Kannst du dir, Arne, in irgendeiner Weise physikalisch erklären, warum eine Scheibe einem Hochprofillaufrad bei flachen Anströmwinkeln unterlegen sein soll?
Wo kommt es bei einer Scheibe zu einem Strömungabiss oder zu Verwirbelungen, die beim getesteten Hochprofilrad nicht vorhanden sind?
Ich kann mir verschiedene Vorgänge vorstellen, aber letztlich ist die Sache für mein laienhaftes Verständnis zu komplex. Das Phänomen ist jedoch altbekannt, dass bei gerader Anströmung kein aerodynamischer Unterschied besteht zwischen Laufrädern verschiedener Felgenhöhe.
Berücksichtigt man seitliche Strömungen, verhält sich der Luftwiderstand wie der rechte Graph in folgendem Bild:
Eine Vergrößerung der Felgenhöhe hat zunächst einen großen Effekt auf den Luftwiderstand. Mit zunehmender Felgenhöhe wird die dadurch erziele Verbesserung aber immer geringer. Darum baut derzeit kaum ein Hersteller Felgen, die tiefer als 90mm sind. Die Vorteile wären minimal, sodass ab einer bestimmten Felgentiefe vermehrt die Nachteile zum Tragen kommen. Möglicherweise hat ein Scheibenrad auch unter diesen Nachteilen zu leiden, z.B. Luftreibung an den großen Seitenflächen, oder die im Vergleich zu modernen Felgen geringe Baubreite, die weniger gut die vom Reifen verwirbelte Luft wieder auffängt.
Hier ein Bild aus meinem gestrigen Vortrag (Quelle: Bontrager). Im oberen Bild sieht man schön, wie sich der Luftstrom bereits am Reifen (!) von der Felge verabschiedet. Im unteren Bild wird der Luftstrom durch die dickere Felge wieder eingefangen. Bei 12,5° seitlicher Anströmung hat man hier schon 9 Watt Unterschied gemessen.
Wenn man will, kann man in diesem Mechanismus einen möglichen Minuspunkt für ein Scheibenrad sehen. Ich weiß es jedoch nicht.
Bei 12,5° seitlicher Anströmung hat man hier schon 9 Watt Unterschied gemessen.
Weißt du bei wie viel km/h diese 9 Watt gemessen wurden?
Verhält sich die Situation bei einem 3-/4-Spoke genauso? Weil ich ja dann immer wieder ein "Scheibenprofil" habe, wo ich eine durchgehende Fläche habe und dann wieder eine Hochprofilfelge ohne Speichen. Macht aber diesbezüglich wohl keinen Unterschied schätze ich.
Ich selbst fahre noch die Xentis Mark 1 TT hinten + vorne. Die Felgen sind (leider) nur ca 23mm breit. Jetzt bin ich am überlegen was ich da für Reifen drauf ziehe.
Mensch Arne, hättest du den Beitrag nicht lassen können? Jetzt hab ich wieder eine Baustelle mehr
Allein ein Drittel der Fahrzeit entfällt auf Strömungswinkel zwischen 0-3°, bei denen die Scheibe im Nachteil ist. Es muss also ein weiteres Drittel her, bei dem sie im Vorteil ist, um den Rückstand auszugleichen. Danach herrscht Gleichstand. Da größere Anströmwinkel selten sind, ist es für die Scheibe schwer, einen Vorsprung herauszufahren.
beißt sich aber ein bisschen mit dieser hier
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Weil eine Scheibe meistens schneller ist, ...
Das widerum
Zitat:
Du bist doch schon oft an Triathlon-Rennstrecken gestanden. Was siehst Du da? Scheibenrad hinten und 90mm-Felge vorne, oben drauf ein Fahrer mit flatterndem Trikot, drei Flaschen am Rad und einer Banane auf dem Oberrohr, und einer Sitzposition wie ein Affe auf einem Schleifstein.
sehe ich natürlich so wie Du.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Im oberen Bild sieht man schön, wie sich der Luftstrom bereits am Reifen (!) von der Felge verabschiedet. Im unteren Bild wird der Luftstrom durch die dickere Felge wieder eingefangen.
Wenn ich jetzt die Felge durch einen Balken (= Scheibe) ersetze - wer sagt mir, dass sich der Luftstrom dann auch verabschiedet? Vielleicht tut er das ja genau deswegen dann nicht.
Ehrlich gesagt ist mir das alles wieder viel zu unklar und wenig aussagekräftig, als dass ich damit gegen eine Scheibe argumentieren würde.
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"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Wenn ich jetzt die Felge durch einen Balken (= Scheibe) ersetze - wer sagt mir, dass sich der Luftstrom dann auch verabschiedet? Vielleicht tut er das ja genau deswegen dann nicht.
Ehrlich gesagt ist mir das alles wieder viel zu unklar und wenig aussagekräftig, als dass ich damit gegen eine Scheibe argumentieren würde.
Das hat man bei Zipp, HED und später auch bei anderen Laufradherstellern erkannt, was zu den breiteren Felgenformen geführt hat. Auch Scheiben werden heute breiter gebaut als früher. Besonders schmale Scheibenräder mit parallelen Flanken sind dabei, auszusterben.
Scheibenrad im Windkanal, Reifentest auf Stahltrommeln, Carbonclincher auf Bremsständen.....ist doch alles nicht wirklich aussagekräftig. Inzwischen werte ich eigentlich nur noch Praxisaussagen oder am besten Selbsttest und fahre damit wirklich gut.
Im Fall Scheibenrad kann ich nur zustimmen das es im Schnitt bei jeglicher Ausfahrt immer schneller war, wie ohne.
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