Vor knapp einem Jahr war die Freude groß über ein besonderes Geburtstagsgeschenk, nämlich den Start beim Chiemsee Langstreckenschwimmen. Ich war sehr optimistisch, dass ich für meine Verhältnisse sehr gut vorbereitet an den Start gehen werde.
Bildinhalt: Chiemsee Langstreckenschwimmen Geschenk
Dann kam Corona und hat mich aus der Schwimmform meines Lebens, die ich hauptsächlich Sheilas Swim Speed Workouts zu verdanken hatte, gerissen. Ich will gar keine Ausreden suchen, weil nämlich im Sommer genügend Zeit gewesen wäre, mich halbwegs solide vorzubereiten, aber irgendwie war mir das Theater mit den Einschränkungen in Bädern und gesperrten Seen zu lästig und ich habe den Arsch nicht mehr hochgekriegt für eine sinnvolle Vorbereitung. Wer meine Vorbereitung auf diverse Laufwettkämpfe zwischen 10 km und Marathon verfolgt hat (Motto "wer trainiert, macht es sich zu einfach"), erkennt da vielleicht sogar ein Muster.
Der Wettbewerb findet Stand heute tatsächlich statt, auch wenn es eine
Einteilung in Startgruppen geben wird. Ich dachte ernsthaft darüber nach, gar nicht anzutreten, sondern nur die anderen aus der Sasch-Truppe anzufeuern, weil ich tatsächlich Angst hatte, die Strecke nicht zu packen. Ich habe mich dann mit der Holden beraten und die meinte, ich solle einfach locker zum Spaß mitschwimmen und auf die Zeit pfeifen, zur Not Pausen machen oder mich retten lassen – so wie beim Windsurf-Kurs am Gardasee, wo das auch immer gut geklappt hat.
Das hat mich überzeugt und deswegen habe ich beschlossen, wenn nicht was ganz Katastrophales dazwischen kommt, anzutreten und das Ding so würdevoll wie möglich durchzuschwimmen. Mein minimal-Zeitziel von anderthalb Stunden für die viereinhalb Kilometer habe ich gestrichen und als neues Ziel ausgegeben, in meiner Altersklasse nicht Letzter zu werden. Schließlich ist es immer noch ein Wettkampf und wir wollen nicht jeglichen sportlichen Anspruch aufgeben.
Nachdem ich in letzter Zeit hauptsächlich für die Optik geschwommen bin, um halbwegs ordentliche Aufnahmen (auch kein durchschlagender Erfolg) für das ultimative Armzug-Video zu bekommen, habe ich heute beschlossen, den Ernstfall zu üben und Kombinationen von Krafteinsatz und Atmung durchzuprobieren, die ich voraussichtlich über 4500 m durchhalten kann. Das klappte eigentlich ganz gut, aber ich fürchte dennoch, dass ich nach der Hälfte der Strecke muskulär erschöpft sein werde und mich dann irgendwie ins Ziel retten muss. Starten werde ich voraussichtlich mit Dreieratmung und wenn ich tatsächlich hinten raus noch Energie haben sollte, kann ich immer noch auf Zweier wechseln, damit ich nicht zu ausgeruht ins Ziel komme. j/k
Ich werde in der verbleibenden Woche so oft wie möglich schwimmen und mir meinen Rhythmus für Sonntag nächste Woche aussuchen. Die Vorbereitung für
Germany's Next Schönschwimmer muss erstmal in den Hintergrund treten. Wer weiß, vielleicht ergibt sich aber ab Freitag in einem Bad am Chiemsee noch die Möglichkeit beim Training ein paar Aufnahmen zu machen. Genügend Kameraleute hätte ich ja dann.
Immerhin durfte ich im fast leeren Turmbergbad üben. So geil!
Bildinhalt: Leeres Turmbergbad
PS: Ich freue mich trotz mieser Vorbereitung darauf. Es wird bestimmt lustig, meine Lieblingsschwimmer mal wieder zu sehen.