3. Auch wenn ich hier jetzt einigen damit auf die Füße trete, dass Gequatsche von "ich kam aus der Gruppe nicht raus" und "was soll man dann schon machen" kann ich nicht mehr hören. Fast alle (!) wollten lutschen und haben es bewusst getan.
Man konnte fair fahren, wenn man wollte. Was hindert mich denn, wenn ich von einer Gruppe nicht wegkomme (auch wenn es 100 Leute sind), kurz die Füße hochzunehmen und dann im regelkonformen Abstand hinter denen zu fahren, das kostet nicht mehr als ein paar Sekunden. Ärgerlich ist nur, dass man nicht so gleichmäßig fahren kann, wie man möchte und sich schon mal blau fährt (habe ich auch gemacht), um von so einer Gruppe wegzukommen.
4. Was tun gegen die Lutscherei? Ich glaube, es liegt weder an zu vollen noch an zu wenig selektiven Strecken (jedenfalls nicht auf Mallorca, da war zwischen den Gruppen jeweils massig Platz). Die Leute wollen bescheißen und machen es, wenn sie nicht dafür bestraft werden, so ist der Mensch nun mal. Das ist wie bei mir im Beruf (Strafverteidiger), da gibt es zig Untersuchungen zu. In der 30er-Zone fahren die meisten auch nur 30, wen sie wissen, dass dort ein Blitzer steht und sie Angst vor einem Bußgeld oder Führerscheinverlust haben. M.E. hilft es deshalb nur, wenn die KaRis angewiesen werden, hart durchzugreifen und sie dies auch tun.
Vielleicht sollten hier alle, die sich aufregen, mal eine mail an ironman schreiben und sich beschweren (mache ich gleich!). Immerhin sind auch wir zahlende Kunden, auf die man Rücksicht nehmen muss und nicht nur die Lutscher.
Gruß
Frank
Sehr gut, du sagst genau das Richtige.
Diese Selbstbeweihräucherung, sich selbst quasi als Opfer darzustellen und selbst Teil der Lutscherei (man kann es natürlich auch Desaster nennen) gewesen zu sein, ist unerträglich. Die Anderen, Strecke, Veranstalter, Kampfrichter sind schuld, alles bla-bla. Fein, dass man sich dann total schlecht fühlt!
Die Kampfrichter waren allerdings wirklich mies, die sind nebenher gefahren und haben nichts gemacht.
In Frankfurt wurde dieses Jahr angeblich relativ fair gefahren (war nicht dort); auf einem flachen 2-Rundenkurs mit mehr Teilnehmern!
Da muss man nicht auf das Forum warten, dass passiert einem im Moment der Disziplinierung vor Ort. Selten wurde ich derartig beschimpft. Ein Grund weshalb ich 2010 meine KR-Lizenz nach 18 Jahren zurückgegeben habe. Ich war einfach müde immerzu die gleichen Gespräche und Diskussionen mit den professionellen Veranstaltern, den Vereinen und den Verbänden führen zu müssen. Während meiner KR-Zeit hatte ich keine Mühe, die Regeln angemessen anzuwenden. Und habe bei der KR-Ausbildung allergrößten Wert darauf gelegt, daß die KR-Azubis ausreichende Mittel/Methoden an die Hand bekamen.
Mir ist es kein Rätsel, weshalb die Qualität das KR-Wesens derartig schlecht ist. Als ich vor Jahren mit ein paar bekannten Personen über die Professionalisierung des KR-Wesens nachgedacht hatte, wurde ich dafür fast "gesteinigt" und auch willentlich missverstanden. Erst wenn es richtige Verträge diesbezüglich gibt, kann ich die Qualität sichern und damit auch der bestehenden Probleme Herr werden.
Danke dafür . Kannst du mal was dazu schreiben, ob nach Deiner Ansicht die KaRis nur keinen Bock haben, die Regeln anzuwenden und Karten zu zeigen oder gibt es tatsächlich auch "Anweisungen" seitens der Veranstalter, dass dem "zahlenden Kunden" möglichst wenig bis gar keine Karten gezeigt werden sollen. Denn Beschimpfungen bzw. zumindest nervende Gespräche müssen die Kampfrichter (neuerdings ) auch mit mir führen. Kleines Bsp. aus Mallorca. Neben mir fährt ein KaRi, vor mir wird ein "Athlet" (ich setz den mal bewusst in Anführungszeichen ) mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss von einem richtigen Athleten überholt. Der Überholte geht sofort aus dem Sattel, beschleunigt und heftet sich mit 10cm Abstand an das Hinterrad. Deutlicher und vorsätzlicher kann man nicht lutschen. Der KaRi neben mir sieht es und macht keinerlei Anstalten, etwas zu unternehmen. Erst als ich den KaRi massiv darauf anspreche, fährt er nach vorne, zeigt aber auch da keine Karte, sondern pfeift nur einmal kurz und fährt dann mit dem Motorrad schnell und weit nach vorne weg, ohne zu kontrollieren, ob der Lutscher sich nun an die "Ermahnung" hält (was er natürlich nicht tat).
Ich meine, hier irgendwo schon mal gelesen zu haben, dass es Anweisungen seitens der Veranstalter geben soll, mit Karten sparsam umzugehen, jedenfalls drängt sich mir angesichts solcher Beispiele der Eindruck auf, dass dem so ist. Kannst Du so etwas bestätigen?
Zitat:
Zitat von alessandro
Habe ich gemacht und auch schon geschrieben, und dann? Ich war offensichtlich schneller als die Gruppe (darum kam ich auch am Berg davon und wurde danach auf 50km bis T2 nicht mehr eingeholt), deshalb wollte ich immer wieder vorbei. Manchmal bin ich dabei "steckengeblieben", manchmal bis vorne durch, aber nicht rausgekommen. Beim immer wieder zurückfallen lassen hatte ich trotzdem viel Windschatten, weil die Überholenden ja direkt vor mir einscheren. Mein Vergehen lag dann darin, dass ich nicht sofort aufgehört habe zu treten, ja den Vorwurf muss ich mir machen lassen und ich fühle mich auch selbst nicht wohl damit. Gleichwohl habe ich noch nie Windschatten gesucht und bin nicht umsonst noch nie auch nur in die Nähe einer Karte gekommen.
Tut mir leid Alessandro, aber das ist dann eben so, dass man dann evtl. auch mal aufhören muss zu treten, wenn man von mehreren überholt wird. Habe ich auch gemacht. Und ich hab auch Zeit liegen gelassen, weil ich manchmal hinter einer für mich zu langsamen Gruppe bleiben musste, weil (noch) kein Platz zum Überholen war. Und ich bin meinen Marathon (leider) auch ca. 30 min. langsamer gelaufen als geplant, weil ich mich ein paar Mal blau gefahren habe, um eine Gruppe zu überholen bzw. von einer Gruppe wegzukommen. Auch das ist leider so, alles sehr ärgerlich, aber es geht!
Aber es ehrt Dich, dass Du einer der wenigen bist, die hier wenigstens einräumen, Teil des Desasters gewesen zu sein
Danke dafür . Kannst du mal was dazu schreiben, ob nach Deiner Ansicht die KaRis nur keinen Bock haben, die Regeln anzuwenden und Karten zu zeigen oder gibt es tatsächlich auch "Anweisungen" seitens der Veranstalter, dass dem "zahlenden Kunden" möglichst wenig bis gar keine Karten gezeigt werden sollen. Denn Beschimpfungen bzw. zumindest nervende Gespräche müssen die Kampfrichter (neuerdings ) auch mit mir führen. Kleines Bsp. aus Mallorca. Neben mir fährt ein KaRi, vor mir wird ein "Athlet" (ich setz den mal bewusst in Anführungszeichen ) mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss von einem richtigen Athleten überholt. Der Überholte geht sofort aus dem Sattel, beschleunigt und heftet sich mit 10cm Abstand an das Hinterrad. Deutlicher und vorsätzlicher kann man nicht lutschen. Der KaRi neben mir sieht es und macht keinerlei Anstalten, etwas zu unternehmen. Erst als ich den KaRi massiv darauf anspreche, fährt er nach vorne, zeigt aber auch da keine Karte, sondern pfeift nur einmal kurz und fährt dann mit dem Motorrad schnell und weit nach vorne weg, ohne zu kontrollieren, ob der Lutscher sich nun an die "Ermahnung" hält (was er natürlich nicht tat).
Ich meine, hier irgendwo schon mal gelesen zu haben, dass es Anweisungen seitens der Veranstalter geben soll, mit Karten sparsam umzugehen, jedenfalls drängt sich mir angesichts solcher Beispiele der Eindruck auf, dass dem so ist. Kannst Du so etwas bestätigen?
Ja.
Genau mit dem Argument "das sind zuallererst zahlende Kunden, die bei uns ein sportliches Event gebucht haben" wurde mir das als Einsatzleiterin vom IMG 2006/2007 ganz klar mitgeteilt, daß es maximal Zeitstrafen geben dürfe. Wobei wir 2006 zusätzlich noch mit der Stop&Go-Regelung gearbeitet haben, die allerdings die Kampfrichter zeitlich zu lange gebunden hat.
Wir hatten gute Konzepte erarbeitet, die allen Beteiligten einen fairen Wettkampf ermöglicht hätten. Dafür gabs keine oder nur wenig Interesse.
Das ist die eine Sache. Die andere bezieht sich auf die Kampfrichterausbildung und -auswahl. Ich habe das KR-Wesen beim HTV komplett neu aufgebaut. Viel Zeit und Arbeit investiert, auch weil es mir Spaß gemacht hat. Vor allem, weil ich einen Sinn darin gesehen habe, Sportlern kompetente KR zur Seite zu stellen. Damit die 80% Trias beruhigt ihre Wettkämpfe austragen können, weil die KR sich mit den 20%, die die Regeln umgehen, beschäftigen.
Einen Einsatzleiter habe ich immer als Führungskraft angesehen, der sein Team leitet und die gesteckten Ziele erreicht. Nach diesem Motto, habe ich die Kampfrichter für die Einsatzleiterausbildung angesprochen und ausgebildet. Grundsätzlich ist die Kampfrichterausbildung und vor allem auch die Voraussetzungen für die KR-Tätigkeit undefiniert und hält sich möglichst vage. Jeder Landesverband agiert nach eigenem Gusto, es gibt keine einheitliche Regelinterpretation.
Und sicher gibt es etliche Kampfrichter, die mit der Aufgabe überfordert sind. Die schlicht Angst haben oder keine Lust sich andauernd beschimpfen oder aggressiv angehen zu lassen. Die nur Kampfrichter geworden sind, weil der Verein sie dazu gedrängt hat und sie darin ein notwendiges Übel sehen. Und die sich alleine gelassen fühlen (gerade von Verbandsseite), frustriert sind. Eine lange Geschichte, die den Rahmen hier deutlich sprengt.
Es sind jedoch nicht nur die schlecht ausgebildeten und organisierten Kampfrichter, sondern auch die überladenen Sportordnungen und das Desinteresse aller Beteiligten, sich mit diesen Regeln auseinanderzusetzen. Im HTV habe ich alle KR dazu angehalten, vor Saisonbeginn, zumindest die Ligateilnehmer über das Regelwerk und dessen Anwendung zu informieren. Dazu konnte jeder eine Präsentation bei mir anfordern.
Er ist in die Position (weit hinter uns war Platz) gekommen, weil er 15min langsamer geschwommen ist - das soll seine löbliche und ehrliche Leistung nicht schmälern, aber ich bleibe dabei: Aus der Gruppe konnte man erst am Berg entkommen.
Sorry, aber da wir doch etwas auseinander waren finde ich Aussagen dazu deinerseits unqualifiziert. Es gab keine 100er Gruppe nach dem Abzweig von Arta, nur noch kleiner die man überfahren konnte.
Sorry, aber da wir doch etwas auseinander waren finde ich Aussagen dazu deinerseits unqualifiziert. Es gab keine 100er Gruppe nach dem Abzweig von Arta, nur noch kleiner die man überfahren konnte.
Thomas Du Rakete, mich musste ja auch ueberrolt haben.
Was biste geschwommen und gebiked?
Happy sonst mit dem Resultat?
Genau mit dem Argument "das sind zuallererst zahlende Kunden, die bei uns ein sportliches Event gebucht haben" wurde mir das als Einsatzleiterin vom IMG 2006/2007 ganz klar mitgeteilt, daß es maximal Zeitstrafen geben dürfe.
Und je mehr der Triathlon zum Event wird, je teurer, bunter und größer, desto geringer ist in meinen Augen die Wahrscheinlichkeit, dass sich bezüglich der Windschattenfahrerei noch etwas tut.