Die anderen 50% können und wollen nicht, die würde ich 100% kürzen.
Wenn jemand Arbeitslos wird, das kann jedem passieren, bekommt er einen Monat Zeit sich selbständig etwas zu suchen. Danach sollen unterstützende Angebote greifen. Umschulung, Weiterbildung und usw. Er muss aber Wissen das der Druck da ist das er irgendwann keine Leistungen mehr bekommt.
Zu den Jobcentern in einigen Regionen haben die mehr Mitarbeiter als ein mittelständischer Betrieb. Bei den Maßnahmen des Jobcenters die z.b. dazu dienen die Leute zu reaktivieren, motivieren und zu aktivieren gibt es eine verschwindend kleine Zahl an Vermittlungen in den Arbeitsmarkt. Pauschal von 20 Leuten in der Regel 2 oder 3. Von den 20 Teilnehmern sind definitiv die Hälfte arbeitsfähig. Viele der TN haben schon mehrere Maßnahmen absolviert. Das ist ein Kreislauf der sich über Jahre zieht. Diese Maßnahmen kosten unglaublich viel Geld. Ich würde die komplett abschaffen und jedem ein Angebot machen. Da ist ein Projekt bitte melde dich dort, warst du da bekommst du für den Tag Geld.
Wir müssen die Spirale vor allen Dingen bei den jungen Menschen brechen das man fürs nichts tun Geld bekommt. Auch die Trennung damals Jobcenter und Arbeitsagentur müsste neu bewertet werden.
Auf wieviel würdest du denn kürzen wenn jemand kann aber nicht will?
Dass fast der gesamte Teil seines Vermögens als Mehrwert / Profit von den Lohnabähigigen erarbeitet worden ist, kommt in diesem Gesellschaftsbild nicht vor.
Falsch.
In meinem Gesellschaftsbild ist aber auch die Realität enthalten dass es ohne die Firmengründung des "Reichen" die Arbeitsplätze gar nicht geben würde. Er schafft letztlich erst die Möglichkeit mit Arbeit Wohlstand zu erarbeiten.
Am Ende braucht es immer beide, genauso muss die Politik auch versuchen beide unter einen Hut zu bekommen. Schaffen wir keine Rahmenbedingungen wo Firmen hier bleiben, hier investieren oder sich erst hier gründen haben wir auch keine Arbeit.
Das Bild mit den Rädchen ist schon passend. Damit eine Maschine funktioniert müssen alle Rädchen funktionieren. Fehlen in Branchen Arbeitnehmer funktioniert das ebensowenig als wenn Firmen abwandern, sich gleich woanders gründen, ...
Am Ende entsteht Reichtum auch nur über Schulden. Man kann keine größere Firma gründen ohne dass einem jemand Geld dafür leiht. Egal ob das jetzt Investoren, Aktionäre oder Banken sind. Perfektes Beispiel ist der Erfolg von Tesla. Da wurden über Jahre Autos entwickelt, Werke gebaut, Leute eingestellt bevor der erste Euro verdient war.
Ok, von Trump reden wir hier mal nicht, der kann Firmenpleiten und hat irgendwie immer noch genug Geld.
Hilfe brauchen IMHO 100% der Arbeitslosen. Hilfe heißt aber nicht (nur) Geld. Da fehlt es an Motivation, die Hürden sich beruflich zu verändern sind zu hoch, da muss es auch weit mehr Möglichkeiten für einen 2. Bildungsweg, Weiterbildungen, anderen Job etc.. geben, da sind m.E. nach die Jobcenter viel zu eingeschränkt.
Wenn ich mal an meine Zeit gegen Ende der Schule zurückdenke, was kannte man denn damals über die Arbeitswelt? Welche Bandbreite an Ausbildungen, Studiengängen und Möglichkeiten es da gibt? Da würde man sicher auch viel mehr junge Leute in die Ausbildung und Arbeit bekommen wenn man ihnen mal zeigt wie vielfältig das Arbeitsleben ist. Ich hätte mir im Traum damals nicht vorgestellt da zu landen wo ich heute bin.
Auf wieviel würdest du denn kürzen wenn jemand kann aber nicht will?
Ich differenziere, macht er eine Umschulung/Weiterbildung und nimmt dort regelmäßig Teil behält er die Leistungen. Ich meine hier nur die Maßnahmen der Umschulung/Weiterbildung keine anderen Maßnahmen. Sind die absolviert, findet sofort ein Gespräch statt, da wird ein Zeitplan aufgestellt passiert innerhalb von zwei Monaten nichts, dann 30%, das steigert sich dann bis auf 100% innerhalb eines Jahres.
Nur mal ein Beispiel ein Bürgergeldempfänger bekommt eine Weiterbildung zum Berufskraftfahrer absolviert diese über einige Monate das Jobcenter finanziert diese mit einigen tausend Euro. Er schafft die Prüfung und bekommt ein Angebot von einer Firma das er mit der Begründung ablehnt das er das nicht kann weil ihm die Arbeitszeiten nicht passen. Natürlich war ihm vorher klar was der Berufskraftfahrer mit sich bringt. Dann bekommt er einen Monat Zeit sich etwas zu suchen. Macht er das nicht 100% Kürzung. Aber in Wirklichkeit wird er über die nächsten 3 Jahre vom Jobcenter finanzierte Maßnahmen besuchen, die ebenfalls dazu führen das er in keine Arbeit kommt. Das ist Wahnsinn.
Die die über Jahre im Arbeitsprozess gestanden haben und dann arbeitslos werden, die haben gute Chancen durch Umschulung/Weiterbildung in relativ kurzer Zeit wieder einzusteigen.
Um deine Frage zu beantworten ja nach 1 Jahr könnte die Kürzung auf 100% gehen. Bis auf Umschulung und Weiterbildung würde ich keine weiteren Maßnahmen mehr anbieten. Was wichtig ist erstmal vollfinanzierte Stellen zu schaffen mit einem richtigen Arbeitsprozess wo wirklich etwas sinnvolles gemacht wird. Und wie schon gesagt kommt er bekommt er Geld kommt er nicht bekommt er kein Geld.
Wenn ich mal an meine Zeit gegen Ende der Schule zurückdenke, was kannte man denn damals über die Arbeitswelt? Welche Bandbreite an Ausbildungen, Studiengängen und Möglichkeiten es da gibt? Da würde man sicher auch viel mehr junge Leute in die Ausbildung und Arbeit bekommen wenn man ihnen mal zeigt wie vielfältig das Arbeitsleben ist. Ich hätte mir im Traum damals nicht vorgestellt da zu landen wo ich heute bin.
Ich mir auch nicht
Aber die Schulwelt hat sich verändert. An meiner Schule (Gymnasium) gibt es ab Klassenstufe 8 berufsorientierende Angebote (u.a. Besuch der Handwerkskammer, Zusammenarbeit mit Firmen aber auch Krankenhäusern, mehrere Praktika, Eltern berichten über ihre Arbeitswelt, hausinterne Abmesse). Wir haben eine Berufsberaterin, die mehrmals wöchentlich für Einzelgespräche zur Verfügung steht. Ab Klasse 10 sprechen wir auch proaktiv Schüler an, bei denen wir davon ausgehen, dass ein Abitur eher unwahrscheinlich ist.
Das Ergebnis ist aber leider seit Jahren dasselbe:
1) Realität und Selbsteinschätzung klaffen weit auseinander: Zehntklässler, die die Versetzung zum zweiten Mal nicht schaffen werden, sprechen vom Medizin- oder Pharmaziestudium. Hierunter fallen viele Zuwanderer (Erwartungshaltung der Eltern).
2) Life-work-balance: Ich suche mir einen Job, in dem ich viel verdiene und wenig arbeiten muss. (Prima, wenn du den gefunden hast, sag Bescheid.)
3) Ich werde Influencer und hole mir vom Staat das Bürgergeld. Da habe ich Anspruch drauf.
4) und das ist die große Mehrheit: Nach allen Angeboten weiß ich, was ich nicht machen will... Nämlich alles, was mit Arbeit verbunden ist.
Und ich kenne leider aus dem Umfeld der Freunde meiner Kinder und der Kinder von Kollegen nicht wenige, die seit zwei bis drei Jahren Abitur haben und zuhause sitzen und nichts tun. Die Eltern müssen es ja finanzieren.
Und ich kenne leider aus dem Umfeld der Freunde meiner Kinder und der Kinder von Kollegen nicht wenige, die seit zwei bis drei Jahren Abitur haben und zuhause sitzen und nichts tun. Die Eltern müssen es ja finanzieren.
Das klingt bei dir ein wenig so, als würden die jungen Erwachsenen das böswillig machen? Ich kenne ebenfalls solche Fälle, hier is es aber so, dass diese jungen Menschen psychisch struggeln. Das geht von schwerer Prokrastination, völliger Unsicherheit und minimalem Selbstwertgefühl bis hin zu echten Depressionen.
Mich wundert das auf eine gewisse Art und Weise nicht, wenn man berücksichtigt, wie übel dieser Generation mitgespielt wurde während Corona und jetzt mitgespielt wird. Politisch werden sie kaum berücksichtigt, sollen die Renten derer bezahlen, die über die letzten Jahrzehnte nicht in der Lage waren das Land zukunftsfähig aufzustellen, daneben sollen sie sich um ihre eigene Altersabsicherung kümmern, es wird ihnen - von genau diesen Alten - erzählt, sie seien faul, das Aufstiegsversprechen ist eh tot, mit dem Klimawandel sollen sie zurecht kommen und auf das verzichten, was sie von ihren Eltern gesehen und gelernt haben, sie sind die Generation, deren Wohlstand nicht auf dem Niveau der Eltern ist und jetzt sollen sie auch noch für uns in den Krieg ziehen. Mich könnte dieses Land mit 18, 19, 20 J dermaßen am Arsch lecken … sorry
Was auch völlig unter den öffentlichen Radar fällt ist die direkte Einbeziehung der Eltern. Da liegt meines Erachtens noch viel Potenzial bis zu Strafzahlungen wenn ihre Kinder mit Wissen der Eltern nicht zur Schule gehen.
Auch die noch so schnelle Internetverbindung, oder Tablet oder die digitale Wandtafel kann dem Schüler Rechnen beibringen. Nach der ersten Pisa Studie waren alle erstaunt wie schlecht wir doch abgeschnitten haben. Bei den weiteren Studien wurde es besser aber ich kann für meine Region sagen nicht aufgrund von besseren Leistungen.
Es gibt an Schulen Sozialarbeiter, bestimmte geförderte Maßnahmen mit Ein- oder Zwei Schulbegleiter die sich um das Seelenheil der Schüler kümmern sollen. Dann die Berufsberater, die Elterngespräche, die Berusfrühorientierung und bestimmt noch andere Maßnahmen die darauf abzielen die Schüler zu unterstützen. Es gibt in manchen Schulen Klassen für Schulmüde Kinder da geht mal rein da ist HalliGalli da findet alles aber kein Wissensvermittlung statt. Ich bezweifle stark das dass alles richtig ist.
Wir in Deutschland haben uns ein aberwitziges teures Regulationssystem aufgebaut mit unzähligen Fördermöglichkeiten. Das auch noch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist. Mir fehlen Zahlen dazu was es bringt. Das muss schnellstens ausgemistet und vereinheitlicht werden.
Jeder muss eine Chance bekommen, nutzt er diese nicht müssen Konsequenzen her für die die vom Staat Geld beziehen.
Das klingt bei dir ein wenig so, als würden die jungen Erwachsenen das böswillig machen? Ich kenne ebenfalls solche Fälle, hier is es aber so, dass diese jungen Menschen psychisch struggeln. Das geht von schwerer Prokrastination, völliger Unsicherheit und minimalem Selbstwertgefühl bis hin zu echten Depressionen.
Mich wundert das auf eine gewisse Art und Weise nicht, wenn man berücksichtigt, wie übel dieser Generation mitgespielt wurde während Corona und jetzt mitgespielt wird.
ich würde nicht böswillig sagen, aber es ist eben eine Mentalität, die das Ergebnis der Erziehungsphilosophien der letzten Jahrzehnte sein dürfte (Eltern, aber auch Schule, Umfeld, Medien, Mitschüler ...). Die Begründung mit Corona u.ä. halte ich für vorgeschobenen Entschuldigungsversuch, um den Fehler bei anderen zu finden. Ich wuchs weiß Gott nicht in einem Land auf, wo ich mich hätte mit etwas identifizieren können. Aber trotzdem wollte ich ab ca. 17 - 18 nur noch endlich einen Beruf erlernen, um etwas sinnvolles zu tun im Leben; viele Mitschüler sahen es ähnlich, auch wenn einigen das baldige Geldverdienen und die Unabhängigkeit wichtiger war, als ein erfüllender Beruf. Mir fehlt die Phantasie, mir vorzustellen, wie leer man sein muß, um als junger Mensch keine Vorstellung und Ziel zu haben, etwas im Leben zu bewegen, aktiv zu werden, einen Beruf zu erlernen (wirkliche psychische Probleme außen vor, daran glaube ich aber nicht in dem Ausmaß, wie z.T. berichtet wird).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)