Zitat:
Zitat von keko#
Dass sich Erbeuerbare irgendwann durchsetzen, steht für mich ausser Frage. Aber glaubst du auch, das sie für Endkunden billiger werden?
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Billiger als die zukünftigen Preise für Öl und Gas. Das ist ja der Sinn des Zertifikatehandels bzw. der CO2-Bepreisung.
Aktuell liegt der CO2-Preis für’s Fahren und Heizen bei 30 Euro je Tonne CO2. Noch in diesem Jahr soll er auf 45 Euro angehoben werden, ein Jahr später auf 55 Euro. 2026 werden es 65 Euro sein.
Diese Anhebung des CO2-Preises soll einen sanften Anschluss zum EU-Zertifikatehandel bieten, der dann ab 2027 gilt. Ab dann werden CO2-Zertifikate frei gehandelt. Der Preis bildet sich dann durch Angebot und Nachfrage.
Das bedeutet: Wenn wir sehr viel CO2 beim Fahren und Heizen in die Luft blasen, sind die verfügbaren CO2-Zertifikate schnell knapp. Dadurch steigt ihr Preis im freien Zertifikatehandel. Benzin, Öl und Gas werden entsprechend teurer. Andersherum: Je besser wir mit Elektroautos und Wärmepumpen vorankommen, desto entspannter entwickeln sich die CO2-Preise.
(Hinter dem Zertifikatehandel steckt die Idee, dass Umweltverschmutzung etwas kosten soll. Die Marktgesetze sorgen dann dafür, dass CO2 vor allem dort eingespart wird, wo es viel bringt und wenig kostet. So werden die Emissionen am effektivsten (kostengünstigsten) reduziert.)
Fossile Brennstoffe werden also teurer, wobei nicht ganz klar ist, um wie viel.
Erneuerbare Energien bilden ihren Preis durch Angebot und Nachfrage. Wenn wir mit dem Ausbau der Erneuerbaren gut vorankommen, hält das Angebot mit der steigenden Nachfrage Schritt und der Strom bleibt vergleichsweise günstig, wenn auch teurer als vor dem Ukrainekrieg. Verzögern wir den Ausbau der Erneuerbaren, sodass die Nachfrage höher ist als das Angebot, steigt der Preis.
Das sind die Grundzüge, wie ich sie verstehe. Die Details sind komplex und meine knappen Absätze sicher ergänzungsbedürftig.