cyclingnews hat Reifenbreite und Rollwiderstand getestet, grundsätzlich sind sie zum Ergebnis gekommen dass breiter auch schneller ist, was die Aerodynamic mit einschliessen soll
Link (paywall): https://www.cyclingnews.com/news/cyc...e-the-fastest/
Ich vermute alle Vergleiche gehen von gleichmäßiger und relativ hoher Geschwindigkeit aus (Aerodynamik spielt ja erst bei hoher Geschwindigkgeit eine wesentliche Rolle). Real enthalten sehr viele Fahrten doch reichlich Verzögerungen und Beschleunigungen. Und bei Beschleunigung wird der schmälere Reifen wegen der geringeren rotierenden Masse immer im Vorteil sein. Da kann ich mir kaum vorstellen, daß ein 40-er Reifen in der Summe wirklich einen Vorteil bringt.
(zugegeben, da ich keine Wettkämpfe mehr mache, spielen für mich ein paar Watt eine geringere Rolle, als mein old-school-ästhetisches Empfinden, das schmale Reifen bevorzugt ).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
interessante Überlegung. Allerdings bleibt das Laufrad (und das gesamte Fahrer/Fahrrad-System) ja permanent auf der selben Höhe, die angenommenen 5mm Veränderung im Radius findet ja nur im Reifen statt.
Wie beim Laufband: Dort bleibt der Läufer stets auf derselben Höhe, auch wenn das Laufband eine Steigung hat. Trotzdem läuft der Läufer "bergauf".
Ich vermute alle Vergleiche gehen von gleichmäßiger und relativ hoher Geschwindigkeit aus (Aerodynamik spielt ja erst bei hoher Geschwindigkgeit eine wesentliche Rolle). Real enthalten sehr viele Fahrten doch reichlich Verzögerungen und Beschleunigungen. Und bei Beschleunigung wird der schmälere Reifen wegen der geringeren rotierenden Masse immer im Vorteil sein.
Ja, der schwerere Reifen benötigt mehr Energie, um ihn zu beschleunigen. Diese Energie geht aber nicht verloren, sondern ist in der Rotation des Laufrads gespeichert.
Rollt man aus der Ebene in einen Hügel, wird das schwerere Laufrad weiter hinauf rollen als das leichtere und gibt dabei seine gespeicherte Rotationsenergie ab. Die beim Losfahren investierte Rotationsenergie geht nur durch Bremsvorgänge verloren.
Simulationen mit realen Fahrdaten von Radrennen haben ergeben, dass im Rahmen üblicher Laufradgewichte das konkrete Gewicht der Laufräder praktisch egal ist: Schwere Laufräder sind ebenso schnell wie leichte.
Der Knickwinkel mag bei breiten Reifen geringer sein, aber es muss mehr Gummi geknickt werden, da die Knicklinie breiter ist. Das hebt sich zumindest teilweise wieder auf.
Jein. Wenn man zwei Reifen identischer Bauart vergleicht stimmt das. Es kommt aber dazu dass breite Reifen auch üblich für weniger Luftdruck konstruiert werden, sprich da ist weniger steifes Material in der Karkasse das geknickt werden muss. Dann ist der Vorteil des geringeren Knickwinkels einfach größer als der Nachteil der mehr Breite.
Die Aerodynamik profitiert IMHO mehr davon dass endlich die Felgenbremsen aussterben und man so weit mehr Möglichkeiten Felge und Rahmen zu designen. Da muss das Felgenhorn nicht mehr senkrecht stehen für die Bremsbeläge, da sind auch da schon Rundungen möglich, da geht mehr Breite, mehr Abstand zu Gabelschäften/Hinterbau, ...
Das vorne bergauf und hinten bergabrollen ist nicht so falsch von der Vorstellung. Blöd dabei nur wenn es unebener wird, der Reifen schön hart aufgepumpt ist dass es dann zwar ein bergaufrollen gibt, aber weniger bergab weil's einfach hoppelt und keinen Gewinn bringt. Passt sich der Reifen einer Unebenheit an hat man weitgehend bergauf=bergab und halt die Walkarbeit. Fängt der harte Reifen an zu hoppeln ist der Nachteil des fehlenden bergab größer als der der nieddrigeren Walkarbeit.
Wenn man mal in die F1 guckt, da reden die von 1/10 bar mehr oder weniger die schon deutliche Zeitunterschiede pro Runde machen. Rollwiderstand vs. Grip vs. Haltbarkeit.
Ein weiterer Punkt der gegen Felgenbremsen spricht, die Druckerhöhung durch die Wärme der Reibung an der Bremsflanke fällt weg.
Ja, der schwerere Reifen benötigt mehr Energie, um ihn zu beschleunigen. Diese Energie geht aber nicht verloren, sondern ist in der Rotation des Laufrads gespeichert.
Rollt man aus der Ebene in einen Hügel, wird das schwerere Laufrad weiter hinauf rollen als das leichtere und gibt dabei seine gespeicherte Rotationsenergie ab. Die beim Losfahren investierte Rotationsenergie geht nur durch Bremsvorgänge verloren.
Simulationen mit realen Fahrdaten von Radrennen haben ergeben, dass im Rahmen üblicher Laufradgewichte das konkrete Gewicht der Laufräder praktisch egal ist: Schwere Laufräder sind ebenso schnell wie leichte.
Energetisch betrachtet klingt es plausibel. Aber Schnelligkeit hat damit zu tun, wie schnell ich die jeweilige Energie einspeise, also von meiner Tretleistung. Und um einen schwereren Reifen gleich schnell zu beschleunigen, wie einen leichten, muß ich mehr Watt investieren (falls ich sie überhaupt aufbringen kann; bei meinen Rädern merke ich da einen deutlichen Unterschied zwischen den leichten Carbon-Zipps und den schwereren Alu-Mavics, das kann die Trägheit beim Verzögern nicht ausgleichen). Simulationsdaten in Ehren, ich fühle mit den leichteren Laufrädern auf der gleichen Strecke und Geschwindigkeit etwas weniger Belastung in der Summe (bei Strecken mit normalem Verkehr, also viele Kreuzungen u.ä.). Breitere Reifen sprechen mich eher wegen des Komfortaspekts an, besonders bei nicht idealem Asphalt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Was wäre bei "Flüsterasphalt"? Neulich war doch Ralf Eggert bei Pushing Limits im Podcast. Der war gar nicht so wirklich für "breiter ist immer besser"
Auf der Bahn fahren deswegen dort viele schmale Reifen und höchst aufgepumpt.
bei meinen Rädern merke ich da einen deutlichen Unterschied zwischen den leichten Carbon-Zipps und den schwereren Alu-Mavics, das kann die Trägheit beim Verzögern nicht ausgleichen).
Du betrachtest halt nur die eine Seite der Medaille, nämlich das Beschleunigen der Laufräder. Hier ist das leichtere Laufrad im Vorteil. Du blendest jedoch die Situationen aus, bei denen Du vom Schwung der schwereren Laufräder profitierst.
Fahrer von E-Autos kennen den Effekt bei schweren Autos im Vergleich zu leichteren Autos. Das schwerere Auto braucht mehr Energie beim Beschleunigen, gibt aber auch mehr Energie über die Rekuperation zurück. Der Verbrauch an Energie ist jeweils sehr ähnlich.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Simulationsdaten in Ehren, ich fühle mit den leichteren Laufrädern auf der gleichen Strecke und Geschwindigkeit etwas weniger Belastung in der Summe
Dann haben sich die beteiligten Ingenieure die Mühe wohl umsonst gemacht!