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Zitat von bentus
@Schwarzfahrer, würdest du die von Boris Palmer angesprochene Patientenverfügung unterschreiben?
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Glaubst Du, irgendjemand würde das tun? Vielleicht privat Versicherte, um Beiträge zu sparen. Ich sehe für diese Idee keinen überzeugenden Grund, daß es irgend jemand tun sollte (bei mir passt es pserönlich eh nicht mehr, da ich kürzlich geimpft wurde).
Die Idee entspricht der Aufhebung des Solidarprinzips der Krankenversicherung, bzw. der Einführung des Schuldprinzips, weil ja jeder selbstverschuldete Patient Plätze belegt, die anderen, nicht-selbstverschuldeten zu Gute kommen könnten. Nach einem Massen-Verkehrsunfall müßte man die entsprechenden verursachenden Fahrer dann logischerweise auch vor dem Krankenhaus liegen lassen, und zuerst die "passiven" Verletzten behandeln? Oder wäre das allein auf Corona-Schuldige anzuwenden? Oder nur bei bestimmten Belegungsquoten? Mit der Idee hat mich Herr Palmer schwer enttäuscht, bisher habe ich ihn als relativ besonnenen Menschen eingeschätzt.
In meiner Patientenverfügung steht höchstens, daß jegliche Krankenhauseinweisung maximal möglichst hinausgezögert werden muß, und Beatmung nur als allerletzte Notlösung in Frage kommt, wenn ich nicht mehr ansprechbar bin. Und bevor ich an Apparaten einsam im Krankenhaus im sterben liege, will ich nach Hause, auch wenn es dann schneller zu Ende gehen sollte - aber dafür in Würde und menschlich. Ich will das System so wenig wie möglich belasten.
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Zitat von bentus
Du tust ja Corona als allgemeines Lebensrisiko ab und siehst keine Gefahr für dich
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Ein allgemeines Lebensrisiko ist nicht "keine Gefahr", sondern eine, die einem sehr wohl bewußt ist, aber gering genug erscheint, um es zu akzeptieren bzw. damit zu leben, ohne ständig das Leben danach auszurichten. Z.B. überfahren werden beim täglichen Arbeitsweg mit dem Fahrrad oder eine Sepsis nach einer Wundentzündung, oder mir eine aufflammende Borreliose durch einen neuen Zeckenstich einzufangen. Solche Risiken sind für mich in der Größenordnung von deutlich kleiner als 1:1000; dagegen war z.B. das Sterberisiko von angeblich ca. 1:50...1:100 bei meiner Herz-OP eine ganz andere Hausnummer, über die ich mir deutlich genauer Gedanken gemacht habe.