er sich sicher revanchieren.

Ihr habt eure Pumpe noch mitgenommen, gell?
Ich dache, ihr fliegt später
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