Ich les ja auch sonst heimlich mit, aber diesmal muss ich doch mal was schreiben:
Herzlichen Glückwunsch zum Gigathlon-Finish !!!!
Mensch, echt Hammer !
Ich konnte mir darunter gar nicht wirklich was vorstellen, aber echt mega hart da ins Ziel zu kommen!
Ein paar Fragen hab ich aber noch, wenn ich darf?
Hattest du keine Magenprobleme?
Wie war das mit dem Essen und Trinken organisatorisch?
und was ißt man eigentlich bei so einem Event?
waren das dann mobile WZs? Ich mein, du musstest dich ja umziehen?
Konntest du überhaupt schlafen? bzw. bequem war es im Zelt ja sicher nicht, oder?
Inlinerfahren war mit voller Schützermontur?
In was bist du denn geschwommen?
Oh, ach ja und die Pippifrage natürlich
__________________ Bevor du mir was fieses antwortest, denk immer daran: "Hexen dürfen das !"
Montag/Dienstag/Mittwoch vor dem Rennen viel Pasta in alle Sorten, Donnerstag abend nur noch was leichtes, sprich Geflügel vom Grill und Salat bei Sybi. Freitag früh ganz normal Semmeln, Mittags schon Gigathlonverpflegung aus der Großküche, sprich Nudeln. Der Warm-up-Wettkampf am Freitag war größtenteils ohne Futter, nur mit Getränke und ein paar Gels, wenn ich mich recht entsinne. Freitag abend mal wieder Nudeln.
Frühstück am Samstag gegen halb fünf, Marmeladensemmeln und so ne Art Müsli, dazu ein Kaffee weil’s schmeckt und für einen guten Übergang zum Fettstoffwechsel sorgt. Tagsüber dann mehrerlei Sorten Kohlehydratplörre, Powergel von Sponser ebenfalls in zwei verschiedenen Variationen, Bananen, Riegel, Wasser, Isobrühe. Rennrad / MTB je 2 Flaschen, Inline und Lauf große Flasche im Gurt. In allen Wechselzonen trinken. Salztabletten in der Dose, habe aber trotzdem mit Krämpfen auf dem Rennrad zu tun gehabt, dazu später vielleicht mehr. Sonntag wesentlich weniger Salz.
Verpflegung gab es regelmäßig, aber nicht oft, meist ein Mal in der Mitte der Etappe, sprich beim Skaten Samstag bei km 28, Rennrad Samstag auf dem ersten Pass, km 45. Beim Laufen etwas häufiger, beim abschließenden 24er gab es dann 3 Punke bei km 7, 13 und 18. Also nix wie beim IM alle 2 km was naschen, neinneinnein. In den Wechselzonen gibt es selbstverständlich auch immer flüssige und feste Nahrung.
Ich habe regelmäßig nach Uhr flüssige und gelige Nahrung zu mir genommen, sprich alle 30 Minuten eine halbe Tube Gel, ab und an längere Intervalle oder auch mal kürzere. Gel hatte ich immer dabei und habe an der Verpflegungsstellen auch nachgeholt.
Abends beim Essen im Zentralort habe ich die Hälfte der Nudeln wegwerfen müssen, weil ich einfach nichts runterbekam. Das war aber auch das einzige Magenproblem des Wochenendes.
Sonntag früh nur ein Brötchen: Wir waren etwas spät, die Schlange lang und langsam, so dass ich es vorzog mich schon als Inliner zu verkleiden, während Sybi nach was zu kauen und zwei Kaffee weiter anstand. Tagsüber dann wieder Gel, Gel, Gel. Beim abschließenden Laufen dann Boullion. Nach dem ganzen Süsskram vorher war das unglaublich lecker.
Es war gerade am Samstag auf Rennrad und Laufstrecke unglaublich heiß. Ich habe allein auf dem RR so ca 7 Trinkflaschen durchgezogen und zwei mal an Dorfbrunnen aufgefüllt. Lag wohl auch am Skaten, wo zwei Trinkflaschen auf 57 km etwas eng waren und ich wohl etwas Flüssigkeitsdefizit mit auf das Rennrad genommen habe. Sobald es dann in der Höhe etwas kühler wurde, ging es dann zunehmend besser.
Wechselzonen
Wie bei anderen Wettkämpfen üblich aufgebaut, d.h. Sperrgitter, Flatterbänder, Chemieklos in Reichweite. Umziehen direkt in der Wechselzone soweit nötig. Bin die mittleren 3 Etappen am Samstag im gleichen Einteiler gefahren.
Schlafen
Donnerstag – Freitag bei Sybi ins Bett gegen 22.30, konnte wegen der Hitze ganz schlecht schlafen, bin dann wohl gegen halb eins doch eingedusselt. Wecken gegen fünf
Freitag – Samstag im Camp: Habe mit einer halben Schlaftablette nachgeholfen und tatsächlich von 22.00 bis 2.00 geschlafen. Dann die Glockenschläge des benachbarten Kirchturms gezählt und einen Schnarchen ein paar Zelte weiterverflucht. Wecken um 4.00 Uhr
Samstag – Sonntag im Camp: Keine Schlaftablette, Körper und Geist noch auf Touren. Ich hatte zuerst die Befürchtung, überhaupt kein Auge zumachen zu können, bin dann aber wohl gegen Mitternacht doch eingepennt und habe bis halb sechs unruhig geschlafen. Aber geschlafen.
Skaten
Freitag ging es durch die Stadt, da wollte ich nix riskieren, also alle Schützer an.
Samstag Handschützer und Knieschützer, Ellenbogen habe ich weggelassen. Strecke war harmlos. Da ich aber seit Monaten ein lädiertes Knie habe, wollte ich zumindest beim Skaten über die Schützer noch ein wenig Stützeffekt haben.
Sonntag wegen des technischen Kurses wieder komplette Montur.
Schwimmen
Freitag die 600 m ohne Neo, ansonsten Orca Pflex.
Pinkeln
Ist ja an sich kein Problem. Anhalten, Baum suchen, loslegen. Beim Schwimmen gibt’s keine Bäume. Da hilft nur Konzentration und an einen Baum denken. Im übrigen kann man an der Konsistenz des Strahls und der Häufigkeit Rückschlüsse über den Hydrationsgrad des Körpers ziehen. Der war nie so ganz toll.
Hallo Jimmmy, ich gratuliere auch zu dieser unglaublichen Leistung, je mehr du darüber schreibst umso klarer wird mir erst mal was du da geschafft hast. Respekt.
Hallo Jimmmy, ich gratuliere auch zu dieser unglaublichen Leistung, je mehr du darüber schreibst umso klarer wird mir erst mal was du da geschafft hast. Respekt.
Danke!
Meine Meldung zur Teilnahme als Single am Gigathlon wurde von Ina und Sabine, die ja das Geschehen seit Beginn der Serie aktiv als Schwimmer, aber auch als Inliner und Läufer, mitverfolgt haben, höchst skeptisch betrachtet. Auch ich selbst habe mir zum Zeitpunkt der Meldung nur eine 50/50 Chance ausgerechnet, dort zu finishen.
Zum einen lang das am Wettkampf 2006, bei dem ich mir dermaßen komplett die Lichter ausgeschossen habe, dass ich so was nie mehr machen wollte. Zum anderen ist Gigathlon, auch mit entsprechender Vorbereitung, ein sehr gewagtes Unterfangen, da man im Gegensatz zu einem IM oder anderen Ultra nicht nur mit den Streckenlängen zu kämpfen hat, sondern auch mit den technischen Anforderungen von Inline und MTB und die Schweizer außerdem versuchen, aus jeder Teildisziplin eine echte Herausforderung zu basteln, was Unpassierbarkeit des Untergrundes und Anzahl der Höhenmeter betrifft. Wer da irgendwo überzieht kommt bald gar nicht mehr ins Ziel bzw hat eine sehr kurze Nacht. Ich wollte auch nicht als Held sterben, sondern an den 3 Tagen so viele Eindrücke wie möglich sammeln und das Rennen von vorneherein so kontrollieren, dass ich vernünftig schlafen kann und eine Zielankunft an einem Stück möglich ist.
Da hat sich wohl noch jemand dazwischen geschoben. Ja, ist Platz 141.
Regeneration:
Gigathlon spielt sich auf einer völlig anderen Ebene ab als IM. Beim IM heißt die Devise: Solide und schnell Radfahren, auf den ersten Laufkilometern ruhig bleiben und ab km 20 sterben. Nach Überqueren der Ziellinie ist Schluss.
Bei einer Wettkampfzeit Gigathlon von 27 Stunden an zwei Tagen darf die Muskulatur nie so weit ermüdet werden, dass einen nur noch der blanke Wille ins Ziel schleppt. Es gibt immer noch eine weitere Etappe mit unbekannten Bodenverhältnissen und gemeinen Steigungen. Entsprechend ist eine solide Grundgeschwindigkeit bei HF Werten um die 130 auf allen Disziplinen nötig um das Ziel zu sehen.
Muskulatur ist also müde, aber die Regeneration erfolgt wesentlich schneller als bei einem IM. Ich habe wie vorher mit leichten Knieproblemen zu kämpfen und bin immer noch ein wenig müde. Der Kopf braucht allerdings noch eine Weile, um die extrem vielen Eindrücke zu verarbeiten. Generell ist es für mich schwer, auch nach einen IM, mit dem verlorenen Fokus der letzten Wochen zurechtzukommen und nicht mental in ein Loch zu fallen. Gerade bei Gigathlon ist die mentale Komponente sehr wichtig, denn Du bist die meiste Zeit allein mit Dir und hast keine Stimmungsnester wie in Roth oder Frankfurt.
Hm, ich weiss auch nicht, was los ist, aber ich bin auch schon die ganze Woche knülle.
Dienstag nachm Laufen und gestern hatte ich Muskelkater in den Oberschenkeln, die ich gestern abend mit ner eiligen Runde Fahrrad durch die Stadt wieder hübsch aufgefrischt hab.
Dazu ne bleierne Müdigkeit.
Vielleicht kommt das miese Wetter noch dazu, aber an sich dachte ich nicht, vom Wochenende irgendwas zu Verdauen zu haben.
Und alle fragen mich, ob ich im Urlaub war, weil ich so braun sei...
Es wäre knorke von den Eidgenossen, wenn sie die Fernsehbeiträge (vom Gigathlon, nicht die von Wimbledon...), die sie uns beim Essen abends vorgespielt haben, irgendwo verlinken würden.
Die Bilder find ich schonmal klasse.
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!