Damit wäre die Laufsaison zu einem schönen Ende gebracht!
Was für tolle Bedingungen wir heute doch hatten - Sonne, schön kühl, nette Mitstreiter, ziemlich genial
Kurz nach Neun gings heute morgen zur Anmeldung, welche auch nur heute vor dem Wettkampf gemacht werden konnte. Also nix mit Online-Anmeldung, auch die Zeiten wurden handgestoppt. Entspannt old school also, trotzdem gut organisiert und ohne Chaos.
10.05am gings pünktlich auf die Reise über die flache und überwiegend asphaltierte Wendepunktstrecke, die 2x umrundet werden musste.
Ohne Uhr lief ich erstmal wie geplant optimistisch los, um nach ein paar Kilometern sowas wie ein gutes Tempo zu finden...dachte ich, auf Nachfrage eines GPS-vernetzten Läufers war das Tempo um 4.07min/km - also doch zu schnell. Egal, etwas reduziert hab ich mich dann an 2 Kollegen geheftet, die bis zum ersten Wendepunkt locker miteinander quatschten, als seiens zwei Hausfrauen bei der Morgenrunde ums Wohnviertel...unfassbar.
Auf dem Rückweg kündigten sich erste Seitenstecher an, sodass ich schon an ein Aussteigen nach der ersten Runde dachte. Irgendwann legte sich das Ziehen aber wieder und ich lief erneut auf einen Mitstreiter auf, der mir seine Zielzeit - sub 90min - offenbarte. Wir liefen etwas zusammen, dann war er wieder weiter weg. Bei Halbzeit fand ich ne gute Schrittfrequenz und behielt sie erstmal

Ich dachte an Craig Alexander und wie er sich auf Hawaii letztes Wochenende sagenhaft und diszipliniert über den Marathon kämpfte, was wirklich motivierte! Kurze Zeit später kam ein älterer Läufer hinter mir näher und gab mir freundlicherweise nochmal das aktuelle Tempo durch: "4.17 bis jetzt, wennste nochmal Gas gibts reichts vielleicht noch für unter Einsdreißig - ich werds nicht mehr packen!" Man sieht, eigentlich brauchts keine Laufuhr, wenn sonst jeder eine hat. Das ist Ressourcenschonung nach meinem Geschmack
Also gut, nu hab ich mich bis hierher gequält, nu will ich es wissen. Ich konnte nochmal die letzten Kräfte mobilisieren und auf den sub90min-Kollegen aufschließen und mit ihm bis kurz vor den erneuten Wendepunkt etwas Wechseldrafting vollführen. Irgendwann war ich dann aber doch alleine und lief das letzte Viertel ganz alleine, und es war wirklich hart. Alles tat weh, aber nu wars ja nicht mehr weit. Der letzte Kilometer ging wieder ganz gut und ich kam gut gelaunt ins Ziel, ziemlich sicher, alles gegeben zu haben. Kurz nach mir kam dann die erste Frau ins Ziel, yeah
Endzeit: 1:30:53 Std. Traumziel also knapp verfehlt. Wie aus den vorigen Posts ersichtlich, wusste ich aber eh nicht, zu was meine Form taugt und so bin ich mit der Zeit und der 2. AK-Platzierung superzufrieden. Beim nächsten Versuch, vielleicht mit noch etwas ambitionierterem Training, fällt die 90min-Schallmauer bestimmt.
Bis dahin freu ich mich sehr über meine Leistung und genehmige mir erstmal ein Helles und den heutigen Tatort.
Prost!
