Auslöser war ja für ihn ganz klar der Radunfall. Und das ist ja relativ häufig nach schweren Unfällen, dass die psychologische Betreuung fehlt und die Verunfallten allein gelassen in eine Depression stolpern. Blöd gesagt, kennt man in diesem Fall zumindest die Ursache. Ich denke viel schwerer ist diese grundlose tiefe Traurigkeit, die einfach kommt und einen völlig paralysiert, jeden Antrieb nimmt. Wie wenn man plötzlich stehen bleibt, während alle anderen weiterlaufen, sich weiterquälen, weiterkämpfen um ein Ziel zu erreichen und man steht da so und guggt und dann will man weiterlaufen und plötzlich erkennt man: Geht nicht. Lähmung. Noch ein Versuch. Geht nicht. Dann die Panik, die Verzweiflung, die Aufgabe. "Mach schon, geht schon" "Was ist los, kann ich Dir helfen, brauchst Du Arzt?" Nichts. Gar nichts hilft.
Kennt ihr das auch aus Träumen? Dieses Ohnmachtsgefühl?
Lg Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Du meinst also, es gibt auch im Triathlon eine große Dunkelziffer an Sportlern, die an Depressionen leiden? Sicher auch viele, die gar nicht mal wissen, was überhaupt mit ihnen los ist... oder an wen sie sich wenden könnten...
Ich bin mir sicher, bei jeder Triathlonveranstaltung eine Reihe von Startern finden zu können, bei denen deutliche Suchtsymptome feststellbar sind - die ohne Triathlon ein wirklich leeres Leben hätten.
Und bei Sucht und Depression ist es genauso wie mit Henne und Ei - wer war zuerst da?
Symptome von Depressionen können z.B. Angst und Unruhe sein - und die kann man mit Alkohol, Tabletten - aber auch exzessivem Sport "bekämpfen".
Ich bin mir sicher, bei jeder Triathlonveranstaltung eine Reihe von Startern finden zu können, bei denen deutliche Suchtsymptome feststellbar sind - die ohne Triathlon ein wirklich leeres Leben hätten.
Und bei Sucht und Depression ist es genauso wie mit Henne und Ei - wer war zuerst da?
Symptome von Depressionen können z.B. Angst und Unruhe sein - und die kann man mit Alkohol, Tabletten - aber auch exzessivem Sport "bekämpfen".
Ich finde, das ist zu einfach. Zum Einen ist der Begriff Sucht zB von der WHO eindeutig Richtung psychoaktiver Substanzen definiert. Klar spricht man auch von sog. "Verhaltensüchten". Darunter fällt: Arbeitssucht, Essstörungen, Kaufsucht, Internetsucht, Sexsucht und Spielsucht. "Sportsucht" ist keine international anerkannte, psychsiche Störung. Trotzdem ist die "Exercise addiction" sicherlich eine nähere Betrachtung wert, wird aber sehr oft in Zusammenhang mit Essstörungen gesehen. Hier eine Liste von Warnhinweisen, kann ja jeder für sich mal schauen, ob er in Frage kommt:
Always working out alone, isolated from others.
Always following the same rigid exercise pattern.
Exercising for more than two hours daily, repeatedly.
Fixation on weight loss or calories burned.
Exercising when sick or injured.
Exercising to the point of pain and beyond.
Skipping work, class, or social plans for workouts.
Was mich betrifft, so muss ich sagen, dass ich für 6. zu haben bin, allerdings im Wettkampf oder an "Big days". Alle anderen Punkte kann ich nicht erfüllen. Somit fühl ich mich beruhigt.
Ein weiterer Punkt der den Sport für mich so interessant macht ist das definieren von Zielen, an denen ich mich dann an schlechten Tagen klammern kann und die einen Weg zeigen. Das Setzen von realistischen und erreichbaren Zielen ist für mich dabei der Schlüssel zu einem positiven und gesunden Lebensgefühl.
Lg Nik
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Zu 1.: Unbedingt ändern, zusammen ist viel besser. Ausnahme sind Tage, an denen man einfach mal in Ruhe trainieren will.
Zusammen ist aber alltagsbedingt viel schwieriger. ich weiß ja morgens nicht, was im Laufe des Büroalltags passieren wird, und somit weiß ich auch nicht, wann ich Feierabend machen kann. Damit bleibt nur das Wochenende für Verabredungen zum Training und wir geraten in Konflikt mit:
Zitat:
7. Skipping work, class, or social plans for workouts.
Bei mir treffen 1,3,6(selten) und 7 zu.
Und 5 - naja, das ist eine Frage des Abwägens. Ab wann ist man wirklich krank, und wann kann man einen leicht zwickenden Muskel "weglaufen."
Ich denke, da muss man die Formulierungen schon genau nehmen
Zitat:
Zitat von niksfiadi
Always working out alone, isolated from others.
Always following the same rigid exercise pattern.
Exercising for more than two hours daily, repeatedly.
Fixation on weight loss or calories burned.
Exercising when sick or injured.
Exercising to the point of pain and beyond.
Skipping work, class, or social plans for workouts.
ad 5: Ich geh oft Mountainbiken, wenn meine Brustwirbelsäule spinnt, das Gerüttle tut der total gut.
ad 7: Wenns mir reicht und ich einfach Zeit für mich selbst brauche, dann geh ich laufen, oder fahr mit dem Rad eine schöne Runde. Da kannst dann schon sein, dass ich eine Arbeit nach hinten verschiebe. Ich empfinde dieses Verhalten aber eher als gesund, nämlich zu wissen wenn man seine "Auszeiten" braucht und auch den Mut hat sich diese zu nehmen! Ich denke es ist hier eher ein tatsächliches "Vernachlässigen" von Pflichten gemeint (wie man es ja auch in anderen Süchten, zB Spielsucht, definiert).
Lg Nik
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Ich empfinde dieses Verhalten aber eher als gesund, nämlich zu wissen wenn man seine "Auszeiten" braucht und auch den Mut hat sich diese zu nehmen!
Na, das ist doch der Knackpunkt. Wenn ich nach der Arbeit einfach nur meine Ruhe will, lasse ich die Hausarbeit liegen und gehe eine Runde laufen oder in den Keller. Das tut mir zwar körperlich und seelisch gut, aber ich habe eine meiner Pflichten vernachlässigt. Andererseits kann es passieren, dass ich eine Trainingseinhait sausen lasse, um im Garten zu arbeiten.
Wenn Deine Wirbelsäule zwickt, tut es Dir gut, mit dem MTB durch die Gegend zu heizen. Aber Du hast Deine "Krankheit nicht zuhause auf der Couch liegend kuriert.
Eine genaue "Diagnose" hängt wohl vom Spaß- oder Entspannungsfaktor beim Training ab und ist individuell total unterschiedlich. Das kann ein Außenstehender wahrscheinlich nur sehr schwer beurteilen, und manchmal kann es der/die Trainierende noch weniger.
Es gibt aber sicher eine menge Leute die dem Triathlon einen zu gorßen Stellenwert im Leben einräumen.
Nach meinem Emfpinden hat die Zahl derer gegenüber dem letzten Jahrtausend merklich zugenommen. Ich vermute, dass das zum einen damit zusammenhängt, dass die Zahl Kinderloser steigt und somit mehr Zeit und Geld für eine Freizeitbeschäftigung zur Verfügung steht. Aber auch Familienmenschen gönnen sich mehr oder muten sich mehr zu.