Da jedoch ein gläubiger Mensch selbst diesen Minimalkonsenz nicht tragen wird, erübrigt sich streng genommen jede Diskussion mit Ihm. Sie wird zu keiner Lösung der bestehenden Anschauungsunterschiede führen. Um sich miteinander argumentativ auseinanderzusetzen muss man zuallererst eine gemeinsame Diskussionsgrundlage finde. Nur genau diese besteht selbst auf der fundamentalen Ebene nicht.
Eigentlich hatte ich ja die Hoffnung, dass du übertreibst und dass eine gewisse Restrationalität selbst bei Gläubigen vorhanden ist. Aber wenn ich das hier lese:
Zitat:
Zitat von KalleMalle
Deine Argumentation läßt sich problemlos umkehren.
Du behauptest, daß die Existenz aus der Luft gegriffen wäre. Beweis das doch erstmal.
"Ich glaube nicht daran, zu glauben.
Mein Weg ist, zu erkennen – und Erkenntnis ist eine
völlig andere Dimension. Sie beginnt mit dem Zweifel,
nicht mit dem Glauben. Sobald du etwas glaubst,
hörst du auf, es selbst zu erforschen. Der Glaube ist eines der zerstörerischsten Gifte
für die menschliche Intelligenz.
Sämtliche Religionen beruhen auf dem Glauben,
nur die Wissenschaft beruht auf dem Zweifel.
Ich plädiere dafür, auch die religiöse Erforschung
auf die wissenschaftliche Basis des Zweifels zu stellen.
Dann brauchen wir nichts zu glauben,
aber wir können eines Tages die Wahrheit erkennen –
die Wahrheit unseres Seins und
die Wahrheit des ganzen Universums."
OSHO
Welche Wissenschaft ist denn gemeint? Die Naturwissenschaften? Wer sagt denn, dass die Wahrheit überhaupt in den Naturwissenschaften zu finden ist? Vielleicht sind wir mit dieser ganzen Naturwissenschaftlastigkeit völlig auf dem Holzweg? Versuchen wir mit den Naturwissenschaften nicht immer nur das zu erklären, was wir "sehen" bzw. im Bereich unserer möglichen Erfassbarkeit liegt, die Wahrheit liegt jedoch ganz woanders? Sind war nach Schule, technischem Studium und Berufstätigkeit überhaupt noch fähig anders zu denken, als in einer beschränkten, rationalen, ingenieurhaften Denkweise?
(...) Versuchen wir mit den Naturwissenschaften nicht immer nur das zu erklären, was wir "sehen" bzw. im Bereich unserer möglichen Erfassbarkeit liegt, die Wahrheit liegt jedoch ganz woanders? (...)
NEIN! Inzwischen sind wir darüber weit hinaus! Es geht inzwischen (fast) nur noch um das, was wir NICHT mehr sehen (können)! Es geht um aufgerollte Dimensionen, Strings und Paralleluniversen...
Die Astrophysik und die Quantenphysik sind die Zweige der Physik, die viel tiefer in Existenz vordringen, als das je einer vorher zu "glauben" gewagt hat!
Inzwischen frag ich mich, wie arrogant der Mensch denn jemals sein konnte, dass er tatsächlich glaubte, dass sich gerade um IHN etwas "höheres" Sorgen machen müsste...
Welche Wissenschaft ist denn gemeint? Die Naturwissenschaften? Wer sagt denn, dass die Wahrheit überhaupt in den Naturwissenschaften zu finden ist? Vielleicht sind wir mit dieser ganzen Naturwissenschaftlastigkeit völlig auf dem Holzweg? Versuchen wir mit den Naturwissenschaften nicht immer nur das zu erklären, was wir "sehen" bzw. im Bereich unserer möglichen Erfassbarkeit liegt, die Wahrheit liegt jedoch ganz woanders? Sind war nach Schule, technischem Studium und Berufstätigkeit überhaupt noch fähig anders zu denken, als in einer beschränkten, rationalen, ingenieurhaften Denkweise?
Das ist eine Ansammlung von Fragen, die sich so gar nicht stellen. Niemand sagt, dass "die Wahrheit" in den Naturwissenschaften zu finden ist, am wenigsten behaupten das die Naturwissenschaftler selbst. Eine solche Frage ist ein rhetorischer Schachzug.
Es gibt unterschiedliche Erkenntnisebenen, die man mit unterschiedlichen Methoden betrachten muss. Wer die Handlung eines Romans nicht versteht, wird kaum mit einer Lupe die Buchstaben betrachten und sich davon Erkenntnisse über die Handlung erhoffen. Denn eine reduktionistische Methode, die einen Gegenstand stets in seine Einzelteile zerlegt, um ihn zu verstehen, funktioniert nicht auf jeder Erkenntnisebene. Deswegen gibt es neben der reduktionistischen auch die ganzheitliche Betrachtungsweise. Beide haben ihre Berechtigung.
Naturwissenschaftler wissen das längst bis in die kleinsten Details hinein. Sie kennen die Grenzen ihrer Methoden. Sie wissen seit den alten Griechen, dass die Realität der Welt nicht dort endet, wo unser Verstand und unsere Erkenntnisfähigkeit an ihre Grenzen stoßen.