Zitat:
Zitat von neonhelm
Ich vertraue darauf, das wir beide gemeinsam morgen schwitzen und geben, was wir in der Lage sind, zu geben. Und bin bin mir ganz sicher, das wir gemeinsam diese Aktion bewältigen. Du bist der Fittere von uns beiden. Ohne dich kann ich's nicht.
Also denk morgen dran, wenn etwas in dir sagt, es geht nicht: Ich brauche dich.
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Hab deinen Beitrag diese Nacht bestimmt 20 mal gelesen und so manche Träne dabei vergossen...
In diesen schlaflosen, dunklen Stunden ist mir dann auch wieder klargeworden was ich sehr gut kann, nämlich versagen, entäuschen und vor den Kopf stoßen.
Aber ich kann aus diesem, meinem verdammten Sumpf nicht heraus,
je mehr ich strampel desto tiefer sink ich in diesem trüben Morast ein.
Ich hasse mich dafür immer wieder Dinge zu probieren um dann im Endeffekt zu sehen wie alles den Bach runter geht.
Paralysiert und verzweifelt, Träume, Hoffnungen und Wünsche zerplatzen zu sehen und dabei noch meinem Umfeld vor den Kopf zu stoßen...
Aber ich komme aus meiner Haut nicht raus, der Schatten ist einfach zu groß und übermächtig zum drüberspringen und mir wird dann klar das es unsinnig ist immer wieder solche Versuche zu starten.
Auch das Schwimmseminar in Uerdingen wird wohl im Chaos enden.
Denn wünschen und machen sind eben mehr als 2 Paar Schuhe.
Diese (auch selbstgewählte) soziale Isolation ist mein Rettungsanker genau wie sie eines tages mein Untergang sein wird.
Mein ganzes beschissenes Leben besteht aus meinen verzweifelten Versuchen meinen Sport zu machen und zu erleben und dem Austausch und der Freude hier im Forum.
Ich habe seit Jahren kein Cafe, Kneipe, Kino oder sonstigen Ort mehr betreten, fremde Umgebungenund das gegenübertreten mir nicht vertrauter Personen versetzt mich letzten Endes auch in Panik.
Von 9 geplanten Triathlonstarts und weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr hab ich gerade mal Bocholt geschafft und war in Köln zumindest zuschauen.
Zum Training für mich alleine in der Anonymität der Wege, Straßen und Felder kann ich mich meistens noch bewegen, ich mag es wenn ich die Anstrengung spüre, mir der Schweiß in Strömen über den Körper läuft und ich meinen Atem in der klirrenden Kälte der Luft sehe.
Das zeigt und beweist mir das ich noch lebe und nicht nur ein ruheloser, unnützer, nicht lebenswerter Geist und Sklave meines Kopfes bin....
Und weckt Wünsche und Hoffnungen in mir vielleicht doch eines Tages wieder ein "halbwegs normales Leben " zu führen.
Mit verminderter oder ohne Angst vor dem großen Spiel des Lebens vielleicht sogar als kleines Teilchen der Gesellschaft, der großen jetzt noch so bösen Welt da draußen....
Vielleicht tust du das als Unsinn ab, ist vielleicht auchso, aber in meiner mometanen Situation gehen die Uhren eben anders.
Das macht mir mit Sicherheit keinen Spaß und so manche Nacht suche ich nach Gründen überhaupt weiterzuleben und diesen für mich so schweren Weg weiterzugehen, aber auch in den schwärzesten Stunden kriecht wieder der Sport in mein Hirn und ich weiß das ich hier in dieser Welt noch nicht fertig bin.
Das ich weiterleben muß um mir selber noch meinen "längsten Tag" zu bereiten, einmal auf die Langstrecke zu gehen und mir wenn es ein muß 14 Stunden lang zu beweisen das es auch für mich möglich ist , den Kampf gegen Körper und Geist zu gewinnen.
Mich zumindest noch einmal aus dem Würgegriff der Depression zu befreien und mir selber etwas zu geben auf das ich Stolz und in Freude zurückschauen kann.
Doch der Weg dorthin ist oftmals dermaßen steinig das ich am liebsten umdrehen oder stehenbleiben möchte.
Der Grundsatz in meiner Therapie ist die Theorie der kleinen Schritte, sich immer nur auf das Hier- und Jetzt zu konzentrieren , aber dabei das Große ganze nicht aus den Augen zu verlieren.
Aber gerade das fällt mir oft so unheimlich schwer, Geduld zu haben und mich realistischen kleinen Zielen zu stellen und nicht direkt nach den Sternen zu greifen.
Und vor allem ein gesundes Augenmaß für mich zu bekommen.
Im Moment steht mir aber gerade die Körperschemastörung massiv im Weg, das heißt das ich mich körperlich wie Rainer Calmund fühle und mich auch so sehe, egal was mein kleines bißchen noch verbliebenes Umfeld mir dazu sagt...
Geanau das gleiche Problem was diese kleinen magersüchtigen Mädchen so haben.
Zum Glück habe ich in den letzten Monaten gelernt die Bulemieattacken zu überstehen , auch wenn ich nach fast jedem Essen den starken Drang verspüre mir den Finger in den hals zu stecken.
Nur seitdem geht es natürlich mit der gewichtszunahme stetig aufwärts.
Mein täglicher Cocktail aus Antidepressiva, Neuroleptika, Tranquilizer, Beruhigungs und Schlaftabletten haben meinen Stoffwechsel wohl ziemlich zerstört.
Deshalb kann ich Diät machen oder nicht, meine Ernährung umstellen oder mein Training hochfahren, Erfolge gibt es keine.....
Ich hoffe das ich jetzt im Laufe des Mitteldistanztrainings für Köln diese Entwicklung mit noch mehr Training irgendwann stoppen und vielleicht sogar umkehren kann....
Nur mit meinem momentan tatsächlichen und gefühlten Aussehen schaffe ich es einfach nicht meine Wohnung außer für gelegentlichen Schwimmeinheiten zu verlassen.
Mein Radtraining findet auf der Rolle statt und bisher ging das Laufen ja nicht wegen meiner Wadenprobleme.
Eigentlich möchte ich schon die ganze Woche mal wieder testen onb es wieder geht aber die Angst vor den wiederkehrenden Schmerzen und dem draußen bei meinen stümperhaften Dahinschneckversuchen gesehen zu werden ist einfach zu groß.
Ich hatte gehofft und war der festen Überzeugung das meine Ernährungsunstellung der letzten Wochen mir einen kleinen Glücksbonus verschafft hätten, sonst hätte ich mich nie getraut mich für Duisburg zu melden.
Doch der Schuß ging leider nach hinten los und hat die Hoffnung den Spinning Event mitzumachen in Luft aufgelöst und mich auf meinem Weg wieder nach hinten katapultiert...
Ich weiß, ich schreibe und schreibe hier vor mich hin und die meisten von euch werden nur den Kopf schütteln oder vor Langeweile gähnend schon längst das Lesen dieses Beitrages abgebrochen haben, aber ich hatte den Drang jetzt hier ein bißchen mehr über mein Innerstes zu schreiben und wenn ich einmal anfange ist es schwer wieder zu stoppen.
Aber da ich ja kaum anderen Menschen begegne und auch nicht telefoniere ist das Schreiben der einzige Weg mich ein bißchen mitzuteilen.
ich wollte dir ja erst eine PN schicken, hab mich dann aber doch entschieden es öffentlich zu machen, auch wenn es mir eine Menge Bauchgrimmen verursacht....