An einen gewissen Umfang kommt man beim Ausdauersport zwangsläufig nicht vorbei, das liegt an der Natur der Sache.
Ein historisches Zitat!
Zitat:
Zitat von keko
Aber im Prinzip kann man von seinen Aussagen schon lernen und sie auch im Kleinen umsetzen versuchen.
Eben nicht. Jacobs Ausdauer hat ein Niveau, auf dem sich weitere Verbesserungen seiner LD-Leistung erst dann einstellen, wenn er sich in seiner Grundschnelligkeit verbessert. Also verschiebt er seine Keysessions mehr auf die intensiven Einheiten. Dafür benötigt er dann auch mal etwas mehr Regeneration. Trotzdem bleiben seine Wochenumfänge oberhalb des oben genannten kritischen Umfangs.
Ein AK-Athlet mit 12 oder 15 Wochenstunden wird den Marathon in einer Langdistanz nicht zwangsläufig schneller laufen, wenn er seine 10k-Bestzeit verbessert. Denn vor allem seine Ausdauerfähigkeiten richten darüber, was er von dieser Schnelligkeit nachher auf der Langdistanz umsetzen kann.
Also angenommen ich trainiere normerweise 10h die Woche und steigere auf 20, dann habe ich wahrscheinlich einen größeren Leistungszuwachs, als wenn ich bei 10 bleibe und an der Qualität drehe. Wenn ich aber bei 10 bleiben muss, lohnt sich schon ein Blick auf die Qualität.
10 Wochenstunden ist für die Langdistanz derart wenig, dass es schon wieder als Spezialfall zu betrachten ist. Man bekommt in dieser Zeit ja kaum die Keysessions für 3 Disziplinen unter. Hier kommt man IMO am besten mit einer Blockbildung weiter, um überhaupt LD-spezifische Reize setzen zu können (Schwimm-Laufblock, Radblock im Wechsel, dazu Krafttraining, evtl. HIIT wer’s verträgt).
Was man nicht übersehen darf: Die hohen Trainingsumfänge zielen auf eine Verbesserung des Fettstoffwechsels und eine Ökonomisierung beim Wettkampftempo, das im GA1-Bereich liegt. Das kann man nicht wirklich ersetzen durch kürzere, dafür aber intensive Trainingsformen, die schwerpunktmäßig den KH-Stoffwechsel trainieren.
Ich mach einfach NUR Build, weil für das Grundlagenherumgekrieche hab ich einfach keine Zeit.
Nein. Ich meinte mit "gerade" in "eben dieser" Phase, also je nach Grundlage 14-6 Wochen vor den wichtigen WKs.
Und wenn wir schon von Phasen reden. @Arne: sollten wir da nicht unterscheiden, wann die Qualität für den Durchschnitts-AKler dann doch mehr Bedeutung erhält und wann die Quantität?
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Grundsätzlich lehne ich Pauschalaussagen wie "mehr ist mehr" oder "weniger ist mehr" ab. Ja, es gibt ein paar Regeln, die es zu beachten gilt (Technik vor Schnelligkeit vor Kraft vor Ausdauer). Was mir viel entscheidender vorkommt, ist es, die für mich an diesem Tag für mein gewähltes Ziel am besten geeignete Trainingseinheit in maximal möglicher Qualität zu absolvieren.
Wieviele Einheiten werden nur aus dem Grund gemacht, weil sie im "Plan" stehen? Ohne Rücksicht auf Verluste, die sich dann irgendwann in fehlender geistiger (oder wenns besser gefällt, mentaler) Frische und Stärke zurück melden und genau dann, wenn mann es am wenigsten brauchen kann, im Wettkampf. Wie oft hört man nach einem wenig bis nicht zufriedenstellenden Wettkampf, ich war müde im Kopf?
Ja, ich denke eine gewiße Trainingsmotivation ist unabdingbar, aber unreflektiertes km-Schrubben bringt gerade die AK-Athleten nur halb ins Ziel.
10 Wochenstunden ist für die Langdistanz derart wenig, dass es schon wieder als Spezialfall zu betrachten ist. Man bekommt in dieser Zeit ja kaum die Keysessions für 3 Disziplinen unter. Hier kommt man IMO am besten mit einer Blockbildung weiter, um überhaupt LD-spezifische Reize setzen zu können (Schwimm-Laufblock, Radblock im Wechsel, dazu Krafttraining, evtl. HIIT wer’s verträgt).
Was man nicht übersehen darf: Die hohen Trainingsumfänge zielen auf eine Verbesserung des Fettstoffwechsels und eine Ökonomisierung beim Wettkampftempo, das im GA1-Bereich liegt. Das kann man nicht wirklich ersetzen durch kürzere, dafür aber intensive Trainingsformen, die schwerpunktmäßig den KH-Stoffwechsel trainieren.
Grüße,
Arne
Hol dir doch "locker baumeln" ins Studio - denn ihm reichen ja die angesprochenen 10h locker nach Hawaii!
also können wir von Pete Jacobs für das Training eigentlich nur die Lockerheit lernen.
Das finde ich ja auch gar nicht so schlecht.
Es klingt halt immer verlockend für uns zeitgestresste Altersklassen Sportler, wenn einer Hawaii gewinnt und angeblich wenig trainiert.
Andererseits ist es für uns ja auch nicht richtig einfach nur Grundlage zu trainieren.
Aber es leuchtet sogar mir ein, wenn ich die Grundlage nicht habe kann ich die Geschwindigkeit nicht durchhalten.
Auch bei 10 Stunden pro Woche (ja ist wirklich wenig) muss ich ab und an mal schnell laufen, schwimme und radfahren.
Sonst bewege ich mich doch immer nur in meinem Trott und es passiert gar nix ausser das ich die Grundlagenausdauer aufbaue. Oder?
Ein anderes berümtes Zitat sagt doch "wer stagniert verliert"
In meiner knapp bemessenen Zeit muss ich ganz besonders auf die Qualität achten. Das bedeutet im Training auch sich nicht selbst zu belügen.
Ich denke da an die Radausfahrt in der Gruppe oder das Schwimmtraining.
Wenn ich z.B. 4 Stunden im Windschatten rumfahre oder nur mit Paddles und Badboje unterwegs bin werde ich mich nicht so sehr verbessern als wenn ich vorne fahre und viel Technik schwimme.
Und diese halbherzigen Trainingseinheiten kennen wir doch alle.