Hallo Mädels,
hier jetzt der versprochene Bericht vom Madrid Marthon.
Leider lief meine Vorbereitung auf den Marathon aufgrund von Verletzungen, Arbeit,... sehr schlecht, dh. ich konnte im Vorfeld nur 2 längere Läufe über 20 km machen. Damit war der Angriff auf die PB erledigt und ich wollte einfach einen schönen Marathon laufen und hoffte, dass das wenige an Training zum Durchkommen reicht.
Leider kam dann durch den Radunfall die Sorge dazu, dass das schmerzende Knie nicht hält.
Es lief viel besser als gehofft (das Knie hat gehalten und nur ein paar Mal kurz wehgetan) und es lief gleichzeitig genauso schlecht wie befürchtet: wegen der fehlenden langen Läufe habe ich echt gelitten bis zum Ziel.
Start war morgens um 9Uhr undpünktlich um 5 vor 9 begann es zu regnen. Das hörte auch leider est nach 1 Stunde wieder auf. Es waren zu Beginn wenig Zuschauer an der Strecke, aber die haben Lärm für 10 gemacht!
Ich wußte, dasses keine einfache Strecke ist, aber so heftig habe ich es nicht erwartet. Es ging quasi ständig bergauf oder -ab. Gesamt waren vielleicht 5km flach auf der Strecke. Die Strecke an sich war sehr abwechslungsreich, über breite Straßen, winzige Gäßchen durchs Vergnüngungsviertel, am Präsidentenpalast vorbei, durch einen riesigen Park, in dem man nur von Natur umgeben war bis zu Baustellen (!) war alles dabei.
Die Verpflegung bestand aus Wasserflaschen, was ich ziemlich gefährlich fand, da man leicht auf ihnen ausrutschen konnte und Isogetränk im Plastikbecher... auch nicht sehr geschickt. Dafür waren Inline Skater entlang der Strecke mit Eisspray und Vaseline-Töpfen unterwegs - für die zarten Brustwarzen und Waden der Läufer
Insgesamt gab es wenig Läuferinnen, die wurden dafür aber besonders lautstark angefeuert. Allgemein wurde viel gelacht und geschwätzt auf der Strecke - Männer halt

und ich habe sogar einige Läufer mit Kinderwagen mitlaufen sehen.
Bis 20km bin ich mit einem Freund zusammengelaufen, aber dann mußte ich abreißen lassen. Ab Km 25 konnte ich dann nicht mehr und der Kampf fing an.

Ich hatte keine Energiereserven mehr, aber einige Gels mitgenommen, die mich ins Ziel gerettet haben. Bei Km 32 gab es erst einen Anstieg und dann einen steilen Abstieg aus dem Park raus und dort bekam ich dann Krämpfe in beiden Beinen. Das war auch der Zeitpunkt, an dem sich das Feld wirklich auseinanderzog.
Ab Km 35 ging es zum Ziel fast nur noch bergauf. 2km vor dem Ziel kam ein fieser Anstieg und danach ging es kontinuierlich den Berg hoch. Das hat einem echt den Zahn gezogen. Anscheinend mußte sich der Sieger sogar auf dem letzten Km 2x übergeben.
Alles in allem ist es keine einfache Strecke, aber die spanischen Zuschauer machen eine Riesenstimmung und brüllen einen wirklich die Anstiege hinauf. Ich habe jetzt noch die Anfeuerungsrufe im Ohr und Gänsehaut davon
Ich muß sagen: ich bin überglücklich, dass das Knie gehalten hat und ich stolz, das ich trotz aller Probleme im Vorfeld das Ziel erreicht habe, aber das auch nur, weil ich zäh und furchtbar stur bin. Trotzdem: So etwas will ich nicht noch einmal erleben. Marathon für mich nur noch mit deutlich weniger Gewicht und mit vernünftiger Vorbereitung! Dann auch gerne noch einmal Madrid
Vielen lieben Dank nochmal an Euch alle fürs Unterstützen und Daumen drücken!!
Grüßle
Sonja
Edith sagt: uiuiui, das ist aber jetzt ganz schön lang geworden.. sory!