Wieder ein Tag um. Ich bin es echt nicht mehr gewohnt regelmäßig arbeiten zu müssen. Das faule Studentenleben hat schon was für sich.
Ich bin heute erstaunlich gut aus den Federn gekommen (anscheinend hat sich mein Körper schon langsam dran gewöhnt) und habe erstmal ein bisschen Futter für Mittags gekocht (Reispfanne mit Gemüse). Danach gemütlich gefrühstückt und mich in Schale geworfen. Immer wieder der Blick zur Uhr, ich hatte mir das ja alles gut ausgerechnet und noch eine halbe Stunde Puffer eingeplant (also insgesamt 90min für 25km, sodass ich locker und gemütlich fahren könnte).
Kurz nach 9 dann der Blick auf die Uhr um entsetzt festzustellen: Ja, es war perfekt geplant um um 11 Uhr anzukommen - aber ich hatte ja mit einem Bekannten ausgemacht, mich um halb 11 bei ihm zu treffen um mein Radel unterzustellen. Also panisch alles fertigpacken und nach unten. Als ich endlich losfahre ist es schon kurz nach halb 10. Das kann ja heiter werden.
Die Strecke kenne ich schon und düse so schnell ich kann die Landstraße entlang. Zwischendurch panisch am Überlegen ob ich nicht doch die S-Bahn nehmen soll. Aber eigentlich habe ich total Lust zu radeln.
In Sprendlingen fährt ein Opa auf dem Mountainbike vor mir auf dem Radweg. Ich fluche ein wenig innerlich, weil er so langsam unterwegs ist und philosophiere ein wenig über seinen Fahrstil und die Sitzposition, die eigentlich mehr wie bei einem Rennradler aussieht. Bevor ich den Gedanken fertig denken kann überholt mich allerdings irgend ein Hirnverbrannter Autofahrer im Kreisel (!) und zwar so dicht, dass ich ihm wütend erstmal auf den Kofferraum klopfe und ihm weiterhin eine gute Fahrt wünsche (die Originalformulierung kann aus Jugendschutzgründen leider nicht verwendet werden).
Fluchend halte ich an der nächsten Ampel, der Opa ist immer noch vor mir. Ein Blick von der Seite, irgendwie sieht er ein bisschen bekannt aus. Ein Blick auf die Trinkflasche und mir dämmert etwas. Aber bevor ich fertig überlegen kann schaltet die Ampel auf grün und ich ziehe vorbei, um gleich darauf wieder von dem selben Idioten wie im Kreisel noch einmal überholt zu werden. Er verfehlt mich wieder nur um Zentimeter und zieht dann auf die Rechtsabbiegerspur und brettert mit quietschenden Reifen über die schon rote Ampel. Fluchend und Schimpfend halte ich an und der Opa hält neben mir. Grinsend fragt er warum ich mit den Autofahrern kämpfen würde und wo ich am Montag im Schwimmtraining gewesen sei. Ich muss lachen als sich heraus stellt, dass mein Verdacht richtig war und der Opa kein Opa sondern tatsächlich unser Trainer ist. Ich erläutere, dass ich arbeiten musste und heute auch schon wieder zu spät dran bin und er rät mir, meinen Hintern dann möglichst schnell Richtung Arbeit zu bewegen. Dem Rat folgend düse ich so schnell ich kann davon.
Naja was soll ich sagen, der Verkehrssituation in Frankfurt ists zu danken, dass ich statt um 10:30 um 10:45 bei besagtem Kollegen eintraf und wir erst knapp vor 11 auf Arbeit eintrafen, gar nicht gut am dritten Arbeitstag. Meine Hoffnungen, dass der Chef es nicht bemerkt haben könnte wurden leider auch enttäuscht.
Fürs nächste Mal weiß ich jedenfalls, dass ich rechtzeitig losfahren muss. Die Tour ist klasse und ich werde sie auf jeden Fall öfter fahren.
Wer Daten möchte: Es sind ziemlich exakt 25km, laut meinem Garmin 147hm, die ich in ziemlich genau einer Stunde zurückgelegt habe. Die Ampeln in der Frankfurter Innenstadt sind schon echt nervig, aber evtl finde ich mit der Zeit eine bessere Route.
Morgen Abend ist Vereinstraining und für Mittags bin ich mit einem Freund zum gemütlichen Radeln verabredet.