Folgt man diesem Test, wird man beim Umstieg von einer modernen Hochprofilfelge auf eine Scheibe keine Wunder erwarten. Das sehen auch die Leute von FLO so, die selbst Scheiben verkaufen.
Ich frag mich warum alle (ok, fast alle) Profis eine Scheibe fahren. Egal in welchem Rahmen.
Rad- und Triathlon Profi.
Ich selbst hab gefühlt 1000 Feldtests hinter mir. Die Scheibe ist IMMER signifikant schneller.
Feldtests bei unterschiedlichsten Bedingungen. Also viel Wind, wenig, Sturm, heiß, kalt, etc.
Ich selbst hab gefühlt 1000 Feldtests hinter mir. Die Scheibe ist IMMER signifikant schneller. Feldtests bei unterschiedlichsten Bedingungen. Also viel Wind, wenig, Sturm, heiß, kalt, etc.
Das bedeutet, dass die Scheibe bei Deiner Sitzposition und in Deinem Rahmen schneller ist als die anderen Hinterräder, die Du getestet hast. Das bestreitet doch niemand. Lediglich der enorme Betrag dieser Verbesserungen (1-1.5 km/h, das sind 10-15 Minuten auf der Langdistanz) macht etwas skeptisch, aber egal.
Deine Test bedeuten aber nicht, dass alle Scheiben schneller sind als jedes andere Laufrad, denn das hast Du nicht getestet. Sie bedeuten ebenfalls nicht, dass ein anderer Fahrer mit dem selbem oder einem anderen Rahmen zu den gleichen Ergebnissen käme wie Du. Auch die Übertragbarkeit Deiner Ergebnisse auf andere Strecken ist fraglich, denn Deine Strecke verläuft überwiegend quer zum Wind. Deine Messergebnisse gelten nur für Dich und genau die Setups, die Du getestet hast.
Nimm als Beispiel die exakte Position der Hände und Unterarme auf dem Aerolenker. Welche Haltung ist aerodynamisch am besten? Immerhin haben wir es mit glatter, unverwirbelter Luft zu tun, die über die Hände und Arme streicht. Trotzdem ist für jeden Fahrer eine andere Armhaltung optimal.
Im Vergleich dazu wird ein Scheibenrad sehr turbulent angeströmt. Die Rahmenform, die Form der Radflaschen, die Form und Geschwindigkeit der Füße, die Form des Reifens und letztlich auch die Form der Scheibe beeinflussen das Ergebnis. Da ist es doch nicht schwer zu begreifen, dass auch die Wahl des Hinterrades individuellen Einflüssen unterliegt. Entsprechend findet man Messergebnisse, in denen eine Scheibe schneller, und solche, bei denen eine Scheibe langsamer ist. Der Vergleich mit Radprofis ist dabei nicht relevant, denn hier geht es um andere Geschwindigkeiten.
Wenn man Windtunneltests erwähnt sollte man die Rotationsenergie nicht vergessen. Die wird meistens, nach meinem Verständnis, nicht ermittelt.
Wenn man in einem Windtunnel den Wind abstellt kostet es trotzdem Energie, das Laufrad zu drehen. Und zwar bein einem Speichenrad mehr als bei einer Scheibe, weil die Speichen die Luft durchwühlen. Diese Rotationsenergie wird auch bei eingeschaltetem Wind nicht gemessen.
Deshalb ist das Ergebnis dieser Tests immer zugunsten von Speichenrädern verfälscht.
Ich glaube den Unterschied, den Sabine z.B. ermittelt hat, von mindestens 0,5 km/h zugunsten von Scheibenrädern schon.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Wenn man Windtunneltests erwähnt sollte man die Rotationsenergie nicht vergessen.
Du hattest das ja auch letztes Jahr schon in diesem Thread eingebracht, aber Dein Begriff "Rotationsenergie" ist hier leider irreführend. Normalerweise würde man darunter die Energie verstehen, die man braucht, um das Rad gegen die Massenträgheit auf seine Rotationsgeschwindigkeit zu bringen.
Du meinst aber die Energie, die für die Rotation des Rades ohne Wind aufgebracht werden muss. Ich weiß leider nicht, ob es dafür einen besseren Begriff gibt, und ich weiß auch nicht, ob / wie das bei Windkanaltests gemessen / errechnet wird.
Mein vorläufiges Verständnis ist dies:
Bei seriösen Test wird wohl einerseits die horizontale Kraft gemessen, die die Luft auf das Rad ausübt, andererseits die zur Aufrechterhaltung der Rotationsgeschwindigkeit nötige Antriebsleistung. Das wird dann zu einem sinnvollen Gesamtergebnis zusammengerechnet. (Ist klar, dass man nicht direkt Kraft mit Leistung addieren kann, vorher wird das Eine in das Andere umgerechnet).
Ob alle / die meisten Tests derart seriös durchgeführt werden, weiß ich immer noch nicht. Wenn nicht, hielte ich sie jedenfalls für ziemlich wertlos.
Hier ne Aussage dazu mit einem Haufen Quellenverweisen, die ich mir (muss ich gestehen) nicht alle angeschaut habe.
Zitat:
Unlike previous studies, translational and rotational aerodynamic power losses are measured and reported separately.
(...)
The disc wheels have the lowest power losses
(...)
Rotational drag affects the total drag significantly, and the choice of wheel should not be based on translational drag alone
Für mich persönlich beginnt hier Rocketscience. Solange eine Scheibe keinen Nachteil generiert am HR und unter bestimmten Voraussetzungen aber einen Vorteil bringt werde ich sie einfach fahren. Die gelegentlich zitierte Tour bei der in einem speziellen Rad irgendwann mal festgestellt wurde, dass eine Scheibe langsamer war als Zipp 808 hat in einem anderen Test ausgewiesen, dass Scheiben+Aerowheel Kombinationen von 3 verschiedenen Herstellern allesamt schneller waren als alle Nicht Scheiben Varianten aller Hersteller (inkl. Zipp, Hed, Bontrager und Co.) - auch derer, die die Disc/VR Kombies stellten http://www.aeroweenie.com/assets/img...our-wheels.jpg Zitat von Aeroweenies: Tested in a speed concept with a dummy rider aboard http://www.aeroweenie.com/data.html
Mach dich mal nicht schlechter, als du bist. ;-) Ich glaube du hast hier schon deutlicher kompliziertere Thematiken anschaulich erklärt.
Was die Deutung von Windkanalmessungen angeht lässt sich da ja kurz zusammenfassen, dass es zwei Effekte (Translation und Rotation) sind, die unterschieden werden müssen. Die Rotationsleistung kann dabei relativ schnell vergessen werden, wenn im Windkanal eben "nur" die Luftwiderstandskraft in Längsrichtung (Translation) gemessen wird.
Die Vorteile der Scheibenräder werden dann vernachlässigbar, da diese den großen Vorteil im Bereich der Rotationsleistung haben. Ich denke das kann man sich bezüglich Verwirbelungen einer drehenden Scheibe zu einem Speichenrad relativ gut vorstellen.
In dem vom Captain angeführten Artikel kommen die Speichenräder (das mit den Rundspeichen mal ausgenommen...) in der reinen Translationsleistung im Mittel sogar auch besser raus als die Scheiben. Bei der Gesamtleistung wird das allerding wohl mehr als kompensiert.
Folgt man diesem Test, wird man beim Umstieg von einer modernen Hochprofilfelge auf eine Scheibe keine Wunder erwarten. Das sehen auch die Leute von FLO so, die selbst Scheiben verkaufen.