Ein ganz wichtiges Argument für den Startpass fehlt aber noch: der Erwerb eines Startpasses ist satzungsgemäß an eine Vereinsmitgliedschaft gebunden!
Machen wir uns doch nichts vor: sehr viele Triathleten sind narzistische, egozentrische Einzelkämpfer, die eher wenig sozial veranlagt sind und auf Vereine mehr oder weniger pfeifen. Das bringt der grundsätzliche Charakter der Sportart Triathlon so mit sich (Kampf gegen die Uhr, den Wind, die Wellen, den inneren Schweinehund, traditionell auch bei Wettkämpfen keine Hilde von außen erlaubt, selbst Radpannen müssen selbst behoben werden usw.). Triathlon ist historisch und von seinen "Genen" her nicht
unbedingt ein sozialer Sport.
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So gern ich das grundsätzlich unterschreibe, so denke ich aber doch, dass diese Gründe nicht ausschlaggebend für den Beitritt in einen Verein sind.
Noch immer haben nicht alle Sport-Vereine eine Triathlon-Abteilung. Wie sieht also die spezifische Unterstützung dort für einen Triathleten aus? Oder finanziert der einsame Triathlet in einem solchen Verein nur die Fussballer?
Dazu kommt: Ich (persönlich) kann mich nicht so wirklich an feste Trainingszeiten binden. Und dann eben die spezifischen Aspekte des Dreikampfs, mit den drei Disziplinen. D.h. für einen vernünftigen Trainingsansatz (wenn schon ambitioniert), braucht es auch individuelle Konzepte, die wiederum die Idee von „Gruppentraining“ sprengen. Grundsätzlich ginge das natürlich (Es gibt ja Tri-Vereine und Abteilungen), aber die Vorteile sind eben nicht so vordergründig, wie z.B. bei einem Mannschaftssport. Für mich ganz persönlich bietet ein Verein keinen echten Vorteil oder Mehrwert (ohne dass ich dabei das Modell Verein grundsätzlich ablehnen würde).
BTW: Die Diskussion um Vereine, Kosten, Startpass etc gab es schon mal vor ca. 10 Jahren im orangenen Paralleluniversum. Damals wurde daraus die Idee eines „virtuellen Triathlon-Vereins“ geboren, der eben die Vorteile des Vereins (Versicherung, Startpass etc) mit schlanken Strukturen vereint (bei geringen Beitrittskosten).
Grundsätzlich ist es (trotz der Manipulation der Ergebnisliste auf Trackmyrace.com durch den Organisator kein großes Problem (durch Abgleich mit früheren Ergebnislisten, Ergebnislisten benachbarter Veranstaltungen in Bad Tölz und Schliersee usw. sowie Berücksichtigung der Altersklasse, die allermeisten Startpassinhaber weitgehend zweifelsfrei zu identifizieren. .
Verwertbar sind solche Informationen bei einer Sperre mit ziemlicher Sicherheit nicht. Also kann man sich den Aufwand sparen.
Verwertbar sind solche Informationen bei einer Sperre mit ziemlicher Sicherheit nicht. Also kann man sich den Aufwand sparen.
Im Rahmen eines Disziplinarverfahrens wird der Athlet angehört und kann sich detailliert zur Sache äußern.
Es ist denkbar, dass ein Athlet im Rahmen einer Anhörung lügt, aber die Mitglieder einer Disziplinarkommission sind auch nicht verpflichtet, alles zu glauben.
Vielen Dank für deinen Beitrag, AprilC.
Ich bin selbst aktiver Sportler und kann das Dilemma, in dem du dich befindest, verstehen. Und natürlich bist du auch kein Einzelfall.
Es ist sicher ein Problem, dass nicht jeder Startpassinhaber von dem Charakter der Veranstaltung mit fehlender sportlicher Genehmigung und drohenden Sperren von Passinhabern gewusst hat.
Unwissenheit schützt zwar nicht vor Strafe, aber es spielt ganz klar eine Rolle bei der Bemessung des Strafmaßes. Ich bin selbst kein Mitglied der Disziplinarkommission, habe also auch direkt nicht über Strafen zu entscheiden, aber trotzdem zerbreche ich mir zusammen mit anderen gerade den Kopf, wie man mit der Situation umgehen sollte. Grundsätzlich ist es (trotz der Manipulation der Ergebnisliste auf Trackmyrace.com durch den Organisator kein großes Problem (durch Abgleich mit früheren Ergebnislisten, Ergebnislisten benachbarter Veranstaltungen in Bad Tölz und Schliersee usw. sowie Berücksichtigung der Altersklasse, die allermeisten Startpassinhaber weitgehend zweifelsfrei zu identifizieren.
Wie bereits mehrfach geschrieben. das Ziel des BTV ist nicht, möglichst viele Athleten zu sperren, sondern möglichst schnell den Organisator des Tegernseetriathlons davon zu überzeugen, seine Sonderrolle zu verlassen und seine Veranstaltung zukünftig genehmigen zu lassen und die damit verbundenen Abgaben zu entrichten.
Vielen Dank für die Antwort. Ich bin wie gesagt auf der Seite des Verbandes, und habe mich auch bewusst für einen Startpass entschieden, da ich Verbandsarbeit gut finde und unterstützen will. Ich habe relativ wenig Einsicht in die DTU aber ich war vor längerer Zeit beim Skiverband aktiv und verstehe daher die Prinzipien und Dilemmata.
Aus meiner Athletensicht bin ich aktuell nicht gut auf den TT Veranstalter zu sprechen, u.a. auch weil Athleten nicht informiert wurden. Würde ich jetzt (für Roth) gesperrt wäre mein Groll auf den Verband aber ungleich größer. Klar, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, aber wie gesaagt kam die Info äusserst kurzfirstig, und auf der BTV Oberbayernseite war der TT immer noch ausgeschrieben (hab meine Mails gecheckt und tatsächlich im April diesen Screenshot an meinen Kollgen geschickt und den TT als Vorbereitung für Roth vorgeschlagen).
Hätte man die Info über die Nichtgenehmigung (evtl als noch nicht endgültig) schon viel früher (z.B. Februar) veröffentlicht, hätte es jeder mitbekommen... wäre dann ja auch ein gutes Druckmittel auf den Veranstalter gewesen, weil sicher einige nicht dabei gewesen wären (inkl. mir). Dass das ganze so kurzfrisitg erst kommuniziert wurde kann ich zwar verstehen, weil ja auf eine Einigung "gehofft" wurde, ist aber für uns Athleten unschön.
Ich glaube, dass die "Androhung" im Vorfeld, ja trotz ihrer kurzfristigkeit Wirkung gezeigt hat und laut dem o.g. Pressebericht der "Local Hero" nicht gestartet ist.
Wenn das Ziel ist den TT Veranstalter zu überzeugen, dann ist aus meiner Sicht der richtige Weg fürs nächste Jahr schon frühzeitig und möglichst umfassend (evtl auch per mail an alle SP Inhaber) alle darüber zu informieren. Spätestens dann nochmal bei Veröffentlichung der Ausschreibung. Dann weiß jeder Bescheid, und wer dann trotzdem startet, kann dann auch gerne gesperrt werden. Auch darauf kann man im Vorhinein hinweisen, dass man es absolut ernst meint. Aber jetzt "unschuldige" zu bestrafen, wäre für den Verband wohl eher kontraproduktiv.
Noch eine kleine Zusatzfrage an HaFu in eigener Sache, wenns erlaubt ist (um evtl. wieder ruhig schlafen zu können). Wie gesagt will ich am 20.7. in Roth starten. Der Prozeß einer Sperre nimmt ja auch eine gewisse Zeit in Anspruch, wie ist Deine persönliche Einschätzung. Wenn sich BTV und Diszi Kommission dazu entschieden mich wirklich zu sperren, "schafft" man das bis zum 20.7.? Oder kann ich zumindest erwarten dass es etwas länger dauert und ich zumindest in Roth starten kann?
Im Rahmen eines Disziplinarverfahrens wird der Athlet angehört und kann sich detailliert zur Sache äußern.
Es ist denkbar, dass ein Athlet im Rahmen einer Anhörung lügt, aber die Mitglieder einer Disziplinarkommission sind auch nicht verpflichtet, alles zu glauben.
Ich hoffe doch das auch in einem Disziplinarverfahren, nach rechtsstaatlichen Prinzipien die Schuld und nicht umgedreht die Unschuld bewiesen werden muss....
Ich hoffe doch das auch in einem Disziplinarverfahren, nach rechtsstaatlichen Prinzipien die Schuld und nicht umgedreht die Unschuld bewiesen werden muss....
Disziplinarverfahren? Das ist doch alles Käse. Keiner wird für Roth gesperrt werden.
Im dümmsten Fall muss man vermutlich eine Tageslizenz in Roth lösen (man hat ja keinen gültigen Startpass mehr).
Kann man einen Startpass eigentlich auch im Laufe der Saison zurückgeben? Dann wäre man ja auch im Falle einer angedrohten Sperre raus, oder?
Wegen der Auswirkung von Sperren einfach mal SpO E6 folgende lesen... Ab Beginn des Verfahrens darf man nicht mehr starten.
Zusätzlich wäre Abschnitt D2 hilfreich. Man kann auch aus anderen Gründen gesperrt werden (E.6.2).
Das betrifft natürlich auch vordringlich die Startpassinhaber und Tageslizenzler.
Das heißt aber auch, dass ein Veranstalter ohne sportrechtliche Genehmigung sich diesem ganz entzieht, bzw. die Sportler, die dort starten sich diesem entziehen.
Dann könnte man am Tegernsee schön unsportlich sein, so dass man unter normalen Umständen gesperrt würde, aber anschließend weiter im DTU-Zirkus und auf anderen "freien" Veranstaltungen mitmischen (und umgekehrt)
Ich finde nicht, dass das im Sinne der Sportler ist.
(Ich würde jetzt aber auch nicht empfehlen, unter diesen Umständen, alle Lizenzstarter herauszufinden und zu sperren.)