Zitat:
Zitat von Hafu
Ich bin kein Dermatologe und will mich auch nicht mit solchen anlegen. Kann also schon sein, dass deine Hautärzte nicht unrecht haben, aber eine kurze Google-Recherche ergibt, dass es zwar mittlerweile eine erste (australische) Studie gibt, die einen Zusammenhang zwischen regelmäßigen Eincremen und geringerem Hautkrebsrisiko belegt, aber mehreren anderen Studien in der Vergangenheit gelang genau dies nicht, so dass aus evidenzbasierter Sicht wohl weiterhin Skepsis angebracht ist.
Die meisten Sonnencremes schützen v.a. vor UV-B-Licht, denn UVB ist das, was Sonnenbrand macht und die Wirksamkeit einer Sonnencreme beurteilt man (historisch und methodisch) v.a. anhand des Sonnenbrandrisikos. Der Großteil der UV-Strahlung im Sonnenlicht ist aber UV-A-Licht. Für die Hautkrebsentstehung spielt höchstwahrscheinlich UVA genauso wie UVB eine Rolle (UVA vermutlich sogar noch mehr, da es tiefer in die Haut eindringt und damit mehr Zellkerne erreicht).
Es gibt wohl mittlerweile auch Sonnencremes, die einen guten UVA-Schutz bieten (und das sind vermutlich die Cremes, die deine Hautärzte empfehlen), aber man muss als Verbraucher schon sehr gut informiert sein, um da zum richtigen Produkt zu greifen.
Die herkömmliche Einteilung der Sonnencremes nach Lichtschutzfaktor (LSF) berücksichtigt auf jeden Fall alleine die UV-B-Schutzwirkung und daraus einen Schutz vor Hautkrebs ab zu leiten ist (evidenzbasiert betrachtet) unzulässig.
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Mein lieber HaFu, ich muß sagen, dass dies einer der wenigen Beiträge von Dir ist, den man nicht so ernst nehmen sollte.
Deine Argumentationslinie ist mir schon mal recht unverständlich: unterm Strich sprechen wir hier ja über statistische Effekte, will sagen: je mehr Zellkernschädigung du durch UV Strahlung hast, desto höher ist das Risko für maligne Veränderungen. Dies ist ja auch ganz gut belegt durch entsprechende Studien, die zeigen, dass du in Gegenden mit höherem UV Index und Menschen mit nicht daran angepaßter Haut (hell) einen höheren Anteil an entsprechenden Hautkrankheiten wie malignes Melanom hast.
Die Verhinderung der Exposition der Haut mit UV Strahlung ist also unstrittig ein Weg maligne Hautveränderungen zu verhindern.
Die verbleibene Frage ist: geben Sonnencremes einen validen Schutz, der zu einem statistischen Effekt führt, sprich das Risiko senkt?
Meines Erachtens kann man berechtigt hoffen, dass dies bei Sonnenschutz der jüngeren Generation mit
(a) Breitband UV Schutz (d.h. mind. UV-A und UV-B)
(b) ausreichend hohem LS Faktor, d.h. mE eher sehr hoch bzw. besserer Schutz im gegebenen Zeitfenster
(c) der Verwendung und Verteilung ausreichend großer Mengen Sonnenschutz
der Fall ist.
Bisherige Metastudien zeigen keinen statistischen Effekt, weil Punkte a-c bei früheren Generationen eingesetzer Sonnencremes nicht gegeben waren; hinzu kommt der vernachlässigte Effekt, dass keine Wasserstabilität gegeben war. Bis aktuelle Ergebnisse vorliegen wird es dauern.
Bis zu einem Beleg dessen oder des Gegenteils kann man nur berechtigt hoffen, dass die Sonnencremes an den benannten Knackpunkten ausreichend verbessert wurden.
Und dies ist für mich die bessere Option als, wenn es sich nicht vermeiden läßt, mich ungeschützt der Sonne auszusetzten.
PS: (c) ist übrigens ein relevanter Punkt: die meisten Nutzer nehmen einfach zu wenig Creme um einen möglichst vollständigen Schutz zu erzielen. Da der Schutz zum Teil wie eine Schutzhaut funktioniert, muß diese halt möglichst lückenlos sein.