Entweder es bringt was (ist also Doping) oder es verschleiert was (also auch Doping).
Meine persönliche Meinung:
Die panschen fröhlich mit ihrem Blut durch die Gegend und haben sich eine Tarnpraktik aufgebaut, die sie vorschieben können, wenn mal jemand nachguckt. Jetzt denken alle - "ach, diese Trottel denken, UV wäre nützlich". Und die "Täter" lachen sich ins Fäustchen, ob dieser Gutgläubigkeit.
Ist doch wie beim Wulff - da werden irgendwelche Geschichten aufgebaut, die Herrn Wulff wie einen Trottel darstellen lassen, damit man damit ablenken kann, dass der ganz bewusst abkassiert hat.
Moralisch denke ich ist der Fall klar, für jeden, der ein bisschen über den Tellerrand schauen kann und in der Lage ist, die nationale Sichtweise ("Wir,=die guten, das Ausland= die bösen Doper") ab zu legen.
Juristisch wird es natürlich nicht ganz so einfach sein, da haben Lidlrace und Klugschnacker natürlich auch recht. Gerade Pechstein hat ja gute Übung mit juristischen Winkelzügen und dem Zünden von Nebelkerzen...
Die relevante Paragraphen im alten WADA-Code waren folgende:
Zitat:
M1. ENHANCEMENT OF OXYGEN TRANSFER
The following are prohibited:
1. Blood doping, including the use of autologous, homologous or heterologous blood or red blood cell products of any origin.2. Artificially enhancing the uptake, transport or delivery of oxygen, including but not limited to perfluorochemicals, efaproxiral (RSR13) and modified
haemoglobin products (e.g. haemoglobin-based blood substitutes,
microencapsulated haemoglobin products), excluding supplemental oxygen.
M2. CHEMICAL AND PHYSICAL MANIPULATION
1. Tampering, or attempting to tamper, in order to alter the integrity and
validity of Samples collected during Doping Controls is prohibited. These
include but are not limited to catheterisation, urine substitution and/or
adulteration (e.g. proteases).
2. Intravenous infusions are prohibited except for those legitimately received in the course of hospital admissions or clinical investigations.
Dr. Franke beruft sich auf Paragraf M2.2., in dem steht, dass Infusionen (mit wenigen Ausnahmen) verboten sind. Aus diesem Verbot leitet er ab, dass Injektionen (also die intravenöse Zufuhr von kleineren Mengen als bei Infusionen) erlaubt sind. Das würde stimmen, wenn es sich z.B: um die Injektion von Kochsalzlösung oder Glucoselösung, also von Substanten, die nicht auf der Dopingliste stehen, handelnm würde. Es stimmt aber eindeutig nicht, wenn es sich um ein autologes Blutpräparat handelt!
Er vergisst dabei den Paragraf M1.1, in dem unabhängig vom o.g. Infusionspragraph eindeutig steht, dass die Zufuhr von ...autologen (autolog heißt <vom Körper des Sportlers selbst stammend>)... Präparaten, die rote Blutzellen enthalten...verboten ist!
Da im Pragraph 1.1 weder von Injektion (kleinere Mengen < 50ml) noch von Infusionen die Rede ist, müsste eigentlich klar sein, dass die Zufuhr solcher Präparate immer verboten ist, egal in welcher Menge!
Was wir nicht wissen, ist wieviel Blut es in jedem Einzelfall war, wie lange der Zeitraum zwischen Entnahme und Rückführung war und ob das entnommene Blut mit UV-Licht bestrahlt worden ist.
Nur darum geht es doch. Der Rest ist Volksverarsche.
Er vergisst dabei den Paragraf M1.1, in dem unabhängig vom o.g. Infusionspragraph eindeutig steht, dass die Zufuhr von ...autologen (autolog heißt <vom Körper des Sportlers selbst stammend>)... Präparaten, die rote Blutzellen enthalten...verboten ist!
Nein, wenn man spitzfindig ist, und das muss man natürlich in juristischen Fragen sein, steht das da nicht.
Da steht zunächst mal, dass Blut-Doping verboten ist. Und dann werden noch verschiedene Formen davon aufgezählt.
Jetzt hab ich aber mal ne Theorie zum Wirkmechanismus:
Dass die UV-Bestrahlung die Funktion der roten Blutkörperchen direkt verbessert, kann ich mir auch kaum vorstellen. Wie Hafu schon sagt, dürften diese wohl eher geschädigt werden.
Dann wäre für mich der Gedanke naheliegend, dass der Körper diese als geschädigt erkennt und zum Ersatz neue produziert. Und aus irgendwelchen Gründen produziert er mehr neue als geschädigt sind. Oder vielleicht sind sie auch nur scheinbar geschädigt, funktionieren aber trotzdem noch und es werden trotzdem zusätzliche produziert.
Das hab ich mir jetzt mal als Nicht-Mediziner aus den Fingern gesogen. Gelesen hab ich darüber bisher nix.
Wenn das so wäre, dann wäre es wohl tatsächlich Blut-Doping.
Naheliegend fände ich weiterhin, wenn Pechsteins komische Kugelzellen solche UV-geschädigten ehemals normale Zellen wären.
Nur darum geht es doch. Der Rest ist Volksverarsche.
Volksverarsche ist es, wenn man die Beantwortung der obigen Fragen im Sinne eines Dopingvergehens voraussetzt. Hier ist aber Geduld und Sorgfalt gefragt. Fehlt letzteres, werden die Sportler leicht über ihre Anwälte rausgepaukt – und zwar zu recht. Denn wen man nicht glasklar überführen kann, muss man laufen lassen.
Als medizinischer Laie, der gewissen Berichterstattungen (von beiden Seiten) auch mal kritisch hinterfragt), bleibt für mich unter Strich eins übrig:
Wer so etwas macht, wie die nun erwähnten 30 Sportler bzw. die darin verstrickten Ärzte, gerät leicht in Versuchung mal mehr zu machen (um es vorsichtig auszudrücken).
Wie bescheuert muss ich als Arzt und Sportler sein um in einer extrem sensibilisierten Zeit (nach 2006 Fuentes), derartige Behandlungen durchzuführen?
Da müsste eigentlich der gesunde Menschenverstand greifen und mir sagen, dass das (auch wenn es vielleicht damals erlaubt war) Mist ist und mir sehr wahrscheinlich irgendwann mal auf den Kopf fällt.