Volksverarsche ist es, wenn man die Beantwortung der obigen Fragen im Sinne eines Dopingvergehens voraussetzt. Hier ist aber Geduld und Sorgfalt gefragt. Fehlt letzteres, werden die Sportler leicht über ihre Anwälte rausgepaukt – und zwar zu recht. Denn wen man nicht glasklar überführen kann, muss man laufen lassen.
Grüße,
Arne
Da hast Du vollkommen recht - meine Meinung bleibt davon allerdings unberührt.
Fast eine Komödie, wenn es nicht so traurig wäre:
"Landessportbund-Präsident Gösel warnt vor schnellen Vorverurteilungen und fordert einen sensiblen Umgang mit dem Thema Doping."
Beim sensiblen Umgang hätte er sich ja gleich mal mit seinem Vize (Ausgerechnet auch noch "Vizepräsident Recht") beschäftigen können.
Und wir lästern über den Doping-Umgang im Ausland...
Und wir lästern über den Doping-Umgang im Ausland...
Ja, und zwar zu recht. Ich kann mich aber nicht der Meinung anschließen, wir wären deshalb auf dem deutschen Auge blind. Ganz im Gegenteil. Die deutschen Dopingsünder fallen tiefer als alle anderen.
Ja, und zwar zu recht. Ich kann mich aber nicht der Meinung anschließen, wir wären deshalb auf dem deutschen Auge blind. Ganz im Gegenteil. Die deutschen Dopingsünder fallen tiefer als alle anderen.
Grüße,
Arne
Das ist richtig, wenn ich mir zB den Werdegang der prominenten Dopingsünder (Leichtathletik, Wintersport, Rad) der letzten 20 Jahre in Österreich ansehe.
Man sollte sie zwar nicht lebenslang verdammen, aber so manche (auch politische Kehrtwende) und schnelle Rehabilitation ist schon sehr überraschend.
Wenn ich mir die Behandlung von Betrügern in allen Lagen der Wirtschaft so ansehe, dann kommen Sportbetrüger in der öffentlichen Beurteilung meist viel schlechter weg!
Die deutschen Dopingsünder fallen tiefer als alle anderen.
Ein sehr weicher Fall vom Trainer, der Mädchen Anabolika verabreicht, zum Vizepräsidenten eines Landessportbundes und praktizierendem Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei...
Nur weil Doper im Ausland teilweise weich bis gar nicht fallen, fallen sie in Deutschland nicht zu hart. Da fehlt mir jegliches Mitleid.
Als Sportler und Mensch, der 2+2 zusammenzählen kann, bilde ich mir eine Meinung aufgrund der vorliegenden Infos und da ist es für mich sonnenklar, dass hier Blutdoping im grösseren Stil und systematisch betrieben wurde.
Richter müssen da andere Masstäbe anlegen, leider handeln die Sportverbände zu gerichtsmässig, obwohl sie es überhaupt nicht bräuchten, z.B. um Startsperren anzuordnen.
Ebenso klar ist mir leider, dass alle Vereinsverantwortlichen incl. NADA nach willkommenen Entschuldungsgründen suchen, traurigerweise.
Ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür, dass es hier eigentlich um klassisches Blutdoping gehen soll.
Die Ermittlungen beruhen doch auf einem abgehörten Telefonat, in dem es ausdrücklich um die UV-Sache ging:
Zitat:
Entlarvendes Telefonat
Nach Informationen dieser Zeitung wurden in der Arztpraxis verräterische Computerdateien beschlagnahmt. Sie dokumentieren zum Beispiel, dass ein Topathlet schon im Jahr 2005 den Blut-Service in Anspruch nahm. Auch ein aufgezeichnetes Telefonat, schon von den Münchnern zu den Akten gegeben, entlarvt angeblich diesen Sportler: In dem empfiehlt er die Spezialität des Erfurter Doktors einem anderen Athleten. Der äußert Bedenken, fragt, ob das nicht Doping sei. Antwort des Tippgebers: UV-Bestrahlung sei doch nicht nachweisbar. Eindeutiger kann ein Höchstleister kaum formulieren, dass er dopt und sich dessen bewusst ist.
Sport inside präzisiert, dass dieses Gespräch zwischen 2 Sportlerinnen stattfand, und dass Pechstein abgehört wurde. Nicht zwingend, aber naheliegend ist der Schluss, dass Pechstein dieses Gespräch über die UV-Behandlung geführt hat.
Volksverarsche ist es, wenn man die Beantwortung der obigen Fragen im Sinne eines Dopingvergehens voraussetzt. Hier ist aber Geduld und Sorgfalt gefragt. Fehlt letzteres, werden die Sportler leicht über ihre Anwälte rausgepaukt – und zwar zu recht. Denn wen man nicht glasklar überführen kann, muss man laufen lassen.
Und genau das wird hier passieren, weshalb es umso wichtiger ist, dass man sich zu den Methoden, die mit groesster Wahrscheinlichkeit stattgefunden haben, auch laut und deutlich aeussert.
Auch hier zeigt sich wieder, dass die Gesetze im Bereich Doping zu schwach sind. Wir brauchen eine staerkere Beweislastumkehr, die dann uU auch mal zu Lasten fahrlaessig handelnder Unschuldiger fuehrt. Ich bin zudem dafuer, dass Dopingsperren deutlich verlaengert werden, waehrend die Integration von Dopern in der Gesellschaft verbessert werden muss. Der Ehemann darf ungeschoren die Nachbarin poppen, aber Sportbetrug wird wie Kinderschaendung verachtet? DAS kann nicht sein. Ein Kittel darf dann nicht mehr Radfahren zum Geldverdienst, aber fuer alles andere verdient er eine zweite Chance.