Hey liebe Leute da habt ihr mir ja jeder auf seine Weise ne Breitseite verpasst.
Ich meine das jetzt im positiven Sinne, denn ihr habt dadurch meine paar graue Zellen in Arbeit gebracht und diese dumpfe Leere etwas vertrieben.
In der letzten Nacht hab ich viel darüber nach gedacht und möchte nun auch ein bisschen dazu schreiben...
Zitat:
Zitat von Statler
Regelmässiges Training mit anderen Sportlern wäre sicher gut für Dich.
Du bist hier nicht alleine.
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Vielen Dank Michelle für deine netten Zeilen.
Leider haperts bei mir immer mit der Umsetzung da ich einen völlig anderen Tagesablauf habe und je länger der Tag dauert desto schwerer ist es mich noch aufzuraffen.
Schlecht um MItstreiter zu finden.
Hab es ja schon in verschiedenen Vereinen probiert, bin aber immer kläglich gescheitert.
Entweder waren die Schwimmzeiten zu spät abends oder ich konnte beim Lauf/Radtraining nicht mithalten...
Zitat:
Zitat von gurke
"[i]
Hallo Lutz, genau darum gehts.
Stell dich den Realitäten.
Du sagst ja selber du brauchst Struktur und Leute die dich mitziehen. Da erscheint mir ein einsamer Campingplatz nicht gerade ideal, oder täuscht das?
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Doch wo liegen überhaupt meine "Realitäten"?
Das ist eben das Problem, ich kann das alles nicht einschätzen und weiß nicht wo ich überhaupt stehe, nicht nur im Sport sondern auch im Leben.
Der Campingplatz ist meine Oase sozusagen.
Hier bin ich viel aktiver als daheim in der Wohnung.
und auch nicht ganz so alleine wie dort, ich MUSS hier einfach mehr machen und kann mich nicht in der düsteren "Burg " vergraben.
Hab ja hier meinen ebenfalls psychisch kranken Nachbarn mit dem ich viel spreche wenn er hier ist.
Leider wiegt er circa 190 kg und hat mit Sport nichts am Hut.
Was mir fehlt ist eben der sportliche Tritt an trüben Tagen hier..
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Und du?
Sicher hast du Tiefpunkte, aber wäre es realistisch, dasses die nicht gäb?
Was wäre denn die Alternative?
Pillen einwerfen bis zum Ende aller Tage?
Ich glaube, dass dein Training dir TROTZ (nicht wegen!) deiner Krankheit unendlich viele gute Stunden beschert hat, die du ohne Laufen, Radfahren und vielleicht auch ein bisschen Schwimmen nie gehabt hättest.
Blätter doch mal wieder in deinem Blog zurück, wie oft du dich trotz Dämonen und Rückschlägen durchgebissen hast, es geschafft hast, Laufen zu gehen oder wenigstens auf der Rolle zu radeln.
Druck dir deinen Beitrag aus, in dem du meintest, das Trainingslager auf Malle solle die Krankenkasse bezahlen, weils dir mehr gebracht hätte als alle Behandlungen und Medikamente zusammen.
Also nee: auch wenns dir manchmal schwerfällt, zieh das Ding weiter durch.
In Bezug auf deine Fluchtburg Campingplatz gebe ich Gurke recht: das ist sicher nicht der optimale Ort für jemanden mit Depressionen.
Sicherlich ein kleines Idyll, aber ich fände es super, wenn du dich weniger zurückziehen würdest.
Du musst ja nicht gleich mit 5000Leuten zum WM-gucken, aber wenigstens mit jemand vertrautem mal raus und auf die Strasse und darauf aufbauend zunehmend unter die Leute.
Ich bin hier draussen auch ganz froh, meine Ruhe zu haben, freue mich aber auch, wenn jemand spontan vorbeischneit und mich irgendwohin schleppt oder zum Mitradeln animiert.
Wichtig finde ich, dass du kleine Schritte machst.
Die führen auch zum Ziel, selbst wenn man zwischendurch innehalten und sich auf den Weg besinnen muss.
Aber du musst aufbrechen, denn auch der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt;- auch nach dem Rasten.
Du darfst nur nicht verzagen und so weit, wie du nun schon gekommen bist, nicht umkehren!
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Damit hast du mich mitten ins Herz getroffen.
Fast alles was du schreibst ist richtig, doch die Umsetzung ist eben das Problem...
Mir fehlt seit Malle wirklich der persönliche Kontakt zu Gleichgesinnten und seien es Gespräche am Telefon.
Gemeinsames Lachen, sporteln oder einfach nur schweigend beieinander sitzen.
Nur leider hab ich weder auf dem Camping noch zuhause die Möglichkeiten, ich wohne eben am Arsch der Welt und kenne ja nun wirklich wenig Leute..
Zitat:
Zitat von PippiLangstrumpf
Der Sport hat Dir so viele tolle Erlebnisse beschert. Gib ihn nicht auf. Das nächste schöne Erlebnis wartet nur darauf, von Dir eingesammelt zu werden
Und Dein Blog gehört hierher, weil Du hierher gehörst! 
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Das hast du ehr schön geschrieben und mich richtig damit gerührt, Danke Frau Langstrumpf!
Zitat:
Zitat von Skunkworks
Du kennst die Dämonen schon so lange? Wie viele sind es eigentlich genau? Wie heißen sie? Wer macht genau was mit dir?
Es wird Zeit das du den Spieß mal umdrehst und die Dämonen beobachtest. Damit rechnen sie nicht, genauso wollen sie ungerne beim Namen genannt oder sogar angesprochen werden. Fang damit an.
Ach Lutz, jetzt hätt ich fast noch vergessen was zu fragen: Wo ist das Pack wenn du trainierst?
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Von dieser Seite hab ich das noch nie betrachtet und finde deinen Ansatz klasse!
Wie viele es sind und wie sie aussehen... Gute Frage da sie sich immer in den dunklen Ecken meines Hirns rumdrücken und ich meistens nur ihr höhnisches Gelächter oder ihre Stimmen höre..
Wenn sie mir sagen das alles sinnlos und unnütz ist, das ich nur menschlicher Müll und Abfall bin, das es besser ist einfach liegen zu bleiben und mich meinem Schicksal zu ergeben.
Sie zeigen mir mir lächerlich, fett und widerlich ich bin an jedem verdammten Tag.
Nur wenn ich es schaffe zu trainieren dann machen sie sich vom Acker.
Sie mögen nämlich Bewegung, schwitzen und Freude nicht...
Außer vor Wettkämpfen und beim Freiwasser Schwimmen kleben sie an mir wie Kletten...