Mal allgemein zum Trösten: Wenn ich jemand sage: "Es ist doch nicht so schlimm, alles wird wieder gut." Dann ist das natürlich wissenschaftlicher Unsinn bzw. ich kann das nicht beweise, dass es nicht doch noch schlimmer kommt. trotzdem kann man das natürlich sagen.
Ansonsten statt Religion hat ein Atheist z.b. den Humanismus. Damit kann man auch gesellschaftliches Zusammenleben regeln, was mit Naturwissenschaften ja wenig zu tun hat, ohne Religion.
Wissenschaftlicch kann man auch nicht belegen, dass es gut ist human zu sein, die Natur ist auch nicht human. Trotzdem ist der Atheist nicht inhuman, sondern zumindest ich das Gegenteil.
Ich kann mir auch ohne Religion Normen geben die zu einem humanen Zusammenleben führen.
Alles OK. Und was machst Du jetzt in dieser alltagspraktischen Situation?
Ich erwarte die Antwort nicht aus Deiner Feder. Du sagtest ja (für mich etwas verwirrend ), Du seist kein Freund der Religionen und glaubtest nicht an Götter. Falls Du jedoch ein Kriterium hast, mit dem sich entscheiden lässt, welche Religion wahr ist und welche falsch, wäre es sehr schade, es nicht zu erfahren. Ich werde es auch nicht angreifen, weder mit einem Hinweis auf die Evolution oder so verrücktem Zeug wie Atome. Ich werde einfach die Klappe halten, versprochen!
Ich glaube nicht an Götter i.S.v. dass da jemand im Himmel sitzt und runter guckt auf uns. Ich glaube nicht an Religionen, die als Institution dienen, um weltliche Dinge durchzusetzen oder Menschen zu unterdrücken. Ich kann auch nicht sagen, welche Religion wahr oder wahrer (hoffentlich liest das kein Deutschlehrer ) ist.
Ich sehe Gott als Anstoßer des ganzen Dilemma Als Urkraft oder Ursprung, sowas wie die Ewigkeit. Ich lese auch fasziniert Magazine über Urknall, Parallelwelten und habe eine gute naturwissenchaftliche Grundausbildung. Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Ganz im Gegenteil! Wer nicht glaubt, glaubt auch nur und so lange glaube ich halt. Mit Glauben lebt es sich auch einfacher
Und warum sind wir Menschen es dann? Dient es nur einer erfolgreicheren Fortpflanzung?
Diese Antwort ist einfach für mich. Die Menschen sind es dann, wenn sie es sich materiell, gefühlt leisten können. Menschen sind in der Regel dann human wenn sie keinen eigenen Wohlstandsverlust erdulden müssen oder diesen als unwichtig einstufen. Ohne alte Sachen aufreissen zu wollen -> vgl. Flüchtlingsdiskussion
Ich kann nicht für Megalodon sprechen, aber meine Frage wäre auch, wie einem 4- oder 5-jährigen Kind das erklärt werden kann? Ohne Bilder, Metaphern oder ähnliches zu benutzen, die naturwissenschaftlich nicht belegbar oder unplausibel sind, aber eine tröstliche Vorstellung vermitteln können.
Wir durften unserem Sohn den Tod der geliebten Großeltern im Abstand von wenigen Jahren erklären. Er wußte von der Krankheit (Opa hatte Lungenkrebs, Oma war jahrelang im Pflegeheim nach Schlaganfall), wir haben ihn auch darauf vorbereitet, daß jeder irgendwann sterben wird. Geburt und Tod gehören zum Leben, wie Sonne, Nacht, Wind und Wetter; es mag einen unvorbereitet treffen, aber das tiefe Wissen darum erleichtert den Umgang, zumindest wenn es nicht ganz unerwartet kommt. Wir sprechen auch immer wieder davon, daß der andere Großvater irgendwann nicht mehr da ist - auch wenn wir hoffen, daß es noch sehr lange dauert.
Er sah es von sich aus auch so, daß es in gewissen Sinne eine Erlösung von den Leiden war. Die Trauer war leichter zu bewältigen durch gemeinsame Erinnerung an viel Schönes, gemeinsam erlebtes, was dem Kind wichtig war, oder auch an alles, was die Großeltern in ihrem Leben getan haben, um sich bewußt zu machen, daß sie ein schönes, erfülltes Leben hatten.
Ich glaube es war auch wichtig, die Grabbepflanzung gemeinsam zu gestalten, um langsam den Abschied zu vollziehen, und dabei nochmal etwas für die Großeltern tun zu können. Daß man bei der Grab-Gestaltung anfangs noch davon sprach, daß es dem Opa sicher gefällt, wie wir es machen, oder beim Gehen auch mal "Tschüss, Opa" sagte, heißt nicht wirklich, daß man an einem Opa im Himmel glaubt, der herunterschaut - aber er ist dadurch in unserer Erinnerung lebendig und gegenwärtig. Darauf kommt es an, und das vermitteln wir auch dem Kind.
Ob das jetzt religionsfrei ist, oder nur unsere persönliche Religion - mögen andere beurteilen. Ich brauche hierfür weder Kirche noch eine Vorstellungvon Gott oder einem Jenseits, aber auch keine naturwissenschaftliche Erklärungen. Hier geht es um Menschen, Beziehungen, Gefühle, nicht um Naturgesetze.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Du meinst also Naturwissenschaftler bzw. Atheisten, sind gefühllose Monster?
Nein. Ich frage mich ernsthaft. ob die ganze Wissenschaft in manchen Situationen der richtige Ansatzpunkt ist.
In dem von mir angesprochenen Fall hat das Verhalten des Vaters dem Kind geholfen. Das Kind konnte nämlich mit der Mutter in Kontakt bleiben, indem es abends zB beim zubett Gehen mit ihr gesprochen hat.
Interessant ist hier aber etwas ganz anderes, nämlich die Frage, woher ich das alles weiß. Der Mann ist in einem Sportverein und hat dort sehr viel über die Situation und seine Trauer gesprochen. Er hatte ja seine Frau verloren. Ihm hat das Reden darüber nach eigenen Angaben sehr geholfen. ABER, um die Situation für IHN erträglich zu machen war kein Gott, keine Religion notwendig. Da waren einfach ein paar Männer, die in einem Akt der Mitmenschlichkeit und Humanität einfach mal zugehört haben, sich Zeit genommen haben und auch mal ein paar Bier mit ihm über den Durst getrunken haben. Nicht alle, aber genügend.
Der Tod seiner Großmutter, die wir Zeit seines Lebens jeden Samstagvormittag besuchten und die Einkäufe erledigten, etwas Hausarbeit machten, frühstückten etc.
Kinder verstehen mehr, als man ihnen manchmal zutraut. Es dauert aber eine Weile und erfordert etliche Gespräche, bis sie die Wahrheit verstehen können. Zum Beispiel die Tatsache, dass seine Großmutter, die lange schwer krank war, eine andere Sicht auf den Tod hat als er selbst. Die natürlichen Ursachen des Sterbens sind dagegen für ein Kind relativ leicht zu verstehen, zumindest aus meiner bescheidenen Erfahrung.
o.k. nehmen wir das. Und Du fändest es jetzt schlimm ihm das zu bewahrende Andenken an seine Grossmutter bildlich zu vereinfachen?
Ich glaube nicht an Götter i.S.v. dass da jemand im Himmel sitzt und runter guckt auf uns. Ich glaube nicht an Religionen, die als Institution dienen, um weltliche Dinge durchzusetzen oder Menschen zu unterdrücken. Ich kann auch nicht sagen, welche Religion wahr oder wahrer (hoffentlich liest das kein Deutschlehrer ) ist.
Ich sehe Gott als Anstoßer des ganzen Dilemma Als Urkraft oder Ursprung, sowas wie die Ewigkeit. Ich lese auch fasziniert Magazine über Urknall, Parallelwelten und habe eine gute naturwissenchaftliche Grundausbildung. Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Ganz im Gegenteil! Wer nicht glaubt, glaubt auch nur und so lange glaube ich halt. Mit Glauben lebt es sich auch einfacher
Was denkst Du, auf die frage hin.
Warum sind wir eigentlich geboren worden bzw. warum sind Menschen auf dieser Welt?
Was soll der ganze Quatsch denn, wenn es keinen Sinn ergibt?
o.k. nehmen wir das. Und Du fändest es jetzt schlimm ihm das zu bewahrende Andenken an seine Grossmutter bildlich zu vereinfachen?
Nein, wie kommst Du darauf? Ich sage lediglich, dass man meiner Meinung nach Kinder nicht anlügen muss. Du tust ja fast so, als ginge das Andenken oder Betrauern nur durch Bilder, die nicht wahr sind.