Es wird nicht im olympischen Radrennen geahndet und auch nicht im olympischen Triathlonrennen. Und bei beiden Wettkämpfen dürfte, um mit Frau Wissers Worten zu reden, derselbe "Olympische Geist" umherschwirren, der scheinbar nichts dagegen hat, dass Teamtaktiken zur Anwendung kommen.
Bei den Radfahrern ist es anders, da sind alle Teams gleich groß. Im Triathlon sind Teams mit 1-3 Startern im Rennen.
Deshalb berühren Teamtaktiken im Radsport nicht das Fairplay der Teams untereinander, da sie jedem Team offen stehen. Im olympischen Triathlon ist das jedoch anders, und daher auch im Hinblick auf das Fairplay anders zu beurteilen.
Bei den Radfahrern ist es anders, da sind alle Teams gleich groß. Im Triathlon sind Teams mit 1-3 Startern im Rennen.
Es würde mich sehr wundern, wenn im Olympischen Radrennen alle Teams gleich groß wären. Ich kenne mich für den Radsport nicht im Detail aus, aber auch dort gibt es vermutlich eine Quotenregelung, die besagt welche Nation ein komplettes Team schicken darf, welche Nation nur ein kleineres Team und wie es z.B. ein sportlich starker Straßenradfahrer aus einem Kleinststaat wie Liechtenstein auch ohne Teamunterstützung etc. trotzdem zu Olympia schafft.
Anderenfalls, wenn jedes Land ein komplettes Team stellen dürfte wären im olympischen Straßenradrennen ein 800-Mann-Feld an der Startlinie.
Der Kerl, der da vor Dir im Wind fährt, macht das normalerweise nicht, um Dir zum Sieg zu verhelfen. Diese Form von Windschattenfahren ist dann auch okay.
Das ist zu unterscheiden von einem fest angestellten Helfer, der nach dem Schwimmen auf Dich wartet und Dich nach vorne schleppt, dabei vielleicht an Hügeln etwas langsamer macht, damit Du nicht abreisst, und dabei auf eigene Siegchancen verzichtet.
Zitat:
Zitat von Hafu
Das was du im zweiten Absatz beschreibst, ist genau das, was Stuart Hayes in London 2012 für Alistair Bronwlee gemacht hat, was die Brownlee-Brüder seit Jahren gegenseitig praktizieren und was jedes Land in gewisser Form bei jedem Olympischen Triathlonrennen und WTS-Rennen versucht zu machen. Das hat noch nie einen Kampfrichter oder irgendjemanden in der Öffentlichkeit gestört, denn es ist gelebte Sportpraxis.
Zumindest für die olympischen Rennen ist das nicht richtig. Hier kann keineswegs jedes Land auf Wasserträger und Teamtaktiken zurück greifen. Sondern nur jene Länder, die mehr als einen Teilnehmer oder eine Teilnehmerin im Rennen haben.
Diejenigen Länder, die lediglich Einzelstarter ins olympische Rennen schicken können, werden den Einsatz von Wasserträgern in konkurrierenden Teams vermutlich kritisch sehen. Eine Chancengleichheit, so ehrlich sollte man als Deutscher sein, ist hier nicht gegeben.
Edith hat für mich mal eben gegoogelt und ist fündig geworden: auch für das Olympische Straßenrennen gibt es eine Quotenregelung wie für den olynpischen Triathlon: Starke Nationen (wie der BDR) dürfen 4 Sportler für das Straßenrennen nach Rio schicken (=Höchstgröße), schwächere nur drei/ zwei/ einen oder keinen Sportler.
Danke, das wusste ich nicht. Dann ist mein Vergleich natürlich hinfällig. Fair im Sinne einer Chancengleichheit aller Nationen ist es aber dennoch nicht.
klugschnackers argumente mit der unfairheit der vergebenen nationenstartplätze greift natürlich zu kurz. denn es steht natürlich jeder nation frei vorher mit den dementsprechenden ergebnissen für dieselbe anzahl von startplätzen zu sorgen. das ist nichts anderes als eine vor der individualisierten quali vorgeschaltete nationenquali, mit gleichen chancen für alle.
es steht natürlich jeder nation frei vorher mit den dementsprechenden ergebnissen für dieselbe anzahl von startplätzen zu sorgen.
Du siehst das aus nationaler Sicht, ich sehe es aus Sicht der einzelnen teilnehmenden Person. Jede Person, die im olympischen Rennen um ein gutes Ergebnis kämpft, sollte die gleichen Chancen haben. So verstehe ich den olympischen Geist.
Bereits im Vorfeld durch Taktiken und Absprachen dafür zu sorgen, dass manche Nationen bessere, andere dagegen schlechtere Chancen haben, scheint mir gegen den olympischen Geist zu verstoßen.
Das ist nur meine Meinung, die natürlich auch falsch sein kann.
In den Nominierungskriterien war auch festgelegt, dass die entscheidenden Qualifikationsrennen die WTS-Rennen in Abu Dhabi und Yokohama sein sollten (neben dem Testrennen in Rio 2015). Lindemann war in beiden Rennen vor Robisch plaziert (in Abu Dhabi sogar trotz Sturz) und sie war beim letzten Rennen in Yokohama als 10. sogar beste Deutsche und nur wenige Sekunden von der primären Norm entfernt.
Die Begründung wäre plausibel, warum Laura Lindemann statt Rebecca Robisch.
„Für uns geht es in Rio darum, dass Anne in der Spitzengruppe vom Rad steigen kann. Somit ist es elementar, dass sie bei Verpassen der ersten Schwimmgruppe von ihren Teamkolleginnen unterstützt werden kann. Mit Anja Knapp und Laura Lindemann haben wir daher die stärksten Schwimmerinnen für Rio vorgeschlagen, um teamtaktisch variabel zu bleiben“
Ergo wurden beide Frauen aus teamtaktischen Gründen nominiert, obwohl die DTU-Nominierungskriterien explizit vorgeben, dass nur eine Athletin mit der Begründung zur Nominierung vorgeschlagen werden kann.
Bei den Männern dagegen wurde (willkürlich) eine andere Begründung herangezogen:
Bei den Herren stehen für den Vorschlag, Gregor Buchholz und Steffen Justus, nach Brasilien zu entsenden, verbandspolitische Motive im Vordergrund. „Es wäre für uns und auch die Sportart nicht hilfreich, wenn das Männerrennen ohne deutsche Beteiligung stattfände“, so Häußlein. „Somit haben wir die zwei Athleten vorgeschlagen, die die beiden Olympiaplätze bei den Herren erkämpft hatten.“
Wenn die Begründung bei den Herren zulässig ist, muss sie auch für Rebecca Robisch gelten - denn keine Frau hat mehr dafür gesorgt, dass Deutschland drei Quotenplätze bekam, als Rebecca Robisch.
Deshalb bin ich der Ansicht, dass andere Juristen zu dem exakt gleichen Ergebnis wie das Sportschiedsgericht kommen würden und weder Rebecca Robisch noch Claudia Wisser ein Vorwurf zu machen ist.
Der schwarze Peter ist eindeutig bei der DTU und hier wiederum maßgeblich bei Martin Engelhardt, Matthias Zöll und Reinhold Häußlein: Sie hätten objektive Kriterien aufstellen müssen. Sie hätten diese vereinbaren müssen. Sie hätten eine auf diesen Kriterien basierende belastbare Begründung liefern müssen, wer warum vorgeschlagen wurde.
.....Bereits im Vorfeld durch Taktiken und Absprachen dafür zu sorgen, dass manche Nationen bessere, andere dagegen schlechtere Chancen haben, scheint mir gegen den olympischen Geist zu verstoßen......
da bist du wohl zu sehr langstreckler
diese absprachen gibt es seit einführung der windschattenfreigabe, sprich seit mehr als 16 jahren. mit absprachen werden seitdem bundesligarennen, nachwuchsrennen, em-, wm- und olympiarennen bestritten.