Generell würde ich raten, wenn jemand regelmäßig (!) einschlägige Probleme im WK hat, sich bei einem Internisten/Gastroenterologen auf Unverträglichkeiten von
Fructose und
Sorbit testen zu lassen. Da diese sich oft auf eine
Lactose-Intoleranz aufsetzen, sollte diese bei positivem Befund dann ebenfalls getestet werden. Eine Laktoseintoleranz ist nicht zwingend mit einer Fructose/Sorbit-Intoleranz korreliert.
Ursache der Probleme im WK sind in diesem Fall im ungewohnt hohen Konsum von
Maltodextrin und/oder
Fructose über Iso-Drinks, Riegl, Gels etc. zu suchen, die zumeist aus billiger Maisstärke gewonnen werden. Wenn Maltodextrin oder Sobrit nicht explizit auf der Zutatenliste stehen, so oft alternativ zu erkennen an der Deklaration "Glukosesirup".
Da Fructoseintoleranz nur in seltenen Fällen genetisch bedingt ist, sondern infolge anderer Lebensmittelintoleranzen (insb. Laktose) erworben wird, ist der Prozess i.d.R. durch eine konsequente Ernährungsumstellung in einigen Monaten in den Griff zu bekommen, indem die Toleranzschwelle durch Normalisierung der Dickdarmflora sukzessive erhöht wird.
Da Maltodextrin aber nicht nur aus
Mais, sondern auch aus
Weizen gewonnen wird, könnte auch
Gluten eine Rolle spielen. Möglicherweise kann eine unerkannte Zöliakie oder anderweitige Gluten-Intoleranz die Wurzel des Problems sein. Dies muss aber nicht zwingend der Fall sein, da es glutenfreie Maltodextrinvarianten aus Weizen gibt.
Ich würde das Problem ernst nehmen und es nicht mit der medikamentösen Unterdrückung der Symptome gut sein lassen, denn es können sich bei Ignorierung der zugrunde liegenden Ursachen im Laufe der Zeit sehr viel üblere Probleme aus einer Störung im Darmbereich entwickeln.
Der H2-Atemtest ist schmerzlos und unblutig. Man drinkt eine Lösung mit der zu testenden Substanz und muss dann in regelmäßigem Zeitabstand in ein Messgerät blasen. Sollte, denke ich, den Betroffenen die Zeit wert sein. Gluten"unverträglichkeiten" werden über Blutabnahme ermittelt.
Gruß Robert
Nachtrag: Sorbit wird sogar gezielt als "mildes Abführmittel" verwendet...
"Sorbitol can be used as a non-stimulant laxative via an oral suspension or enema, and like other sugar alcohols with the exception of erythritol, may cause inadvertent GI distress when consuming food products with Sorbitol in excess.
It works by drawing water into the large intestine, thereby stimulating bowel movements.[5] Sorbitol has been determined safe for use by the elderly, although it is not recommended without consultation with a clinician"
http://en.wikipedia.org/wiki/Sorbitol#Laxative
Noch ein genereller Hinweis: Sollte Fructoseintoleranz/malabsorbtion eine Rolle spielen, so sollte man auch
probiotische Jogurts - unabhängig von einer zu verifizierenden Laktoseintoleranz - meiden, denn die darin enthaltenen Oligosaccharide fördern die Ausscheidungsreaktionen auf Fructose. Also Junkfood wie Actimel, Activia usw strikt meiden. Vielleicht erleichtert es den Verzicht zu wissen, dass die verwendeten "Probiotika" aus dem Stuhl von Kleinkindern gewonnen werden....
Ebenso wie Sorbit sollte man meiden:
Xylit, Mannit, Maltit, Palatinit ("Isomalt") - meist in zucjerfreien Bonbons oder Kaugummis enthalten.
Um die Effekte kurzfristig zu minimieren, wenn Fructose/Sorbit das Problem sein sollten (!), ist es ratsam parallel zur Fructose im Verhältnis von idealerweise 1:1
Glucose zuzuführen, da dies die Fructoseabsorbtion verbessert und so den Dünnpfiff verhindern kann oder zumindest die Schwere der Symptome mindert. Da dies mit handelsüblichem WK-Futter kaum steuerbar ist, sollte man über ein selbstgemischtes Konzentrat (zb 1:1 Traubenzucker: Fruchtzucker) nachdenken, das man dann in Portionsbeutelchen abgefüllt im WK mit Wasser mischen kann.
Zum Weiterlesen zu empfehlen:http://de.wikipedia.org/wiki/Intesti...toseintoleranz