Rodgau ist Geschichte, mal wieder.
Wettertechnisch war es nicht so schlimm wie befürchtet, lediglich der Gegenwind zwischen km 3 und 4 jeder Runde war ein bißchen doof.
Der Start verlief gewohnt entspannt, irgendwann konnte sich halt auch der letzte Läufer in Bewegung setzen (das mag ich bei den Ultras - man muss sich nicht gleich von Beginn an hetzen lassen

) und die ersten beiden Runden trabt man dann eben im Pulk mit - zumindest als langsamerer Läufer.
Die ersten 20 km waren ein ständiges "nach vier Runden höre ich auf", "hm, ich glaub, fünf laufe ich, dann ist es die Hälfte", "Spaß macht es heute irgendwie nicht", "einfach nur traben, mal gucken, wie weit das geht", "nö, ich mag heute keine 50 laufen", "wieso meldest du dich eigentlich immer für so nen Mist an" usw.
Irgendwie kam ich nicht in den Lauf, ich fühlte mich laaangsaaam und schwerfällig, hatte anfangs das Gefühl, nicht richtig Luft zu bekommen und hab überlegt, warum ich Idiot eigentlich an einem Samstag im Januar nix besseres zu tun habe, als mit anderen Bekloppten völlig unspektakuläre 5km-Runden irgendwo im Wald zu drehen.
Und weil all das "Mimimi" und all die Pseudosinnfragen ja sowieso nix bringen, lief ich. Meine Runden endeten allerdings nicht an der Ziellinie, sondern etwa 600m weiter, wo sich der beste aller Männer in die Kälte gesetzt hatte, um sich um meine Verpflegung zu kümmern und sich meiner ganzen Problemchen anzunehmen. Das war dann meine Motivation, doch noch eine Runde nach der anderen dranzuhängen und irgendwann nach km 30 wäre ein Aufgeben auch blöd gewesen. Ab da wollte ich dann doch die 50 km finishen, auch wenn schon klar war, dass die Zielzeit weit von der PB entfernt sein würde. Nur war mehr nicht drin, die Beine schmerzten und wollten einfach nicht schneller und der Kopf war auch nur der Meinung, dass ein Finish heute vollkommen ausreicht.
Insgesamt hab ich wohl 30 Minuten an "meiner" Verpflegungsstelle verbummelt und vielleicht hätte ich mir selbst in den Hintern treten sollen, um noch die eine oder andere Minute rauszuholen, aber an diesem Morgen war es einfach das, was ging ohne allzu großen Schaden anzurichten. Und immerhin hab ich es durchgehend geschafft zu laufen (auch wenn ob meines Laufstils wahrscheinlich jeder Lauftrainer einen Heulkrampf bekommen hätte

).
Fazit: Grundlage für lange Distanzen ist noch vorhanden, aber für zufriedenstellende Leistungen muss ich noch eine Menge tun.

Und weil das ja so nicht stehen bleiben kann, werde ich im nächsten Jahr im Januar wohl auch wieder Runden laufen.