Grob geschätzt will 80% der Bevölkerung in D möglichst billig und oft Fleisch essen und ist auch zukünftig nicht bereit, dieses Verhalten zu reflektieren. Das Forum hier ist zwar nicht Prenzlauer Berg, aber in durchschnittlichem Einkommen und Bildung sicherlich weit von der Masse entfernt.
Wenn mich der Ekel, die 'Moral' oder körperliches Wohlbefinden zum Umdenken bringen, sind das vorwiegend egoistische Motive. Den Anspruch, die Welt durch mein Essverhalten ein wenig besser zu machen, habe ich sicherlich nicht.
Selbst meine Kollegen, studiert, tw promoviert können nicht auf ihr Fleisch verzichten. Ein Tag ohne Fleisch ist ein schlechter Tag, solche Sprüche kommen dann. Hat also nicht unbedingt was mit Bildung zu tun.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Selbst meine Kollegen, studiert, tw promoviert können nicht auf ihr Fleisch verzichten. Ein Tag ohne Fleisch ist ein schlechter Tag, solche Sprüche kommen dann. Hat also nicht unbedingt was mit Bildung zu tun.
Ich finde nicht, dass man nach intensiver und insbesondere wissenschaftlich fundierter Beschäftigung mit dem Thema zum Ergebnis kommen "muss", das der Konsum von tierischen Produkten in jedem Fall unvertretbar wäre. Im Gegenteil.
Dass die industrielle Fleischproduktion nicht der Weisheit letzter Schluss ist, ist offensichtlich. Dass die industrielle Lebensmittelproduktion im pflanzlichen Bereich keinen Deut besser ist, haben viele noch nicht erkannt, denn es leiden die Tiere nicht direkt, sondern "nur" indirekt, die Böden werden langfristig abgetragen bzw. durch Bewässerung versalzen, der Stickstoffkreislauf ist ohne tierischen Dünger nur durch massiven Einsatz von Kunstdünger aufrechtzuerhalten, welcher nur mit großen Mengen an fossilen Brennstoffen funktioniert (Haber-Bosch) usw. Große Teile der Erdoberfläche sind für den Anbau von Gemüse etc. gar nicht geeignet, sehr wohl aber für Gras und das Weiden von Rindern und anderen Grasfressern.
Für meinen Geschmack zwar etwas zu plakativ ist der folgende Spruch, den ich aber für treffend halte was die Tiefe angeht, mit der man sich mit dem Thema beschäftigt hat: "Wer mit 15 noch kein Vegetarier ist, hat kein Herz. Wer mit 25 noch Vegetarier ist, hat keinen Verstand".
"Ein Tag ohne Fleisch ist ein schlechter Tag" ist als Spruch sicher unterste intellektuelle Schublade.
Viele Vegetarier/Veganer machen auf mich den Eindruck, dass sie beim Nachdenken und Analysieren auf halben Weg stecken geblieben sind, weil ihnen das gerade erreichte Zwischenergebnis "Keine tierischen Produkte" aus welchen Gründen auch immer gut in den Kram passt.
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Was mir die ganze Zeit schon auf der Zunge lag, aber man kommt kaum nach mit dem Mitlesen in diesem überraschend guten Thread nicht nach...
Nicht dass ich mir sicher bin ob das die Lösung wäre, aber ich denke zumindest mal ein anderer Ansatz:
Ich werfe mal die etwas fiktive Idee eines gesetzlichen Mindestfleischpreises in die Runde. Ähnlich dem gerade mehr oder minder umgesetzten gesetzlichen Mindestlohn.
Das heißt Fleisch dürfte ausnahmslos nicht billiger als zu soundsoviel €/kg als Untergrenze verkauft werden. Wenn jemand 'Billigfleisch' zu diesem Preis verkaufen müsste, würde er über kurz oder lang auf seiner Ware sitzen bleiben.
Ich finde nicht, dass man nach intensiver und insbesondere wissenschaftlich fundierter Beschäftigung mit dem Thema zum Ergebnis kommen "muss", das der Konsum von tierischen Produkten in jedem Fall unvertretbar wäre. Im Gegenteil.
Und - wer findet das?
Nimm den Prenzlauer Berg. Extrem hohes Einkommen, alles Akademiker, die meisten ausgesprochen privilegiert und kaum noch ein nicht veganer Supermarkt zu finden. Darum gings, nicht um richtig oder falsch oder gar um kausale Zusammenhänge.
@ Duafüxin: Du solltest über einen Job-Wechsel nachdenken....
Nimm den Prenzlauer Berg. Extrem hohes Einkommen, alles Akademiker, die meisten ausgesprochen privilegiert und kaum noch ein nicht veganer Supermarkt zu finden. Darum gings, nicht um richtig oder falsch oder gar um kausale Zusammenhänge.
@ Duafüxin: Such dir 'nen neuen Job!
Also ich bin ja auch im tief verkopften akademischen Umfeld unterwegs mit div. Uni-Profs, Postdocs, PhDs, und fast-PhDs (wie meiner eigenen Wenigkeit). Da ist absolut null Zusammenhang zwischen formaler Bildung und Gesundheits-/Ernährungs-/Körperbewusstsein gegeben.
Und die, die sich über die Sachen Gedanken machen, kommen zu den verschiedensten Schlüssen von vegan bis paleo über "eh wurscht".
PS: Für mich ist ein Tag ohne tierisches Eiweiß auch ein schlechter Tag, weil mir mein Körper dann leid tut...
Nimm den Prenzlauer Berg. Extrem hohes Einkommen, alles Akademiker, die meisten ausgesprochen privilegiert und kaum noch ein nicht veganer Supermarkt zu finden. Darum gings, nicht um richtig oder falsch oder gar um kausale Zusammenhänge.
ohne das man sich bei diesem (und allen anderen) Thema die kausalen Zusammenhänge anschaut wird man zu keinem langfristig tragfähigen Ergebnis kommen
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Grüße
Tri-K
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Selbst meine Kollegen, studiert, tw promoviert können nicht auf ihr Fleisch verzichten. Ein Tag ohne Fleisch ist ein schlechter Tag, solche Sprüche kommen dann. Hat also nicht unbedingt was mit Bildung zu tun.
Erst dann, wenn man wegen mangelnder Ausbildung (schlechtbezahlter Job...) auf billiges Essen angewiesen ist.
...der Stickstoffkreislauf ist ohne tierischen Dünger nur durch massiven Einsatz von Kunstdünger aufrechtzuerhalten, welcher nur mit großen Mengen an fossilen Brennstoffen funktioniert (Haber-Bosch) usw. Große Teile der Erdoberfläche sind für den Anbau von Gemüse etc. gar nicht geeignet, sehr wohl aber für Gras und das Weiden von Rindern und anderen Grasfressern...
Nur weil ein Teil der Bevölkerung kein/kaum Fleisch isst, fallen ja nicht alle (Nutz)Tiere sofort tot um.
Ganz im Gegenteil, man könnte z.B. wieder so wenig Rinder pro Weidefläche halten, dass sie ohne Zusatzfuttermittel optimal ernährt werden können. Oder so wenig Schweine/Hühner/whoever, dass auch sie ihr Leben auf der Weide statt in der Massentierhaltung verbringen könnten.
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[leaving] extending the comfort zone