Es gibt einfach verschiedene Prioritäten bei den politischen Grundwerten wie "soziale Gerechtigkeit" und "Freiheit" z.B. Wer ersteres OnTop ansiedelt, wird mit der wachsenden Schere bei der Verteilung von Vermögen in Deutschland nicht zufrieden sein und die politischen Vorschläge unterstützenswert finden, die auf Ende des Auseinanderdriftens bzw. eine Verringerung hinwirken.
Hier muß erst mal soziale Gerechtigkeit einheitlich definiert werden - ich glaube, dafür gibt es von links bis rechts sehr unterschiedliche Auffassungen, zwischen staatlch gestützten Mindestwohlstand für alle und gedeckeltem Reichtum bis einfach Chancengleichheit mit höherem Eigenanteil am leistungsabhängigen Erfolg/Mißerfolg.
Wenn die "Schere" als Maßstab gilt, ist für mich die Gerechtigkeit erst verletzt, wenn der untere Schenkel der Schere nach unten oder horizontal verläuft, und der andere nach oben. Solange der untere Schenkel, bzgl. Real-Einkommen und Wohlstan,d unterm Strich nach oben gehen, ist es nicht entscheidend, wie steil der andere Schenkel verläuft.
Ansonsten kann man mit Wohlstand auch ohne Freiheit sozialen Frieden erreichen (s. Ungarns Gulasch-Kommunismus), erstrebenswert ist es in meinen Augen allerdings nicht, und Freiheit (mit hoher Eigenverantwortung) ist für mich gleich wichtig wie Gerechtigkeit.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Vielleicht sollte unsere zukünftige Regierung doch mal über den großen Teich schauen auf der Suche nach guten Ideen. Während hier anscheinend keine Probleme unter dreistelligen Milliardensummen zu lösen sind, hat Argentinien mit bisher deutlich geringerem Budget bei deutlich größeren Problemen erreicht, daß der IWF "in Anerkennung des beeindruckenden Fortschritts in der Stabilisierung der Wirtschaft des Landes" durch die argentinische Regierung weitere Kredite in mittleren zweistelligen Milliardenbeträgen zubilligt. Ob jemand in ein-zwei Jahren auch ähnlich lobend über unsere Marienkäfer-Koalition urteilen wird?
Das Land befindet sich in der Zinsknechtschaft vom IWF und Milei bedient nur den IWF bzw. die Knechtschaft mit den neuen Krediten. Es bräuchte stattdessen, was progressive Kräfte fordern, einen Schuldenerlass, statt neue Schulden. Wer das als Vorbild für DE nimmt, will der deutschen Bevölkerung nichts Gutes.
Zitat:
"Zuvor hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) der Regierung in Buenos Aires einen neuen Kredit in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar gewährt. Argentinien ist der grösste Schuldner des IWF und steht bereits jetzt bei dem Fonds mit mehr als 44 Milliarden US-Dollar in der Kreide. Die neuen Kredite sollen nun dazu dienen, den Schuldendienst gegenüber dem IWF zu stemmen und die Währungsreserven der Zentralbank zu erhöhen."
...daß der IWF .... weitere Kredite in mittleren zweistelligen Milliardenbeträgen zubilligt.
Ich war in den VWL-Vorlesungen eigentlich immer sehr aufmerksam. Aber trotzdem habe ich nie etwas in die Richtung aufgeschnappt, dass die Zubilligung von IWF-Krediten ein erstrebenswertes Ziel sein sollte.
Das Land befindet sich in der Zinsknechtschaft vom IWF und Milei bedient nur den IWF bzw. die Knechtschaft mit den neuen Krediten. Es bräuchte stattdessen, was progressive Kräfte fordern, einen Schuldenerlass, statt neue Schulden. Wer das als Vorbild für DE nimmt, will der deutschen Bevölkerung nichts Gutes.
Die Kredite sollen nur die Größenordnung der Finanzbeträge zeigen, um die es geht , Faktor 10 kleiner als bei uns. Als Vorbild sollte man sich Mileis Maßnahmen nehmen, die offenbar zur Stabilisierung der Wirtschaft führen, und das ohne Sondervermögen in unserer Größenordnung.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Hier muß erst mal soziale Gerechtigkeit einheitlich definiert werden - ich glaube, dafür gibt es von links bis rechts sehr unterschiedliche Auffassungen, zwischen staatlch gestützten Mindestwohlstand für alle und gedeckeltem Reichtum bis einfach Chancengleichheit mit höherem Eigenanteil am leistungsabhängigen Erfolg/Mißerfolg.
Wenn die "Schere" als Maßstab gilt, ist für mich die Gerechtigkeit erst verletzt, wenn der untere Schenkel der Schere nach unten oder horizontal verläuft, und der andere nach oben. Solange der untere Schenkel, bzgl. Real-Einkommen und Wohlstan,d unterm Strich nach oben gehen, ist es nicht entscheidend, wie steil der andere Schenkel verläuft.
Ansonsten kann man mit Wohlstand auch ohne Freiheit sozialen Frieden erreichen (s. Ungarns Gulasch-Kommunismus), erstrebenswert ist es in meinen Augen allerdings nicht, und Freiheit (mit hoher Eigenverantwortung) ist für mich gleich wichtig wie Gerechtigkeit.
Aus meiner Sichtweise schafft allein menschliche Arbeit den Reichtum einer Gesellschaft und damit ist es ungerecht, wenn die obersten Einkommensklassen sich einen immer grösseren Anteil vom Kuchen aneignen, was in den letzten Jahren der Fall gewesen ist.
Trotz der überproportional hohen Zahl an Akademikern bei den Auswanderern ist den Forschern zufolge dennoch nicht mit einem Braindrain, also einem dauerhaften Verlust von Fachkräften, zu rechnen. Deutschland verliere zwar temporär Fachkräfte. Die meisten von ihnen blieben jedoch für nur einige Jahre im Ausland.
Niedrige Steuern z.B. in der Schweiz sind so weit nice, bis man als Alleinverdiener zwei Kinder hat die in die Krippe sollen / wollen. Teilzeitjob für einen Partner? Good luck.
Aus meiner Sichtweise schafft allein menschliche Arbeit den Reichtum einer Gesellschaft
Nö, mit Arbeit allein schafft man keinen Wohlstand. Du brauchst nunmal schlicht und ergreifend die "Elite" oder wie die Linken die auch immer beschimpfen. Die Leute mit Ideen, die Firmen gründen, die Arbeitsplätze schaffen, die ihre Produkte am Markt gut verkauft bekommen, ... wie gut Planwirtschaft funktioniert wenn du das nicht hast haben die Älteren von uns noch live miterleben können.
Für Wohlstand brauchst du zuerst die Leute die hier investieren, hier neue Firmen gründen und hier Arbeitsplätze schaffen.
Die Auswanderung von Akademikern hat aber oft auch ganz simpel mit ihrer Fachrichtung oder beruflichen Zielen zu tun. In leider sehr vielen Branchen spielt die Zukunft nicht hier, da ändern niedrigere Steuern auch nichts.
Nö, mit Arbeit allein schafft man keinen Wohlstand. Du brauchst nunmal schlicht und ergreifend die "Elite" oder wie die Linken die auch immer beschimpfen. Die Leute mit Ideen, die Firmen gründen, die Arbeitsplätze schaffen, die ihre Produkte am Markt gut verkauft bekommen, ... wie gut Planwirtschaft funktioniert wenn du das nicht hast haben die Älteren von uns noch live miterleben können.
Für Wohlstand brauchst du zuerst die Leute die hier investieren, hier neue Firmen gründen und hier Arbeitsplätze schaffen.
Die Auswanderung von Akademikern hat aber oft auch ganz simpel mit ihrer Fachrichtung oder beruflichen Zielen zu tun. In leider sehr vielen Branchen spielt die Zukunft nicht hier, da ändern niedrigere Steuern auch nichts.
Du hast halt ein Gesellschaftsbild, wo die Gesellschaft sich aus X einzelnen Individuen zusammensetzt und dann schaust Du auf die "Leistungen" dieser Individuen und sagst, wer mehrfacher Millionär und Milliardär ist, hat genauso für sein Vermögen "gearbeitet", "Leistungen" erbracht wie die Lohnabhängigen in seinen Fabriken. Dass fast der gesamte Teil seines Vermögens als Mehrwert / Profit von den Lohnabähigigen erarbeitet worden ist, kommt in diesem Gesellschaftsbild nicht vor.
Im Unterschied dazu schaue ich auf die Struktur der Gesellschaft und den Zusammenhang ihrer Elemente, wo die handelnden Personen quasi nur die Rollen in den bestimmenden, gesetzmässig ablaufenden Strukturen erfüllen (z.b. die Besitzer der Produktionsmitteln und die Arbeiter). Erst dann erkennt man, dass quasi Geld und als spezielle Form von Geld das Kapital (wenn Geld in Kapitalkreisläufe gelangt und sich in Kapital verwandelt) nichts anderes als abstrakte menschliche Arbeit darstellt, von den frühen Warengesellschaften bis zur Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaften. (in allen Arbeitswerttheorien). Insofern entsteht der ganze gesellschaftliche Reichtum allein durch menschliche Arbeit in meinem Gesellschaftsbild.