Ich torkle im Ziel rum und mir ist übel. Obwohl ich schon seit mindestens zehn Minuten nicht mehr Laufe fühle ich mich wie nach übermässigem Alkoholkonsum. Das Sponsergetränk kann ich schon gar nicht ansehen. Und auch der Wasserbecher in der Hand kann ich nur langsam leeren, weil ich fast erbreche. Ich gehe von Mitstreiter zu Mitstreiter, bringe aber irgendwie nur Satzbrocken heraus. Glücksgefühl empfinde ich keines, auch kein Wunder bei dieser Zeit. Verwunderlich ist aber, dass ich genau so wenig Enttäuschung spüre. So schlecht ging es mir noch nie nach einem Wettkampf.
Ich habe mich gequält und zwar auf unnötige Art und Weise.
Kurze Vorgeschichte:
Bisher bin ich an Wettkämpfen häufig mit einem leichten Völlegefühl gestartet. Wieso also nicht einmal etwas weniger und früher essen? Sind ja nur 10km, die bist du letzte Woche auch nach Schwimmen und Radfahren relativ gut gelaufen.
Aufgrund des reduzierten Trainings der letzten Woche, hatte ich gestern auch gar nicht einen grossen Appetit. Die Startzeit war erst nach 19:00 und ich habe den Tag über sicherlich zu wenig gegessen und getrunken.
Ich habe mir noch eine Flasche mit Sportgetränk angemacht und gedacht ich nehme dann noch ein paar Schlucke. Ungewöhnlicherweise war mein Blutzuckerspiegel beim Einlaufen äusserst stabil, so dass ich die Flasche (wortwörtlich) links liegen liess.
Die ersten Kilometer liefen dann wie geschmiert. Nach einem (zu) schnellen aber lockern Kilometer fand ich meinen Rhythmus und war planmässig unterwegs.
Zwischen vier und fünf Kilometern kam dann plötzlich ein Schwächegefühl. So hab ich etwas Traubenzucker reingejagt und getrunken. Das Gefühl hielt an und dann wurde mir übel. Pippi kam von Hinten und wollte dass wir nun gemeinsam Dampf machen (Danke für die Motivation, Pippi . Doch mein Tempo wurde immer langsamer und das Befinden schlechter. Mit anderen Worten; ich lief nicht nach km 40, sondern schon nach km 4 in die Mauer. (Wie peinlich).
Gerade der letzte Kilometer tat unglaublich weh. Es war heiss, ich musste fast kotzen und die Schritte wurden kleiner. So was habe ich noch nie erlebt. Nach kläglichen 36:17 kam ich dann ins Ziel. Etwa zwei Minuten über den Erwartungen.
Selber schuld! Ich verbuche das mal als "ungenügende unmittelbare Vorbereitung" und unter "Lektion gelernt". Ich werde die 10 km sicher nicht mehr unterschätzen.
Ich muss aber sagen, dass ich nun umso motivierter bin die PB dieses Jahr noch zu kriegen und einen schnellen Halbmarathon zu laufen.
Genug gejammert, auf ins Training.
Grüsse
So was habe ich auch 1x erlebt. Letztes Jahr beim Greifenseelauf. Unnötig hab ich Gas gegeben und habe mich ins Ziel gezwungen. Im Ziel war dann auch nichts mit Freude, sondern nur geschaut, wo kann ich im Notfall mich übergeben. Schreckliches Gefühl. Man muss dann einfach überlegen woran es wohl gelegen hat. Doch viel zu schnell? Falsch gegessen? Zu Wenig oder falsch getrunken?
Kopf hoch und weiter!!! Das passiert sicher jedem mind. 1x im Leben.
Etwas ähnliches habe ich auch schon erlebt.
Andere Wettkämpfe kommen wieder bestimmt.
An den Beinen hat es sicher nicht gelegen.
Danke für's ziehen. Bin von km 1-5 immer mit etwa 10-15m hinter dir her gerannt.
Das Ausfahren am Samstag hat sicher gut getan, gute Idee.
Grüsse und bis bald einmal.
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Vizeeuropameister Duathlon EM Alsdorf 2024 AK 45 Racebericht
Ich bin eben eigentlich gar nicht so enttäuscht, eher ärgere mich etwas. Die ersten drei bis vier km lief es sich nämlich locker.
Und fürs Training bin ich jetzt eh noch zusätzlich motiviert.
Nächsten Sonntag wäre in der Region wieder ein gut 10km langen Lauf, mit 1400 Höhenmetern allerdings. Ich schau mal ob ich Lust hab und mach vielleicht aus dem Training raus mit. Aber eben, nur wenn ich Laune hab dazu.
Pippi, ich freue mich wieder mal auf einen gemeinsamen Lauf.
Gestern Abend hatte ich Trainingsbedingungen, die ich wohl nicht so schnell wieder vorfinden werde.
Mittwochs schwimm ich manchmal mit Rettungsschwimmern. Weil die mich mit einem Arm abhängen, aber eher in der Plauschgruppe. Gestern kreuzten nur sehr wenige auf zum Training, weil glaub noch Wettkämpfe sind dieses Wochenende. Die Handvoll die da war entschied sich aufgrund der Temperaturen fürs Freiwasser. Wegen meiner Nase wollte ich dies verhindern. Einer machte dann nen Witz, ich könne ja alleine trainieren.
So kam es dann, dass ich ein 25m Becken mit 4 Bahnen für mich ganz ALLEINE! hatte. 80 Minuten hatte ich zum austoben und ich genoss jede einzelne. Auch das Schwimmgefühl war klasse, was wohl am nicht vorhandenen Wellengang gelegen haben muss.
Hab dann sogar noch Trisutto-Medleys gemacht. (Ein Programm mit einigen Anpassungen, damit auch Hundeschwimmer wie ich Lagenschwimmen können). Naja, mit dem "Butterstruggle" hab gestern zumindest keinen gestört.
Ansonsten bin ich eigentlich ganz gut am Kilometer sammeln. Am Sonntag werde ich wohl spontan noch am Berglauf teilnehmen; aus dem Training, für das Training. Das werden dann auch gleich die ersten Höhenmeter zu Fuss dieses Jahr. Mache ich also nur zum Spass und Abhärten.
Der Start ist um 9 Uhr. Und so weit hoch geht es nun auch wieder nicht
Der Lauf dürfte trotzdem ziemlich hart werden. Wurde es bisher alle drei Male an denen ich teilgenommen habe. Das Streckenprofil ist sehr einfach erklärt und noch einfacher gezeichnet: Vom unteren linken Blattrand auf direktem Weg zum oberen rechten. Es geht vom Start an gleich ziemlich steil hoch und bleibt es auch.
Die Trainingswoche werde ich sicher noch in den Knochen spüren, aber ich laufe ja vor allem des (Trainings- und Erlebnis-)Reizes wegen.
Die Beine sind schwer, das Herz pumpt, das Hirn fühlt sich an wie ein Spiegelei. Der letzte Tropfen Energie wird investiert, voran kommt man trotzdem nicht. Nein, nicht km 40 im LD Marathon - Berglauf kurz vor dem Gipfel.
Der Stanserhorn Berglauf war dieses Jahr eigentlich nicht auf meiner Wettkampfliste. Den letzten Freitag konnte ich aber nicht einfach auf mir sitzen lassen und so entschied ich mich trotzdem für eine Teilnahme. Eine Trotzreaktion sozusagen.
Ich habe mich auch nicht speziell geschont diese Woche und normal trainiert. Die 1400hm stellten zudem auch die ersten vertikalen Laufmeter der Saison dar.
Aus diesen Gründen, und auch weil es mir letztes Jahr da gar nicht lief, ich vielleicht etwas ausgebrannt war, sah ich den Lauf heute mehr als intensives Training.
So wollte ich vor allem zu Beginn nicht schon zu viele Körner verpuffern, weil es eben gleich am Anfang ziemlich steil ist. Obwohl die Beine überraschend gut waren, hielt ich mich bewusst etwas zurück. An Bergläufen habe ich noch immer genug bekommen. Langsam zehre ich also schon von früheren Erfahrungen. Auch die Streckenkenntnisse waren Gold wert. 3km vor dem Ziel kommt ne richtige Wand, es wird aber dazwischen nochmal flacher. Das hilft viel, wenn man am Anschlag ist und sich durchekeln muss.
Ich konnte kurz vor dem ungefähren Mittelpunkt tatsächlich auf eine kleinere Gruppe auflaufen und übernahm kurz deren Rhythmus. Dann fühlte sich das plötzlich eher angenehm an, so dass ich mich so gut wie möglich nach vorne schlängelte. Die defensive Strategie schien sich auszuzahlen. Auch auf den letzten 3 Kilometern konnte ich noch ein paar einholen und wenn dann diese auch noch einen Gang zulegten, konnte man sich gut gegenseitig pushen.
Die letzten 1,5km waren dann wie immer die Hölle. Dieser Teil war nun ziemlich der Sonne ausgesetzt, wobei ich die Hitze eigentlich gar nicht als so schlimm empfand. Hat halt auch Vorteile, wenns in die Höhe geht. Die letzten Meter dann im Schneckentempo bis zur Bergstation und dann der erlösende Zieleinlauf mit Wasser und einem Sitzplatz im Schatten.
Zu meiner Überraschung kam ich in knapp unter 1:20 hoch. Das war dann also über eine Minute schneller als vor drei Jahren in der Kälte und fast vier Minuten schneller als im letzten Jahr. Damit kann ich mehr als leben, dafür dass ich keine Erwartungen an heute hatte.
10,9 km, 1416hm: 1:19:4(irgendwas)
Ich weiss nun das die Form (wie vermutet) stimmt und freue mich nun noch mehr auf die zweite Saisonhälfte.
Grüsse
Edith meint noch, dass es vollgefressen halt doch besser läuft.