Hier noch ein Ausschnitt mit Bezug zu der von Arne zitierten Tabelle:
Wie sich gezeigt hat, ist es zu früh zu resümieren, Dehnen hätte keine Bedeutung bei der Vorbeugung von Verletzungen, es sei denn man betont bei dieser Aussage ausdrücklich, dass mit Verletzungen vor allem solche von Knochen, Gelenken, Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln gemeint sind und nicht Muskelzerrungen.
Für Zerrungen liegen keine Untersuchungen vor, die eine Aussage mit einer solchen Tragweite rechtfertigen könnten. Zwei Untersuchungen (Cross & Worrell 1999; Dabedo et al. 2004) zeigen eher, dass Zerrungen durch Dehnungstraining reduziert werden können.
Vielleicht hat er die Präsentation vor einer Gruppe von Triathleten gemacht. Da muss man m.E. nicht wissenschaftlich arbeiten...
Da könntest du natürlich recht haben.
Zitat:
Ich schätze, dass Wiemann und Klee mehr zu dem Thema geforscht haben und mehr darüber wissen, als wir alle zusammen...
Ehrlich, vielleicht liegt darin auch das Problem. Wer Jahre (Jahrzehnte?) lang Dehnen propagiert hat, darin der Experte ist, Bücher verfasst hat, der tut sich vielleicht schwer mit dem Gedanken dies könnte alles falsch gewesen sein.
Oder lass uns von den Experten weggehen, und zu den Trainern / Übungsleitern. Dort ist es das selbe, die müssten auch mal die Größe haben hinzustehen und zu sagen "wir machens jetzt anders, weil, was ich bisher erzählt hab war Käse". Ich hab in meiner Jugend Volleyball gespielt, wers nicht kennt da muss man hoch springen können. Da war langes, statisches Dehnen vor jedem Training und Spiel angesagt. Heute ist eigentlich klar, dass dies negative Auswirkungen auf die Maximalkraft und folglich Sprunghöhe hat, gemacht wird es aber bestimmt immer noch.
Hier noch ein Ausschnitt mit Bezug zu der von Arne zitierten Tabelle:
Wie sich gezeigt hat, ist es zu früh zu resümieren, Dehnen hätte keine Bedeutung bei der Vorbeugung von Verletzungen, es sei denn man betont bei dieser Aussage ausdrücklich, dass mit Verletzungen vor allem solche von Knochen, Gelenken, Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln gemeint sind und nicht Muskelzerrungen.
Für Zerrungen liegen keine Untersuchungen vor, die eine Aussage mit einer solchen Tragweite rechtfertigen könnten. Zwei Untersuchungen (Cross & Worrell 1999; Dabedo et al. 2004) zeigen eher, dass Zerrungen durch Dehnungstraining reduziert werden können.
... wobei nach Auskunft dieser beiden Studien durch Dehnen andere Verletzungen zugenommen haben, so dass die Gesamtzahl der Verletzungen gleich blieb.
Nicht überlesen darf man die Tatsache, dass lediglich zwei der untersuchten Studien eine möglicherweise gegebene Verletzungsprophylaxe bezüglich Muskelzerrungen erkennen konnten. Selbst wenn ausgerechnet diese beiden Studien richtig lägen, belegen sie aber gleichzeitig ein Ansteigen anderer Verletzungen.
Außerdem ist die Prophylaxe von Muskelzerrungen das einzige Rückzugsgebiet des Dehnens für gesunde Ausdauersportler, gestützt durch zwei Studien. Bezüglich muskulärer Dysbalancen, der Regeneration und der allgemeinen Verletzungsprophylaxe (unter Einbeziehung aller Verletzungsarten, also auch nicht-muskulärer) ist statisches Dehnen nach wie vor kritisch zu sehen.
... wobei nach Auskunft dieser beiden Studien durch Dehnen andere Verletzungen zugenommen haben
ja, um 18%... (gegenüber 52% pro Dehnen)
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nicht überlesen darf man die Tatsache, dass lediglich zwei der untersuchten Studien eine möglicherweise gegebene Verletzungsprophylaxe bezüglich Muskelzerrungen erkennen konnten.
ja, weil nur zwei Studien dies untersucht haben...
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Außerdem ist die Prophylaxe von Muskelzerrungen das einzige Rückzugsgebiet des Dehnens für gesunde Ausdauersportler,
ja, alle die wegen der Prophylaxe von Knochen-, Gelenk- und Schleimbeutelverletzungen gedehnt haben, können vermutlich damit aufhöhren
Ich habe einmal in den Topf gegriffen und diese Studie herausgezogen. Darin geht es nun einmal um das Thema Prophylaxe - nichts anderes.
Dieses eine Thema gehört zu denen, von denen Du Dir so sicher warst, dass Dehnen hier nichts bringt...
Jetzt ist es "das letzte Rückzugsgebiet", von dem vorher noch nie die Rede war.
Seis drum. Ganz so einideutig, scheint die ganze Sache jedenfalls nicht zu sein, wenn ich bei einem Griff gleich so eine Studie finde.
ja, alle die wegen der Prophylaxe von Knochen-, Gelenk- und Schleimbeutelverletzungen gedehnt haben, können vermutlich damit aufhöhren
... außerdem als Schutz vor Sehnenreizungen, muskulären Dysbalancen, bei erhöhter Muskel-Grundspannung, aus Gründen der Regeneration und der Leistungsverbesserung beim Laufen.
Beim Schutz vor Muskelverletzungen, zum Beispiel an den Oberschenkelinnenseiten bei Fußballern, gibt es widersprüchliche Studienergebnisse und zum Teil fragwürdige Methoden (Gruppe A dehnt vor dem Fußballspiel, Vergleichsgruppe B wärmt sich gar nicht auf usw.).
Aus all dem scheint mir deutlich zu werden, dass Stretching bei gesunden Ausdauersportlern keineswegs die Allzweckwaffe ist, für die sie zum Teil gilt. Kaum eine der behaupteten Wirkungen lässt sich belegen. Wären die positiven Auswirkungen so eindeutig, würde man das auch in Studien wiederfinden. Das ist aber offenbar nicht der Fall. Starke, eindeutige und deutliche Effekte sind nicht mehr zu erwarten.
Wichtig ist mir das deshalb, weil zum Beispiel muskuläre Dysbalancen häufig jahrelang mit Stretching therapiert werden, was aber nach aktuellem Kenntnisstand sehr zweifelhaft ist. Die Dysbalancen sind therapierbar, aber mit anderen Methoden. Ich halte es für einen Fortschritt, dieser Tatsache ins Auge zu sehen.
Natuerlich hat das auch nur begrenzten Informationsgehalt, aber....
... der schnellste Marathonlaeufer, den ich bersoenlich kenne, dehnt sich auch schon seit Jahren nicht mehr statisch. Dafuer kommen mehr Sachen wie Kraeftigungsuebungen, Koordinationsuebungen etc. in seinem Trainingsplan vor.
Bevor die Frage kommt wie schnell er ist: PB Marathon 2:17 h
@Joersch:
Bei der PB ist er sicherlich noch etwas jünger...
Edith fragt: Wie lange der wohl noch schmerzfrei bleibt?
Wenn hier wieder unrepräsentative Einzelfälle genannt werden, dann darf ich ja auch....
Gestern sprach ich mit einem 47 Jahre alten,
nie dehnenden Trainingskameraden,
der einen verkürzten hinteren Oberschenkel hat und ein Patellaspitzensyndrom am Knie, Stadium 3 (von max. 4).
Sowohl Arzt und Physiotherapeut
sehen einen eindeutigen Zusammenhang
zwischen Verkürzung
und mangelndem statischen Dehnen.
Nach Arnes innovativem Gedankenansatz
gehören die beiden (wie die überwiegende Mehrheit)
zu der veralteten Denkrichtung
und ziehen falsche Schlußfolgerungen.
Mein Trainingspartner dehnt diese Stelle intensiv statisch
und es geht ihm schon viel besser.
Er hofft,
dass er wieder schmerzfrei wird
und hat geschworen,
statisches Dehnen
auch nach Abklingen der Beschwerden zur Routine zu machen.
Wenn ich alles bisher Gesagte und Geschriebene richtig verstanden habe,
sollte er zur Vermeidung erneuter Dysbalancen
auch Kräftigungsübungen einbauen.
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