Natürlich hat man besseren Zugriff auf Primärquellen. Gleichzeitig wird es aber durch die Informationsflut viel schwieriger, Primärquellen oder seriöse Quellen zu finden bzw. vom "Rest" zu unterscheiden. Zudem muss ich als Laie, der ich auf den meisten Gebieten bin, herausfinden, was ich mit den ursprünglichen Informationen oder Daten anfange bzw. wie ich diese interpretiere.
Das empfinde ich nicht als Problem.
Wir leisten uns als Gesellschaft ein aufwendiges System der Wissenschaft. Wer es an die Spitze einer wissenschaftlichen Institution geschafft hat oder als anerkannter Fachmann auf seinem Gebiet einen begutachteten Artikel in einem Fachmagazin veröffentlicht, hat unser Vertrauen verdient. Ich meine damit keine kritiklose Gefolgschaft, aber diese Stimme hat Gewicht.
Bevor der Einwand kommt: Wir laufen nicht einem einzelnen Experten hinterher. Sondern wir befragen ein internationales Netzwerk an Experten, die gemeinsam und durchaus kontrovers in einem wissenschaftlichen Erkenntnisprozess ein Bild mit zunehmender Überzeugungskraft liefern.
Die Vorstellung ist aus meiner Sicht komplett albern, man könne sich als Laie aufgrund von Primärdaten selbst eine Meinung zu derart komplexen Themen bilden. Denn Primärquellen sind letztlich Messwerte, und zwar vor ihrer Verarbeitung durch Modelle: Messreihen, Zahlenkolonnen bis zum Horizont. Dazu sind wir Nichtexperten bei weitem nicht in der Lage. Ebensowenig könnten wir mit den Lichtspektren entfernter Quasare die Relativitätstheorie überprüfen und uns diesbezüglich "selbst eine Meinung bilden". Es ist ein Privileg der Aluhüte, dass sie glauben, sie könnten es.
Den Anspruch, den Hirsch an "Qualitätsjournalismus" stellt, halte ich für absolut berechtigt, essentiell für die vierte Gewalt des dmokratischen Rechtsstaates, sowie passend formuliert.
Die Diskussion, ob dieser früher besser erfüllt wurde, oder sich unsere Wahrnehmung / Erinnerung verschoben hat, sehe ich in dem Zusammenhang zweitrangig.
Die Delegitimierung der Presse durch die Unterstellung der Meinungsmache halte ich für ein Problem. Sie ist ein Wegbereiter für die Haltung, Fakten nicht anzuerkennen.
Die wollen nicht DIE Wahrheit, sondern IHRE Wahrheit. In ihren Augen ist das natürlich dieselbe Wahrheit.
Bei einem Thema wie der aktuellen Intensivbettendiskussion wüsste ich z.B. gar nicht, was ich als Primärquelle nehmen sollte und was ich mit den Zahlen, die ich dort vermutlich finde, anfangen soll bzw. wie ich diese interpretieren muss.
M.
Das Papier der Gruppe um Schrappe ist frei zugänglich, das Welt Interviewmuss man kaufen - dazu gibt es sehr vielfältige Kommentare (weil Schrappe als ehemaliger Regierungsberater nicht irgendwer ist und die Vorwürfe sehr hart sind). Da kann man sich durchwühlen, Argumente versuche nachzuvollziehen und bewerten, ggf noch Datenreihen ansehen und sich seine Meinung bilden (Wortspiel nicht intendiert) - ist eben Aufwand.
Ich war da schlicht und bin nur einmal durchgerauscht, Haken dran und fertig - next. Und dabei habe ich mich letztlich auf Medien und Personen verlassen, denen ich in gewisser Weise traue, aber wie ich meine, auch aus Gründen, aber nicht blind.
Die Sache vom Grund auf selbst aufarbeiten kann ich schlicht nicht, wer bin ich schon (dabei das Thema im Vergleich zu anderen Themen wirklich nicht komplex).
Das Papier der Gruppe um Schrappe ist frei zugänglich, das Welt Interviewmuss man kaufen - dazu gibt es sehr vielfältige Kommentare (weil Schrappe als ehemaliger Regierungsberater nicht irgendwer ist und die Vorwürfe sehr hart sind). Da kann man sich durchwühlen, Argumente versuche nachzuvollziehen und bewerten, ggf noch Datenreihen ansehen und sich seine Meinung bilden (Wortspiel nicht intendiert) - ist eben Aufwand.
Ich war da schlicht und bin nur einmal durchgerauscht, Haken dran und fertig - next.
m.
Wie geschrieben: Man bekommt viele Informationen.
Das Schrappe-Papier habe ich einmal überflogen. Ohne Fachwissen auf dem Gebiet ist mir aufgefallen, wie oft bei Zahlen und Fakten, die den eigenen Standpunkt nicht stützen, darauf hingewiesen wurde, dass diese nicht belastbar sind, während man bei Daten, auch bei geschätzten, die den eigenen Standpunkt stützen, weniger kritisch ist.
Habe meine Schlüsse daraus gezogen.
Die Zeit habe ich aber nicht immer. Ich muss also entscheiden, welche Quellen, die darüber berichten, ich als seriös einschätze.
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Bei einem Thema wie der aktuellen Intensivbettendiskussion wüsste ich z.B. gar nicht, was ich als Primärquelle nehmen sollte und was ich mit den Zahlen, die ich dort vermutlich finde, anfangen soll bzw. wie ich diese interpretieren muss.
M.
Ich bin nicht fähig, mir hierbei in endlicher Zeit ein Urteil zu bilden und versuche es auch nicht. Mir reicht es, wenn ich den groben Fahrplan nachvollziehen kann. Detailwissen übersteigt sowieso meine Fähigkeiten in fast allen Gebieten. Ob ich den groben Fahrplan verstanden habe, teste ich ganz einfach mit Trial&Error: passen die politischen Entscheidungen zu meinem Fahrplan, dann ist der Fahrplan i.O. Wenn nicht, korrigiere ich ggf nach. In den vergangenen Monaten musste ich das praktisch nicht mehr tun. Ob ich mit dem Fahrplan einverstanden bin, ist mir erst mal gar nicht so wichtig.
Das Papier der Gruppe um Schrappe ist frei zugänglich, das Welt Interviewmuss man kaufen - dazu gibt es sehr vielfältige Kommentare (weil Schrappe als ehemaliger Regierungsberater nicht irgendwer ist und die Vorwürfe sehr hart sind). Da kann man sich durchwühlen, Argumente versuche nachzuvollziehen und bewerten, ggf noch Datenreihen ansehen und sich seine Meinung bilden (Wortspiel nicht intendiert) - ist eben Aufwand.
Ich war da schlicht und bin nur einmal durchgerauscht, Haken dran und fertig - next.
m.
Oder man lässt sowas einfach den Volksverpetzer machen, den ich ja daher verlinkt habe.
Der macht das natürlich auch nicht allein, sondern stützt sich quasi auf Teamarbeit im Netz.
Mir ist bisher noch nichts bekannt geworden, wo der grob falsch gelegen hätte.
Wer sich trotzdem breiter informieren möchte, findet mehr z.B. auf Twitter unter den Hashtags #nodivigate oder #divigategate
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Das würde voraussetzen, dass Zugriff auf Zahlen und Fakten besteht. Und nicht auf verarbeitete, gefilterte, summierte und vom Chef des Datenjunkies auf politische Brisanz auf Basis der Unternehmensziele hin geprüfte Daten Daten die auf eine ggfls. interpretationsfähige Anfrage geliefert wurden. Bei mehreren Quellen (Krankenhäusern) sind natürlich alle gleich beim Abliefern der Zahlen und Fakten vorgegangen. Und natürlich liefern die alle nur den reinsten Stoff von dem einige zu träumen scheinen.