In meinem Verein waren im letzten Jahr einpaar in Klagenfurt am Start, wenn ich mir die anschaue und im Vergleich dazu Frau Wallenhorst, kann ich mir so eine Radzeit nicht erklären
Mir fällt da nur eine ein, die in der Lage ist, so was auf dem Rad zu bringen, Karin Thürig, die kann aber nicht annähernd so schnell laufen.
Selbst wenn man sieht, dass die Strecke im Vergleich zu den Jahren zu kurz war, passen die Zeiten einfach nicht zu einander.
Eine Radzeit von 4:50, dazu noch ein Marathon unter 3Std., dass passt einfach nicht. Frauen, die sowas bringen, tauchen nicht einfach so aus der Versenkung auf, sondern machen eine Entwicklung durch. Siehe YvK, oder die Amerikanerinnen.
Es gibt noch eine andere Möglichkeit um an solche Zeiten zu kommen, aber ich werde nicht aus dem Nähkästchen plaudern.
So, nun sehr ich die Sache mal so objektiv wie möglich und schaue mir die WK Kanada 2004, Südafrika 2005 und Klagenfurt 2008 genauer an:
Kanada 2004 zu Südafrika 2005 zu Klagenfurt 2008:
S: 0.58.52 zu 1.04.13 zu 0.57.19
R: 5.18.52 zu 5.36.02 zu 4.50.43
L: 3.39.00 zu 3.53.25 zu 2.54.45
Insgesamt: 9.59.58 zu 10.43.51 zu 8.47.26
Hier meine Interpretation, die einfach mal davon ausgeht, daß alles sauber gelaufen ist:
Das Schwimmen in Südafrika ist nicht ohne - ich hatte 2006 dort meine schlechteste Zeit mit 1.03 und war damit nur 8min hinter Faris, der eine 0.55 (!)geschwommen war. Insofern ist die Differenz durchaus erklärbar, auch wenn 2005 die Schwimmbedingungen wohl ein bißchen besser waren (ca. 1-2min).
Und wenn man nun schaut, was sie 2004 in Kanada geschwommen ist, sind die 0.57 in Klagenfurt schon gar kein Hexenwerk mehr, vor allem wenn man die meiner Meinung nach FALSCHE Streckeneinschätzung von 3,4km zugrunde legen würde.
Natascha Badmann ist in Südafrika im gleichen Jahr wie Wallenhorst exakt 5h gefahren - 36min Abstand ist für eine normale Athletin ok. Da die Radstrecke sicherlich langsamer als Klagenfurt ist, kann man großzügig 20min Differenz abziehen, so daß sie 2005 in Klagenfurt evtl. eine 5.15 gefahren sein KÖNNTE.
Nimmt man nun noch den Draftingvorteil von Klagenfurt hinzu, der genau in dieser Leistungsklasse enorm ist (und in Südafrika war 2005 die Leistungsdichte noch sehr viel dünner, so daß die 5.36 sicherlich eine ehrliche Zeit sind), so kann man sicherlich noch ein paar Minuten abziehen, so daß ich durchaus meine, daß man in drei Jahren gezieltem Radtraining auf eine Zeit unter 5h als radtalentierte Frau kommen kann.
Auch hier wieder zeigt Kanada, daß Wallenhorst nicht so weit weg von einer Zeit rund um die 5h ist, denn eine 5.18 auf dem Kanada-Kurs ist wohl nicht so schlecht, auch wenn man ihre damaligen Konkurrentinnen anschaut.
Bliebe also das Laufen. Hier gibt es meines Erachtens nur die Erklärung, daß sie in Südafrika einen schlechten Tag beim Laufen hatte (Wechselzeit über 7min) oder einfach grundlegende Fehler gemacht hat, die sie seitdem erkannt und behoben hat.
Ich hatte in 2003 auch eine miserable Laufzeit in Klagenfurt und ein paar Monate später in Florida war ich nur beim Marathon 20min schneller!
Gucke ich wieder nach Kanada, dann sehe ich da eine 3.39, also 45min langsamer als in Klagenfurt.
Da muß nun einer von den Laufexperten was zu sagen, ob man das in vier Jahren so verbessern kann; dazu kommt ja noch eine evtl. zu kurze Laufstrecke.
Mein Fazit:
Die Schwimmzeit ist vollkommen normal, die Radzeit bei gegebenen Grundfähigkeiten (die sie wohl hat) ebenfalls machbar - nur die Laufzeit schert meines Erachtens um ca. 15min aus der Reihe.
Ich habe mir einfach mal die Mühe gemacht, die Fakten in einen Zusammenhang zu bringen, weil es mir generell in allen Bereichen meines Lebens wichtig ist, daß man anderen Menschen nicht zuerst das Schlechte unterstellt - und darauf findest Du keine qualifizierte Antwort?
Wie ich das in meinen Arbeitstag integriere, kann Dir doch vollkommen wurscht sein, darum ganz entspannt...probier's mal mit mehr Sex...
Vielen Dank für Deinen ausführliche und sachliche Analyse.
Würde ich so unterschreiben!
Nun aber wieder zum unsachlichen, d. h. meiner Auseinandersetzung mit der Laufzeit.
Einfach mal spekuliert und im Kaffeesatz gelesen!
1) Sie hat schlicht und einfach abgekürzt
2) Es ist jemand anderes gelaufen
Zum ersteren stellt sich dann die Frage wie die Splitzeiten an allen Kontrollpukten gemessen wurden. Abkürzen zieht in aller Regel den Verlust einer oder mehrerer Splitzeiten nach sich
2) ist wohl auszuschliessen, denn die meiste Zeit sollte sie ja wohl in Begleitung von KR oder Kameras gewesen sein.
Doping (Epo u./o. Eigenblut) schliesse ich ebenfalls aus. Das bringt nach der Vorbelastung Swim/Bike keine 3/4 Stunde.
Für jemanden, der -wie sie auf ihrer mittlerweile stark augedünnten Webseite schreibt- "seit der frühesten Jugend im sog. "Leistungskader Leichathletik 800m, 1500m Cross" steckt und als Triathlon-Profi agiert, weist das Ergebnis nicht gerade auf überragendes Lauf-Talent hin.
Das gibt mir Hoffnung, denn eine 41:38 schaffe ich auch noch, aber unter 40, das will nicht recht werden, aber wie man sieht, das kann ja alles noch kommen