Tja, hm, wenn ich mir nach dem heutigen 100/100-Lauf meine selbstverordnete Passivität so überdenke, wirds wohl wirklich Zeit, dass der Winter ein Ende hat.
Ich glaub, dass ichs schonmal erwähnt hab, aber ich zähle die Tage rückwärts, wo meine Kurze alleine mitm Zug fahren oder in nen Flieger steigen kann.
Nachdems heut Nacht erneut gute 5cm auf die alte Scheisse geschneit hat, kam ich nicht drumrum, wieder etwas Schnee zu schaufeln.
Erstens wirds in den nächsten Tagen unausweichlich sein, den Anhänger zu bemühen, um nochmal Brennholz zu holen, und zweitens mahnen die mittlerweile meterhoch angeschwollenen Schneehaufen rund ums Haus, dass die Sosse unweigerlich in den Keller laufen wird, wenns endlich tauen sollte.
Wieso es dagegen tagsüber neblig, wolkig, trüb und biestig kalt ist und dazu eisiger Wind aus Osten bläst, während es nachts kristallklar und mondhell ist, hat sicher den einzigen Grund, dasses dadurch insgesamt noch kälter wird.
Die Odysee mitm Laufen hab ich ja an anderer Stelle schon kurz umrissen:
Nachdem ich mich gestern über knapp viereinhalb Kilometer verharschten Schnee und zerfurchtes Spiegeleis durchgebissen hatte, entschied ich mich heute schweren Herzens für Asphalt.
Nachdems bis in den Morgen nochmal gute 5cm Neuschnee gab, frohlockte ich fast noch (alles andere nutzt eh nix...), weil der Schnee ja auch etwas polstert, meine "Vorfreude" kriegte aber nen deftigen Dämpfer, als ich den ersten Schritt vor die Tür machte.
Arschkalter Wind, der mich zumindest auf den ersten Kilometern von der Seite, und dann noch lange nicht von hinten treffen würde.
Ungute Erinnerungen an Sonntag wurden wach, wo ich trotz dreier Hosen übereinander rund 7km brauchte, bis sich die Laufwerkzeuge halbwegs geschmeidig und warm anfühlten.
Mei, was ätzende Aussichten und so gings dann natürlich auch los.
Irgendwann unterwegs kam mir der üble Verdacht, dass die Runde länger als die gedachten 12km sein würde;- ich war ja ohne Frühstück und alles losgetrabt, und dachte über ne Abkürzung nach.
Die kam mir dann auch alsbald in den Sinn, wozu ich aber n paar hundert Meter über nen verschneiten Feldweg musste und das war dann die Krönung mit der Kälte und dem Wind.
Wiedermal keine Konturen erkennbar, aber Fahrzeugspuren unterm Neuschnee und endloses Gestolpere.
Manchmal wundere ich mich selbst, dass ich mir nicht doch schon längst nen Haxen gebrochen hab.
Als ich wieder auf der Strasse ankam, waren meine Füsse und die Hose bis zur Wade klatschnass und an den Beinen quasi festgefroren und die letzten dreieinhalb Kilometer gingen irgendwie mehr oder weniger an mir vorbei.
Gefühl hatte ich eh keines mehr, die Beine liefen und liefen und der Kopf regte an, sich einfach irgendwo hinzuhocken und das nächste Auto anzuhalten.
Irgendwie kam ich dann irgendwann doch zuhause an, wobei das prickelnde fürn Kopf zweifelsfrei ist, dass ich aus der Richtung, aus der ich kam, meine bescheidene Bleibe schon aus n paar Kilometern Entfernung sehen kann, es aber halt noch ne halbe Stunde dauert, ich im Bogen drauf zu laufe und man nicht wirklich näher kommt.
Ich hab die Schnauze grad echt extrem voll und kann mir nicht vorstellen, mich nochmal für die Teilnahme an 100/100 zu begeistern.
Ok, im Moment gäbs auch andere Gründe, n paar Meter gutzumachen, aber die könnte ich genausogut mitm Rad abspulen und ich könnte mich jetzt, am Abend, ohrfeigen, mir mit dem Lauf am Morgen die Lust versaut zu haben, heute nochmal vor die Tür zu gehen.
Eigentlich wäre ich gerne ne Runde mit Postmarie oder der BlauenBanane (die grad auf Spikes steht) gefahren, aber mir war den ganzen Tag über kalt und wenn ich mal fix rausmusste, um Holz reinzuholen, hab ich mir 3 Jacken und noch ne Hose drübergezogen, was länger dauerte als mir draussen drei Scheite untern Arm zu klemmen und wieder reinzuhuschen.
Nee, also: mir reichts, ich hab die Schnauze gestrichen voll.
In ein paar Jahren mach ich hier die Biege und während ihr vom Fenster aus die Bilder unten sehen könnt, schicke ich euch welche wie oben.
